Hagalaz - Hagelkorn
Winter, Schmerz, Unfall, große, flächendeckende Zerstörung, Schaden jenseits der menschlichen Kontrolle und damit Neubeginn
Ingwaz - Wein (Yngvi-Freyr)
Wachstums- und Reifezeit, Geduld, Trennung von äußeren Einflüssen, um Neues hervorzubringen, Speicherung und Verwandlung von Kräften in geschützter Ruhe
Isa - Eis
Starre, Einfrieren, Kontraktion, Isolation, Brücke zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten, Ruhe, Konzentration auf das Wesentliche, Brücke zwischen den Welten
Jera - das (gute) Jahr, Ernte
Jera ist die Wiederkehr der Jahreszeiten, der Kreislauf der Natur und der Lebens, Säen und Ernten, Fruchtbarkeit, Fülle, überfluss
Kenaz - Fackel, Feuer
Jede Art von Feuer und Bränden, Herd-, Opfer-, Schmiedefeuer, Fackel, Entzündungen, Geschwür
Laguz - Wasser, Gewässer
Wasser in all seinen Formen: Regen, Fluss, Bach, See, Meer, Nebel, Tränen, Körperflüssigkeiten, Tor zu verborgenen Kräften und Mächten, Reinigung, Lebensenergie
Naudhiz - Not, Notwendigkeit
Leid, überwindung von Leid und Not, Entwicklung der Willenskraft, Erkenntnis der Notwendigkeit, überlegte Handlung aus der Notwendigkeit heraus
Odin -
Othala - Erbe, unbeweglicher Besitz
Unbewegliches Eigentum, persönliche Macht, statische Kraft, Reichtum, Verantwortung durch Besitz
Perthro - Würfelbecher, Schicksal
Unkenntnis des Schicksals, Spiel, Zufall, Glück, innere Stärke auf der Probe, verborgenes Wissen, Weissagung, Vorzeichen und Vorahnung, Rune der Nornen
Raido - Reise, Weg
Alle Arten von Wegen, passiven Reisen (als Passagier) - auch im übertragenen Sinn, innere Führung
Wunjo - Wonne, Fröhlichkeit
Harmonie, Wohlbefinden, Bindung, Glück, Harmonie zwischen verschiedenen, aber verwandten Kräften, Sippenfriede
Das Erbe der Runen
Das Erbe der Runen
Die Triologie "Das Erbe der Runen"
spielt in dem Land Nymath. Um die Nebel zu erneuern die die Elbenpriesterin Gaelithil vor vielen Jahrhunderten erschaffen hatte, musste von Zeit zu Zeit eine weibliche Nachkommen von ihr die Nebel erneuern. Dies wurde immer von Mutter zu Tochter weitergegeben. Da die letzte Nebelweberin keine weibliche Nachkommen nach ihrem Tod hatte, musste Ajana als entfernte Verwandte dies Aufgabe übernehmen. Als sie ein Amulet erbt und ein Notenblatt findet, versucht sie das Lied auf dem Klavier zu spielen. Während sie spielt gerät sie in das fremde Land Nymath. Und wird als erstes von ein paar Uzoma entdeckt...
Ist absolut empfehlenswert für regnerische Tage. Lässt sich leicht lesen. Und man kommt schnell in die Geschichte herein.
1. Band: Die Nebelsängerin
2. Band: Die Feuerpriesterin
3. Band: Die Schattenweberin
„Ich weiß, daß ich hing
am windigen Baum
neun Nächte lang,
mit dem Ger verwundet,
geweiht dem Odin,
ich selbst mir selbst,
an jenem Baum,
da jedem fremd,
aus welcher Wurzel er wächst.
Sie spendeten mir
nicht speise noch Trank;
nieder neigt ich mich,
nahm sie rufend auf;
nieder dann neigt ich mich.”
(Edda, Runenlehren 25 B 1-2, übers. GENZMER)
Die Runen sind germanische Schriftzeichen, ursprünglich in Holz, später auch in Stein und Elfenbein geritzt. Die Runen wurden fast nur für Inschriften benutzt, erst später wurden damit auch Handschriften gefertigt. Das gemeingermanische Runenalphabet, nach den ersten Buchstaben „Futhark” genannt umfaßt 24 Schriftzeichen.
Vermutlich gehen die Runen auf Muster südeuropäisch-nordalpiner Alphabete zurück. Als Entstehungszeit werden die Jahrhunderte v. u. Z. angenommen.
Die ältesten bekannten Runendenkmäler stammen aus der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts (Spange von Himlingøe bei Kopenhagen, Speerspitze von Øvre Stabu). Einen mit Runeninschriften versehehen römischen Helm fand man in österreich, möglicherweise die Grabbeigabe für einen Krieger der Kimbern, die seinerzeit Rom bedrohten.
Etwa aus dem Jahr 200 stammt das Goldene Horn von Gallehus. Seit dem Ausgang des vierten Jahrhunderts begann man in Skandinavien damit, Runen auch in Stein zu hauen. Deutsche Runeninschriften finden sich vom fünften bis siebten Jahrhunderts nur auf losen Gegenständen.
Zwischen 900 und 1025 erreichte die Runenkunst in Dänemark, später in Schweden einen Höhepunkt. Bekannt sind mehr als 2000 Denkmäler. In diese sind die Runen meist in ein kunstvolles Schlangenornament eingehauen.
Unter friesischen Einfluss und in England kommt es zu einer Erweiterung auf 28 Schriftzeichen (angelsächsisches Runenalphabet), in Skandinavien hingegen wurde es auf 16 Zeichen vereinfacht (skandinavische Runenschrift).
Die 24 Runen des Futhark sind in drei Einheiten unterteilt: Die ersten acht bilden das Aett des Freyr, die folgenden das Aett des Odin und die übrigen acht das Aett des Tyr.
Gott der Runenweisheit ist Odin (germ. Wuotan). Er erwarb das Wissen um die Runen als Ergebnis seines neunnächtigen Opfers, als er an Yggdrasill hing (hierzu mehr).
Jede Rune trägt einen Namen und hat eine magische Bedeutung. So bedeutet die dreifache Ritzung der F-Rune (Fe-Rune; fé: „Besitz, Reichtum”) den Wunsch nach Reichtum.
Das Befragen von Holzstäbchen mit eingeritzten geometrischen Mustern kommt auch bei anderen Völkern vor. So befragten die Römer die Göttin Fortuna nach ihrem Schicksal und zogen zu diesem Zwecke Lose, die ebenso beschaffen waren und von Priestern gedeutet wurden.
Althochdeutsch: fehu, fahu
Altenglisch: feoh
Altnordisch: fe, fehu, feu
Gotisch: faihu, fe
Feoh byth frofur
fira gehwylcum;
sceal ðeah manna gehwylc
miclun hyt doelan
gif he wile for drihtne
domes hleotan
Feoh ist ein Trost für alle Menschen;
Doch muss ihn jeder frei verschenken,
Wenn er zu Ehre gelangen will
Vor dem Angesicht des Herrn.
Runengesang
f f f f f f f
faa faa faa faa faa faa - ffffa ffffa ffffa ffffa
fee fee fee fee fee fee - ffffe ffffe ffffe ffffe
feu feu feu feu feu feu - fffeu fffeu fffeu fffeu
feeehuuu - ffffeeeehuuuu (oder fffaaiihuuu)
Traditionell ist die Bedeutung von Fehu "Rinder". Die Form der Rune erinnert an die Hörner eines gehörnten Tieres, oder an die Raben Odins (wenn man sie dreht). In den damaligen nördlichen indoeuropäischen Kulturen war das Vieh ein wesentlicher Bestandteil des Lebens.
Ein weiterer Aspekt von Fehu wird mit dem Urfeuer assoziiert.
Die Kämpfe am Ende der großen Wanderbewegungen sind ein letzter Aspekt dieser Rune. Indoeuropäische Wortwurzeln wie Pei- (verletzen), peik- (schneiden, markieren) und das altenglische feoþe und das althochdeutsche fehþa (kämpfen).
Magische Wirkungen
Stärkung der psychischen Kräfte
Medium für die übertragung oder Projektion von Kraft
Aussendende Rune
Anziehung der projektierten Macht von Sonne, Mond und Sternen in die persönliche Sphäre (Anmerkung: Dabei auf die Uhrzeit achten, da Ladung sehr stark ist)
Förderung der persönlichen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung sowie Vergrößerung des persönlichen Reichtums
Beeinflußung beweglicher Güter, Zerstörung feindlicher Positionen
Amulette gegen finanzielle Schwächen und Bedrohungen, Talismane für materielle Mehrung.
Heilrune
Zuständigkeit für den Brustbereich und für/gegen Atmungsbeschwerden
Kräftigung bei Krankheit und in Zeiten seelischer Krisen, Heilung erkrankter Fortbewegungsorgane
Orakelbedeutung (nach B. King)
Finanzielle Stärke und Wohlstand in der Gegenwart und nahen Zukunft. Gewonnener und/oder erworbener Besitz
Numerische Bedeutung
Einheit
Althochdeutsch: ur, uruz
Altenglisch: ur
Altnordisch: ur, urur
Gotisch: urus, uraz
Ur byth anmod
ond oferhyrned
felafrecne deor
feoteth mid hornum
mære morstapa
thaet is modig wuht
Ur ist stolz und hat große Hörner.
Er ist ein sehr wildes Tier
Und kämpft mit seinen Hörnern,
Ein großer Wanderer durch die Moore,
Und ein Geschöpf voller Mut.
Runengesang
uuuuuuuuuu
uuuuur uuuuur uuuuur - uuurrr uuurrr uuurrr
uurruuss uurruuss - uuuruuus uuuruuus
Ur bezeichnet den Auerochsen, ein wildes Rind, das heute ausgestorben ist. Der Ur ist nicht mit den heutigen Rindern verwandt. Er was wesentlich größer mit einer Schulterhöhe von bis zu sechs Fuß und er war unzähmbar.
Die Rune selbst stellt die Hörner des Ur dar, und kann als Tor zur Unterwelt gesehen werden. In prähistorischen Zeiten könnte diese Rune ein Zeichen für einen Höhleneingang gewesen sein.
In übergangsriten töteten junge Männer den Ur, um ihre Männlichkeit zu beweisen. Die Trophäen waren im zeremoniellen Trinken von Bedeutung.
Ur kann auch als Hinweis auf den Urdbrunnen gesehen werden. Der Urdbrunnen verleiht Gesundheit, Leben und Einfachheit und offenbart das wesentliche Selbst. Ur- als Vorsilbe im deutschen weist auf großes Alter hin.
Magische Wirkungen
Kreatives Erschaffen und Formen äußerer Umstände durch Willenskraft und Imagination bzw. Inspiration
Heilung und Aufrechterhaltung eines guten geistigen und körperlichen Gesundheitszustandes
Anziehung von glücklichen äußeren Umständen
Induktion magnetischer Erdströme
Bewußtwerdung der Kausalität sowie Erkennen und Verstehen des Selbstes
Konzentrationsfördernd, Schutz vor Nachläßigkeit und Unzuverläßigkeit bei materiellen Unternehmungen
Erdung und organische Kräftigung, Steigerung der Vitalität
Talisman für die Stabilisierung und Konkretisierung geschäftlicher Vorhaben und zur Sicherung von Grund und Boden.
Heilrune
Zuständigkeit für die Muskulatur, der körperlichen Kraft
Stärkung der Abwehrkräfte, Förderung einer gesunden körperlichen Konstitution.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Körperliche Kraft und Schnelligkeit. Kann sich auf den Befrager oder auf andere beziehen.
Numerische Bedeutung
Zwei Hörner
Althochdeutsch: thurisaz, thorn
Altenglisch: thorn
Altnordisch: thuris, thurisar, thurs
Gotisch: thauris, thyth
Thorn by ðearle scearp
ðegna gehwylcum
anfeng ys yfyl
ungemetum rethe
manna gehwylcum
ðe him mid resteð
Der Dorn ist scharf,
übel für jeden Ritter, der ihn berührt,
äußerst unangenehm für alle,
Die sich auf ihn setzen.
Runengesang
þ þ þ þ þ þ þ þ þ þ
þþþuuurrriiisssaaazzz - þuuuuriiiisaaaaz
þþuurr þþuurr þþuurr þþuurr
þþuu þþuu þþuu þþuu
Dornenbüsche und Hecken schaffen Trennung, Einschränkung, Schutz und Abgrenzung. Dornen selbst sind ein natürlicher Schutz der Pflanzen, ihre Früchte zu schützen. In manchen Märchen findet ein Dornenwall Erwähnung.
Thor oder Donar war eine landwirtschaftliche Gottheit, die Felder fruchtbar machte, Riesen vertrieb und für Recht und Ordnung sorgte. Diese Rune ist auch den Gegenspielern zu Thor, den Riesen zugeordnet, und damit ein Symbol der primitiven und besessen machenden Triebe, die die Ordnung der Welt bedrohen.
Magische Wirkungen
Aktive Verteidigung
Zerstörung von Feinden
Fluch
Umsetzen des Willens in Handlung
Vorbereitung für die Entwicklung in allen Bereichen.
Liebesmagie
Dreifache Thurisaz Rune = Trollrunen, welche die nachfolgende(n) in ihrer Wirkung umkehren.
Amulette gegen Gewaltausübung durch Gegner
Talismane für Liebesbeziehungen.
Heilrune
Zuständigkeit für das Herz.
Abschirmung von gesundheitsschädlichen Einflüssen.
Behandlung von Potenzproblemen.
Orakelbedeutung (nach B.King)
Konflikte und Verwicklungen aggressiver Art. Unzuverlässigkeit. Neigung zum Wandel und zur Veränderung.
Numerische Bedeutung
Dreieck, eingeschlossene Energie (siehe auch das klassische Evokationsdreieck!)
Althochdeutsch: ansuz, as
Altenglisch: os
Altnordisch: óss, ós, asur
Gotisch: ansuz, aza
Os byth ordfruma
lere spræce
wisdomes wrathu
ond wintena frofur
and eorla gehwam
eadnys ond tohiht
Os ist die Quelle aller Sprache
Eine Säule der Weisheit
Und ein Trost für weise Männer,
Ein Segen und eine Freude
Für jeden Ritter.
Runengesang
aaaaaaaaaaaaa
aaaaassss aaaaassss - aaaassssaaaa aaaassssaaaa
aaaannnnssssuuuussss
Ansuz hat mit dem Göttergeschlecht der Asen zu tun. Altisländisch Oss hat drei Bedeutungen: die Asen, die Eins auf einem Würfel (As im Kartenspiel!) und die Höhe eines Berges. Ass wird auch mit dem stützenden Pfeiler in Verbindung gebracht, der in früheren Zeiten die Zeltstange war und symbolisch die Welteneibe darstellte.
Der wehende Mantel Odins oder der Seelenvogel können in dieser Rune gesehen werden.
Eine weitere Bedeutung ist die Sprache. Sie bezieht sich auf Sprache, Kommunikation, Atem, Worte und auf den Wind.
Magische Wirkungen
Steigerung sowohl der aktiven als auch der passiven magischen Kraft hellseherischer Fähigkeiten.
überzeugungskraft und Magnetismus des sprachlichen Ausdruckes, Macht der Suggestion und der Hypnose.
Erlangen von kreativer Weisheit, Inspiration, Ekstase und Kommunikation mit dem göttlichen.
Verbannung von Tod und Furcht durch das Wissen von Woden.
Förderung der Inspiration und überzeugungskraft, Zugang zu Ekstase und Kreativität.
Amulette gegen Intrigen und übler Nachrede
Talismane für sprachliche Aktivitäten und zur Steigerung der Intuition und Sensitivität
Heilrune
Zuständigkeit für Mund, Zähne und Sprachstörungen.
Behandlung von Organen des Sprechens und deren Erkrankungen, unterstützend bei Heilsuggestionen.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Segnungen, vor allem im Zusammenhang mit Religion. Der Trost des Glaubens.
Numerische Bedeutung
Universelle Schöpfung.
Althochdeutsch: raido
Altenglisch: rad
Altnordisch: rat, raiðu, rið, reið
Gotisch: reída reda
Rad byth on recyde
rinca gehwylcum
Sefte ond swithwæt
ðemðe sitteth on ufan
meare mægenheardum
ofer milpathas
Rad scheint leicht für jeden Krieger,
Wenn er zu Hause ist,
Und ist sehr mutig für jenen,
Der auf den großen Straßen reist,
Auf dem Rücken eines starken Pferdes.
Runengesang
rrrrrrrrrrrrrrr
rrrriiiiðððð - rrraaaiiiðððuuu
rrraaa rrreee rrriii rrrooo rrruuu
Diese Rune bezieht sich im wesentlichen auf das Reiten, Reisen und das Abenteuer der Suche. Das Rad als Kreis ist eine versteckte Symbolik hinter dieser Rune. Jahreskreis und Kreis des Rates sind dabei verknüpfte Elemente. Allerdings sind bei Raidho eher Begriffe wie Harmonie, Ordnung und Ritual im Vordergrund. Die zyklischen Aspekte des Rades finden wir in Jera wieder.
Magische Wirkungen
Fördert rituelle Fähigkeiten und Erfahrungen
Zugang zu "innerer Führung"
Stärkt das Bewußtsein für richtige und natürliche Vorgänge
Verschmelzung mit dem persönlichen Rhythmus und mit dem Weltrhythmus
Erfahrung von Gerechtigkeit
Förderung von Mobilität
Beschleunigen von Zyklen
Festigung der eigenen Mittung
Schutz auf Reisen
Sieg bei Gerichtsprozessen
Amulette gegen Prozeßverluste und Reiseunfälle
Talismane für Gerichtsverhandlungen und Reisen.
Heilrune
Zuständigkeit für Beine und Gesäßbacken
Einsatz zur Wiederherstellung einer gesamtorganischen Ordnung von Geist und Körper. Behandlung rhythmischer Störungen.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Reise, sowohl physische als auch weltanschauliche. Die richtige Entscheidung fällen und ausführen.
Numerische Bedeutung
Leben an sich. Kosmisches Leben.
Althochdeutsch: kaunaz, kenaz, kano, kien
Altenglisch: cen, ken
Altnordisch: kaun, kauna, chaon
Gotisch: kusma, chozma
Cen byth ewicera gehwan
cuth on fyre
blac ond beorthlic
byrneth oftust
ðær hi æthelingas
inne restath
Cen ist jedem lebenden Menschen bekannt.
Seine hell strahlende Flamme
Brennt immer dort,
Wo Adelige drinnen sitzen.
Runengesang
k k k k k k k k k
keeennnaaazzz - kaaauuunnn - kaaauuunnnaaazzz
kaaa keee kaauu kiii
Diese Rune bezieht sich sehr stark auf das Feuer, allerdings nicht auf das Urfeuer oder die solare Flamme. Vielmehr zeigt sie den menschlichen Ausdruck des Feuers. Einerseits die Fackel und andererseits Krankheit und Tod.
Magische Wirkungen
Förderung der Fähigkeiten auf allen Gebieten
Kreative Inspiration
Höhere Polarisierung als Medium
Prozesse der Regenerierung und Heilung
Liebe - insbesondere die sexuelle
Schutz vor Feuer
Besänftigung von cholerischem Temperament
Aktive Verteidigung, Gegenangriffe
Amulette gegen Brandausbrüche, Fieber und Entzündungen
Talismane zur Steigerung der Kreativität und für sexuellen Erfolg.
Heilrune
Behandlung von Entzündungen, Vereiterungen, Brandwunden und überhohem Fieber sowie Erkrankungen des Gentialbereiches, Heilung von Augenleiden.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Möglichkeit gesundheitlicher Probleme sowie allgemeiner geistiger oder körperlicher Kränklichkeit oder des Unbehagens.
Numerische Bedeutung
Göttliche Intelligenz - FENRIR
Althochdeutsch: gebo, gifo
Altenglisch: gyfu
Altnordisch: gebo
Gotisch: giba, geuua
Gyfu gumena byth
gleng and herenys
wrathu and wyrthscype
and wrðæcna gehwan
ar and ætwist
ðe byth othra leas
Gyfu sorgt für Ruhm und Ehre ,
Die das eigene Ansehen heben.
Es bringt Hilfe und Unterhalt
Für alle unglücklichen Menschen,
Die nichts anderes haben.
Runengesang
g g g g g g g
geeebooo - giiiffffoooo
geeeuuuaaa
Gebo bedeutet im althochdeutschen "geben". Allerdings tauchen im indoeuropäischen immer beide Aspekte auf: Geben und Nehmen.
Die Rune zeigt das Malkreuz und steht auch für Mehrung.
Magische Wirkungen
Sexualmagie
Einweihung durch Sexualmagie
Mystische Vereinigung
Steigerung der magischen Kräfte
Harmonie zwischen Geschwistern und Liebenden
Magischer Einfluß im Reich der Götter und der Menschen
Erlangung von Weisheit
Förderung des Gruppenzusammenhaltes
Schutz vor Unterwanderung und Zwietracht
Liebeszauber
Amulette gegen Geiz, Erstarrung und unberechtigte materielle Ansprüche anderer v
Talismane für Liebe und Wohlstand
Für Bindezauber sowie für Segenssprüche oder Flüche
Heilrune v
Zuständigkeit für Vergiftungen
Kräftigung der inneren Mittung, Auflösung von Blockaden, Freisetzung des Energieflußes, Harmonisierung sexueller Störungen.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Geschenke/Gaben, sowohl im Sinne von Opfer als auch von Großzügigkeit. Alle im Zusammenhang mit Austausch stehenden Dinge, darunter auch Verträge und persönliche Beziehungen.
Numerische Bedeutung
Die glückliche Sieben, ein Geschenk - LOKI
Althochdeutsch: wyn, wynne, wunna, wunno
Altenglisch: wyn, wenne
Gotisch: winja, uuinne
Wenne bruceth
ðe can weana lyt
sares and sorge
and him sylfa hæfth
blæd and Blysse
and eac byrga geniht
Wenne genießt jener, der kein Leiden,
Keine Trauer oder Sorge kennt,
Der Wohlstand und Glück hat
Und ein hinreichend gutes Haus.
Runengesang
wwwwwwwwwwwww
wwwuuunnnjjjooo
wwwaaa wwweee wwwuuu wwwooo
wwwuuunnn - wwwuuunnnaaa
Wunjo ist eine Rune der Freude und des Glückes. "Wonne" geht auf diese Wurzel zurück. Wunjo stellt ein Paar in sexueller Vereinigung dar (oder auch eine Kornähre). Er als Erde und sie über ihn gebeugt (dabei ist die Rune um 90° gedreht vorzustellen).
Magische Wirkungen
Stärkt Verbindung und Zusammengehörigkeit
Beschwören von Kameradschaft und Harmonie
Verhindert Entfremdung
Glück und Wohlbefinden
Bewußtwerdung der Vielschichtigkeit der Beziehungen zwischen allen Dingen
Verbindung der Runen für spezifische Zwecke
Steigerung von Humor, Heiterkeit und allgemeinem Wohlbefinden und Steigerung der eigenen Anziehungskraft
Amulette gegen Mutlosigkeit, Depression und Pessimismus
Talismane für allgemeines Glück, Wohlbefinden und Zusammenhalt in Familien und anderen Gemeinschaften.
Heilrune
Zuständigkeit für Atemstörungen und allgemeiner Schmerzlinderung. Einsatz zur seelischen Aufheiterung und Steigerung der Lebensfreude. Förderung der Genesung durch Stärkung des Gesundheitsbewußtseins.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Wonne, Freude aber auch die Möglichkeit des übertreibens. Bei Zügelung allgemeiner Erfolg und Wertschätzung.
Numerische Bedeutung
Gleichgewicht - HELA
Althochdeutsch: hagalaz
Altenglisch: haegl
Altnordisch: hagl, haal
Hægl byth hwitust corna
hwyrft hit ofheofones lyfte
wealcath hit windes scura
weortheth hit to wætere syððan
Haegl ist das weißeste Korn,
Es fällt vom Himmelsgewölbe,
Wird vom Wind umhergewirbelt
Und schmilz dann zu Wasser.
Runengesang
hhhaaaagaaalllaaaassss
hhhaaalll - hhhaaagaaalll
hhhaaa hhhæææ hhheee
haaagaaalaaas
Um 90° gedreht zeigt die Rune den vom Himmel fallenden Regen.
Hagalaz ist eine Winterrune. Der Winter war und ist eine Jahreszeit des Schlafes, der Dunkelheit und des Schnees. Kriege und andere Aktivitäten im Freien mußten unterbrochen werden. Reisen waren unmöglich. Die Kälte des Winters reinigt und heilt, aber nicht sanft. Eine andere Form dieser Rune erinnert an den Schneekristall.
Magische Wirkungen
Vollkommenheit und Gleichgewicht der Kräfte
Mystische und göttliche Erfahrung und Wissen
Operation der Entwicklung und Evolution, Schutz.
Förderung der Fruchtbarkeit und der Keimung auf allen Ebenen
Harmonisierung, Bannung von Fremdeinflüßen, aktive Verteidigung oder Angriff (Hagelzauber)
Amulette gegen Angriffe und Katastrophen aller Art
Talismane für das Gedeihen von Vorhaben
Heilrune
Zuständigkeit für Wunden, Schnitte und Blutkrankheiten.
Wiederherstellung der persönlich-kosmischen Harmonie, deren Störung von der Erkrankung angezeigt wird. Steigerung der Heilungskräfte, Harmonisierung der feinstofflichen Körperenergien, Förderung der Fruchtbarkeit.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Unkontrollierte Kräfte, sei es im Unbewußten oder außerhalb in der physischen Welt, dort vor allem das Wetter.
Numerische Bedeutung
Die Neun Welten - IORMUNGANDR
Althochdeutsch: nauthiz, not
Altenglisch: nyd
Altnordisch: naut, nauðir, nauðr, nauð
Gotisch: nauthz, noiczAlthochdeutsch: nauthiz, not
Altenglisch: nyd
Altnordisch: naut, nauðir, nauðr, nauð
Gotisch: nauthz, noicz
Nyd byth nearu on breostan
weortheth hi theah oft
nitha bearnum
to helpe and to hæle gehwæthre
gif hi his hlystath æror
Nyd ist bedrückend für das Herz,
Doch oft erweist es sich als Quelle der Hilfe
Und Erlösung für die Kinder der Menschen,
Wenn es zur rechten Zeit beachtet wird.
Runengesang
nnnnnnnnnnn
nnnnaaaauuuuþþþþiiiissss
nnnnnaauuþþþþþiissss - nnaaaaauuuuuþþiiiiizz
nnniii nnnaaa nnnooo nnnuuu
Nauthiz ist eine Binderune und eine Löserune, des Zusammenkommens und Trennens. Der Knoten - eine Lesart dieses Zeichens - führt zum Netz, das geknüpft wird. Das Netz der Nornen wird in diesem Knoten gewoben. Die Form der Rune kann auch als Feuerbohrer interpretiert werden, und weist auf die in frühesten Zeiten lebensnotwendige Funktion dieses Werkzeuges zum überleben und zur Feuergewinnung hin.
Um 90° gedreht zeigt die Rune den Sonnenuntergang.
Magische Wirkungen
überwindung von Leid oder negativem Schicksal - Not-Wendung
Entwicklung magischer Willenskraft und spiritueller Kräfte.
Willentlich gelenkter Einsatz der Widerstandskräfte, um magische Ziele zu erreichen.
Plötzliche Inspiration, Beseitigung von Haß und Streit.
Bedürfniss und Verlangen nach Ordnung
Erkenntnis persönlicher Notwendigkeiten
Schutz- und Liebesmagie - Eroberung eines geliebten Menschen
Gegenangriffe zur Schwächung und Auszehrung des Gegners.
Amulette gegen Not und materielle Angriffe.
Talismane zur Stärkung der Widerstandskraft und zur Förderung des Einfallsreichtums sowie zur überwindung materieller Widrigkeiten.
Heilrune
Zuständigkeit für die Arme.
Abwehr und Verhinderung von Krankheiten aller Art. Hilfe bei depressiven Syndromen, Mattheit, Verlust des Lebenswillens.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Einschränkung durch Not, harte Arbeit bringt schließlich Linderung von Leid durch finanzielle Einschränkung.
Numerische Bedeutung
Potentielle Kraft
Althochdeutsch: is, isa
Altenglisch: is, isar
Altnordisch: iss, is, isar
Gotisch: iiz, eis
Is byth oferceald
ungemetum slidor
glisnath glæshluttur
gimmum gelicust
flor forste geworuht
fæger ansyne
Is ist sehr kalt und äußerst glatt.
Es glänzt so rein wie Glas
Und fast wie Edelsteine.
Es ist ein Boden, der vom Frost geschaffen wird,
Und sehr schön anzusehen.
Runengesang
iiiiiiiiiiiiiiiiii
iiiiisssssaaaa - iiiiiiiiiissaaaaaaaaa
iiiiiiissssssssaaaaaaaarrrrrrrr
Isas wesentliche Bedeutung ist die Stasis, das Einfrieren jeglicher Bewegung und Entwicklung. Eine weitere Bedeutung ist das Ich, welches aus eingefrorenen Bildern bestehend, die Manifestation der Identität darstellt.
Das Bild von Isa ist der Eiszapfen.
Magische Wirkungen
Die erste Rune, die in der Runengymnastik von Marby gelehrt wird.
Entwicklung von Konzentrationsfähigkeit und Willensstärke
Kontrolle und Bann unerwünschter, dynamischer Kräfte.
Integration des Ego innerhalb eines ausgeglichenen multiversellen Systems.
Beherrschung und Kontrolle anderer Wesenheiten
überwindung äußerer und innerer Hektik und Unruhe
Herstellung von Stille und Versonnenheit, Regeneration.
Amulette gegen Lähmung durch widrige Einflüße und Umstände sowie gegen Unruhe und Fahrigkeit in Unternehmungen.
Talismane für Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit sowie zur Förderung telepathischer Fähigkeiten.
Heilrune
Zuständigkeit für Erfrierungen, Lähmungen und körperliche Gefühlslosigkeit. Wiederbelebung erfrorener Lebenskräfte
Dämpfung von Hyperaktivität
Therapeutische Ruhigstellung
Blockadebrechende Rune
Orakelbedeutung (nach B. King)
Psychologische Blockaden im Denken oder Handeln, darunter auch Trauer. Beim Werfen verstärkt die Rune die Bedeutung der sie umgebenden.
Numerische Bedeutung
Statische Kraft
Althochdeutsch: jera
Altenglisch: ger
Altnordisch: ar, jara
Gotisch: jer, gaar
Ger byth gumena hiht
ðonne god læteth
halig heofones cyning
hrusan syllan
beorhte bleda
beornum ond ðearfunn
Ger ist eine Freude für die Menschen,
Wenn Gott, der heilige König des Himmels, leidet,
Damit die Erde glänzende Früchte hervorbringt
Für die Reichen ebenso wie für die Armen.
Runengesang
jjjjjjjjjjj
jjjjeeeerrrraaaa - jjjjaaaarrrraaaa
aaaaaarrrrrr
jjjjiiii jjjjeeee jjjjaaaa jjjjoooo jjjjuuuu
Jera ist eine landwirtschaftliche Rune und ist einerseits eine Glyphe für die Abgrenzung des Feldes und das Bild des Samens, der aus der Erde hervorsprießt (eine alternative Form deutet darauf hin). Außerdem ist sie eine solare Rune und spiegeltden Zyklus des Jahres wieder. Tod und Wiedergeburt.
Magische Wirkungen
Fruchtbarkeit, Kreativität, Frieden, Harmonie, Erleuchtung.
Begreifen der zyklischen Natur des Multiversums
Begreifen des Geheimnisses des allgemeinen allgegenwärtigen Kreislaufes
Manifestation anderer Konzepte in der sichtbaren Welt
Förderung von Projektion und Sicherung der Ernte und Fruchtbarkeit
überwindung von Stagnation
Amulette gegen Schäden durch andere
Talismane zur überwindung von Stagnation, Terminschwierigkeiten und zur Förderung des allgemeinen Gelingens längerfristiger Vorhaben
Heilrune
Zuständigkeit für den Darmtrakt und für Verdauungsstörungen.
Wiederherstellung des natürlichen Zyklus, Korrektur organische Rhythmusstörungen
Orakelbedeutung (nach B. King)
Hoffnungen und Erwartungen von Frieden und Wohlstand. Die Verheißung von Erfolg. Die Resultate früherer Bemühungen werden verwirklicht.
Numerische Bedeutung
Die Zwölf Monate, Erntezeit
Althochdeutsch: ehwaz, eiwaz
Altenglisch: eoh
Gotisch: eyz, egeis
Eoh byth utan
unsmethe treow
heard hrusan fæst
hyrde fyres
wyrtrumun underwrethyd
Wyn on ethle
Eoh ist ein Baum mit rauher Rinde,
Hart und fest in der Erde,
Gestützt von seinen Wurzeln,
Ein Wächter der Flamme
Und eine Freude auf einem Hof.
Runengesang
eeeeeooooooh
eeeeeeeewwwwwwwwaaaaaaazzzzzz
aaaaaiiiiiwwwwwaaaaazzzzz
eeeeyyyyzzzz - eeeegeeeeiiiissss
Die Eibe wird mehrere Jahrhunderte alt und ihr Holz wurde bis ins Mittelalter zur Herstellung von Bögen verwendet. Aus dem Gift der Eibe wurde Pfeilgift hergestellt. Die Eibe ist immergrün. Ihr Holz wurde gerne für Runenstäbe oder Amulette gebraucht. Die Mysterien der Eibe sind die Trancen des Todes, des Wahnsinns, der Verwirrung und der inspirierenden Verrücktheit, das Reich der Narren.
Das Urbild der Rune ist der Bogen.
Magische Wirkungen
Einweihung in die Weisheit des Lebensbaumes
Begreifen des Mysteriums von Leben und Tod, und der Befreiung von der Furcht vor dem Tod
Förderung geistiger Ausdauer und starker Willenskraft
Spirituelle Kreativität und Vision
Schutz vor zerstörerischen Kräften
Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen der Realität - den Welten von Yggdrasil
Erinnerung an frühere Formen der Existenz im Strom der Vorfahren
Steigerung der Ausdauer, starker Schutz vor fremden Zaubern
Bannung unerwünschter Einflüsse
Angriff und Vernichtung von Gegnern (vor Eiben kann kein Zauber bleiben), Entlarvung von Täuschungsmanövern
Amulette gegen Betörung, Schwindeleien und Betrug
Talismane für magischen Schutz sowie für Liebes- und Bindungszauber
Heilrune
Zuständigkeit für Augenerkrankungen
Steigerung der Abwehrkräfte und der Ausdauer
Psychosomatische Ursachenbestimmung
Orakelbedeutung (nach B. King)
Der Antrieb, etwas zu erwerben, der Motivation und Zielstrebigkeit verleiht.
Numerische Bedeutung
Unglück, Zerstörung - Erschaffung.
Althochdeutsch: peord
Altenglisch: peord, peorð
Gotisch: pairtha, petra
Peorð byth symble
plega and hlehter
wlancum (on middum)
ðar wigan sittath
on beorsele
blithe ætsomne
Peord ist eine Quelle des Vergnügens
Und der Entspannung für die Großen,
Wenn die Krieger in der Festhalle
Vergnügt beisammensitzen.
Runengesang
p p p p p p p p
peeerrrþþþrrrooo
peeeeoooorrrrðððð - peeerrrrchtaaaa
pii pee paa poo puu
Steinzeitlich wurde die Rune mit eckigen Spiralen gezeichnet. Sie ist das Zeichen für Tod und Wiedergeburt, und ist der Göttin Perchta geweiht. Die beiden Spiralen werden zu Ostern und zum 1. Mai getanzt und symbolisieren den Lebenslauf und den Sonnenlauf.
Magische Wirkungen
Herbeiführen günstiger Zeitpunkte für Vorhaben
Weissagung, Amulette gegen Pechsträhnen
Talismane für Glücksspiel und zur Förderung der Weissagung. Bindungszauber
Heilrune
Zuständigkeit für die weiblichen Brüste und dem Genitalbereich, für Entbindungen gut. Aktivierung der allgemeinen Lebenslust, besonders bei chronischen Krankheiten.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Weibliche Belange und Mysterien einschließlich der weiblichen Fruchtbarkeit. Kreativität, die ihrer Erfüllung harrt.
Numerische Bedeutung
Involution, Der Geist wird in der Materie organisch
Althocheutsch: yr, ybe, iwa
Altenglisch: eohl
Altnordisch: yr, algir, ýr
Gotisch: alga, ezec
Eohl - secg eard hæfth
oftust on fenne
wexeð on wature
wundað grimme
blode breneð
beorna gewylcne
ðe him ænigne
onfeng gedeth
Eohl - Schilf wird meist
In einer Marsch gefunden, es wächst im Wasser
Und macht eine schreckliche Wunde
Die jeden Krieger, der sie berührt,
Mit Blut bedeckt.
Runengesang
ÿÿÿÿÿrrrrr
aaaallllgiiiirrrr - eeeeoooohllll
iiiiiwwwwwaaaaa - eeeellllhaaaazzzz
aaaallllgiiiizzzz
Der Elch gab dieser Rune den Namen (elho), der als Lebensraum den Sumpf und das Marschland hat. Der Schilf, der im Sumpf wächst kehrt wie Eiwaz die Ordnung um. Elchried ist eine Schilfart, dessen Blätter sehr scharf sind. Die Runenform sieht auch einem Krähenfuß ähnlich.
Magische Wirkungen
Schutz und Verteidigung
Stärkung der Lebenskraft
Kommunikation im allgemeinen
Entlarvung von Illusionen und Fremdsuggestionen
Amulette gegen Beschränkungen der Handlungssphäre
Talismane für Wohlstand, Information und Weisheit
Heilrune
Kopf und Gehirn, sowie Wahnsinn.
Einsatz zur Energetisierung bei der Selbstheilung und zur Heilung anderer.
Allgemeine Stärkung der Vitalkräfte.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Der Drang, sich selbst oder andere zu schützen. Festhalten am Erfolg oder Bewahrung einer errungenen oder verdienten Stellung.
Numerische Bedeutung
Schicksal
Althochdeutsch: sowulo
Altenglisch: sigel
Altnordisch: sol, sowelu, sol
Gotisch: sauil, sugiol
Sigel semannum
symblebith on hihte
Sonne hi hine feriath
ofer fisces beth
oth hi brimhengest
bringeth to lande
Sigel ist eine Freude für Seefahrer,
Wenn sie hinausfahren
über das Bad der Fische,
Bis das Pferd der Tiefe
Sie wieder an Land trägt.
Runengesang
sssssssssss
ssssoooowwwwiiiilllloooo - soooowiiiilllloooo
ssssssoooooollllll
ssssiiii sssseeee ssssaaaa ssssoooo ssssuuuu
Sowilo ist eine Sonnenrune, und symbolisiert sämtliche üblichen Aspekte, die mit der Sonne in Verbindung gebracht werden. Ein weiterer Aspekt ist der Blitz, der sehr gut durch die Form der Rune symbolisiert ist, der das göttliche Feuer darstellt, das vom Himmel fällt.
Magische Wirkungen
Stärkung der psychischen Zentren, des spirituellen Willens
Führung entlang des Pfades, Erleuchtung.
Sieg und Erfolg durch den Willen des Einzelnen.
Schutz der Vitalität, Absicherung kollektiver Vorhaben.
Amulette gegen Ehr- und Kraftverlust
Talismane zur Stärkung von Körper und Geist.
Heilrune
Verbrennungen und Hautkrankheiten.
Harmonisierung und Stärkung der Chakras
Wiederherstellung überreizter Nerven.
Behandlung von übernervosität und geistigen Störungen.
Orakelbedeutungen (nach B. King)
Die Lebenskraft. Stabile Gesundheit oder andere günstige Umstände und künftige Harmonie. Verbindung zwischen dem höheren Selbst und dem Unbewußten.
Numerische Bedeutung
Göttliche Kraft
Althochdeutsch: teiwaz
Altenglisch: tir, tyr
Altnordisch: tiu, tiwar, tyr
Gotisch: teiws, tyz
Tir bith tacna sum
healdeð trywa wel
with æthelingas
a bith on færylde
ofer nihta genipu
næfre swiceth
Tir ist ein (leitender) Stern
Der den Prinzen Treue hält.
Er ist immer auf seinem Weg
über den Nebeln der Nacht
Und führt niemals in die Irre.
Runengesang
t t t t t t t t t t
tiiiiiiuuuuuu - tiiiiiwwwwwwaaaaaarrrrr
tÿÿÿÿÿrrrrr
tiii teee taaa tooo tuuu
Symbolisch steht Tiwaz für den Pfeil oder den Speer und steht für den Krieg. Der Tir-Stern wird mit dem Polarstern identifiziert, der "Notnagel", der die Welten an ihrem Platz hält und um den sich die Himmel drehen.
Magische Wirkungen
Erreichung vom gerechten Sieg und Erfolg
Aufbau spiritueller Willensstärke
Entwickelt die Macht positiver Selbstaufopferung
Entwickelt die Kraft des Glaubens in Magie und Religion
Steigerung der Loyalität
Abwehr von Mißtrauen und Streit
Aktive Verteidigung, Bestehen im Kampf
Förderung des kollektiven Zusammenhaltes
Amulette gegen das Auftreten absehbarer Konflikte
Talismane für Sieg und Durchsetzung.
Heilrune
Zuständig für die Handgelenke, Hände und Finger und für Arthritis. Wiederherstellung des organischen Gleichgewichtes. Einsatz im Sinne von "Heilen durch Erkennen".
Orakelbedeutung (nach B. King)
Wissen um die eigenen wahren Stärken. Allgemeiner Erfolg in rechtlichen Dingen. Ehre, Gerechtigkeit, Führerschaft und Autorität.
Numerische Bedeutungv
Weisheit, Unsterblichkeit
Althochdeutsch: berkana, brica
Altenglisch: beorc, beork
Altnordisch: bjarkan, brica, bercana
Gotisch: bairkan, bercna
Beorc bleda leas
bereth efne swa ðeah
tanas butan tudder
bith on telgum wlitig,
heah on helme
hrysted fægere
geloden leafun
lyfte getenge
Beorc trägt keine Früchte, doch ohne
Samen bringt sie Schößlinge hervor,
Denn sie entsteht aus ihren Blättern.
Wundervoll sind ihre äste
Und reich geschmückt
Ist ihre hohe Krone,
Die bis in den Himmel reicht.
Runengesang
b b b b b b b b b
beeeerrrkaaaannnnaaaa - brrrriiiicaaaa
beeeeoooorrrrc
brrriii brrreee brrraaa brrrooo brrruuu
biii beee baaa booo buuu
Berkano ist eine der Baumrunen im Futhark. Sie ist die Rune der Birke. Die Birke war einer der ersten Bäumen,. die nach der Eiszeit wieder auftauchten. Das Runenzeichen selbst symbolisiert zwei Brüste, was ebenso auf die Fruchtbarkeitssymbolik des Baumes hindeutet. Genausogut könnte die Rune auch Berge darstellen oder Wellen.
Magische Wirkungen
Wiedergeburt im Geist
Stärkt die Macht des Geheimen
Rituale des Schutzes und der Verheimlichung
Festhalten und Bewahren anderer Kräfte v
Schutz des Heims und des unmittelbaren persönlichen Umfeldes
Sicherung und Versorgung
Schutz vor Täuschung
Amulette gegen Bedrohung des Besitzstandes von außen und gegen Heimtücke
Talismane zur Förderung des allmählichen wachsenden Reichtumes und der allgemeinen Fruchtbarkeit.
Heilrune
Zuständig für verschiedene Fruchtbarkeitsstörungen
Einsatz zur Steigerung der physischen Standfestigkeit
Stärkung von Knochengerüst und Muskulatur
Steigerung der allgemeinen Widerstandskraft
Orakelbedeutung (nach B. King)
Allgemeine Fruchtbarkeit, sowohl geistige als auch körperliche, sowie persönliche Entwicklung, das Gedeihen eines Unternehmens.
Numerische Bedeutung
Neuanfang, die neuen 9 Welten
Althochdeutsch: eh, eihwaz
Altenglisch: eh, eoh
Gotisch: egeis, eyz
Eh byth for eorlum
æthelinga wyn
hors hofum wlanc
ðær him hæleth ymb(e)
welege on wiegum
wrixlath spræce
and bith unstyllum
æfre frofur
Eh ist den Prinzen eine Freude
In der Anwesenheit von Kriegern,
Ein Pferd, stolz auf seinen Hufen, ,
Wenn reiche Menschen auf Pferderücken
Darüber Worte austauschen,
Und es ist immer eine Quelle des Trostes
Für die Rastlosen.
Runengesang
eeeeeeeeeeeeee
eeeeeoooooh - eeeeeiiiiisssss
eeeewwwwaaaazzzz
Die Bedeutung der Rune hat einerseits etwas mit Partnerschaft zu tun, und andererseits etwas mit Lebenskraft und Lebensspanne. Das Pferd (Bild der Rune) als Partner des Menschen wird im Runengedicht angesprochen.
Magische Wirkungen
Hilfe bei schamanischer Reise und Astralprojektion
Bewußtmachung der fundamentalen Einheit von Körper und Geist
Verleiht Vertrauen und Loyalität
Projektion magische Macht
Fördert Schnelligkeit et al.
Förerung von Zusammenarbeit
Sicherung von Flucht- und Auswegmöglichkleiten
Steigerung der Sinnlichkeit und Unmittelbarkeit
Amulette gegen die Bewegungsunfähigkeit einschränkende Angriffe und gegen "Friedhofsruhe"
Talismane für Einigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit.
Heilrune
Zuständigkeit für Rückenschmerzen, -probleme und -Erkrankungen.
Förderung von Beweglichkeit, Harmonisierung symbiotischer Prozeße in Körper und Geist
Orakelbedeutung (nach B. King)
Gesellschaftliche Stellung, persönlicher Status, eine Nachricht der Götter. Beim Werfen bestätigt diese Rune ohne jede Einschränkung die Bedeutung der sie umgebenden.
Numerische Bedeutung
Sonne und Mond, übermittlung
Althochdeutsch: mannaz, man
Altenglisch: man
Altnordisch: man, maðr, mannar
Gotisch: manna
Man byth on myrgthe
his magan leof:
sceal theah anra gehwylc
oðrum swican
forðam drithen wyle
dome site
thæt earme flæsc
eorthan betæcan
Der frohe (Mann) ist seinen Verwandten lieb,
Doch jeder Mensch sei verdammt
Wenn er seinen Gefährten verrät,
Denn der Herr wird durch seinen Entschluss
Die Leiche des übeltäters der Erde übergeben.
Runengesang
mmmmmmmmmmmmmmm
mmmmmmaaaaaannnnn
mmmmmaaaaannnnaaaaazzzzz
mmmmmaaaaaðððððrrrrr
mmmmiiii mmmmmeeee mmmmmaaaa mmmmmoooo mmmmuuuu
Das Bild der Rune ist die Doppelaxt oder auch zwei Mondsicheln.
Diese Rune ist die Rune des Menschen. Irrtümlicherweise wird diese Rune gelegentlich nur mit den Männern assoziiert.
Magische Wirkungen
Förderung der Intelligenz, des Gedächtnisses und generell der geistigen Kräfte
Ausgleich der "Pole der Persönlichkeit"
öffnen des geistigen Auges (hugauga)
Abwehr von Fehleinschätzung anderer
Amulette gegen Trennungs- und Lösezauber
Talismane für Liebeszauber und Vereinigung
Heilrune
Zuständigkeit für Füße und Fußknöchel, Zerrungen.
Behebung von Selbsttäuschung und geistiger Umnachtung
Harmonisierung der motorischen Aussteuerung.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Das Individuum oder die Rasse. Ihre Einstellung zu anderen und deren Einstellung zu dir selbst. Freunde und Feinde.
Numerische Bedeutung
Erneuerte Kräfte
Althochdeutsch: laguz, lagu, laukaz
Altenglisch: lagu
Altnordisch: lagu, lagur, lögr
Gotisch: lagus, laaz
Lagu byth leodum
langsum gethuht
gif hi sculun nethan
and hi sæytha
swythe bregath
and se brimhengest
bridles ne gym(eð)
Lagu scheint für die Menschen unendlich,
Wenn sie auf der schwimmenden Barke reisen
Und die Wellen der See sie ängstigen
Und das Pferd der Tiefe
Seine Zügel nicht beachtet.
Runengesang
llllllllllllll
llllaaaaauuuuukaaaarrrrr
lllliiii lllleeee llllaaaa lllloooo lllluuuu v
lllaaaguuuzzz - lllaaauuukaaazzz
Laguz ist die Rune des Wassers. übersetzt bedeutet sie See, Gewässer oder Meer. Während laguz eher stehende Gewässer meint, deutet laukaz eher auf fließende Gewässer hin. Laukaz ist eher mit guten Gesetzen und Regeln verbunden.
Magische Wirkungen
Stärkung des Magnetismus
Entwicklung hellseherischer Fähigkeiten
Führung bei schwierigen Einweihungsprüfungen
Gesteigerte Vitalität und Lebenskraft
Konzentration ungeformter magischer Kraft zur Strukturierung und Formung durch den Willen
Schutz vor Feigheit, Verrat und Unflexibilität
Schutz vor Vergiftungen
Amulette gegen Vergiftungen und gegen Unfälle
Talismane zur Steigerung der Standhaftigkeit und für sicheres Reisen
Heilrune
Nieren- und Hauterkrankungen und Nierenbeschwerden. Anwendung bei Vergiftungen, Gebrauch zur Erlangung von Kräuterwissen, Heilung von Lähmung und Unbeweglichkeit.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Erfolg bei Reise oder Erwerb, allerdings mit der Möglichkeit des Verlustes. Imagination und geistig-paranormale Angelegenheiten.
Numerische Bedeutung
Der Fluß der Dinge, Förderung des Willens.
Althochdeutsch: inguz, ing
Altenglisch: ing
Gotisch: iggws, enguz
Ing wæs ærest
mið East-Denum
gesewen secgun
oth he siððan est
ofer wæg gewat
waen æfter ran
ðus Heardingas
ðone hæle nemdun
Ing wurde erstmals von Menschen
Unter den Ostdänen gesehen,
Bis er von seinen Wagen gefolgt,
über die Wellen nach Osten reiste.
So benannten die Heardingen den Helden.
Runengesang
iiinnnnnngg
iiiinnnngwwwwaaaarrrr
eeennnguuuzzz
Ingwaz ist eine Rune der Fruchtbarkeit und des Herdfeuers. Sie steht mit den Fruchtbarkeitsgöttern Ingwi (Ingwi=Agni) und Freyr in Verbindung.
Magische Wirkungen
Fruchtbarkeitsrituale
Plötzliche Freisetzung von Energie
Speicherung und Transformation von Kraft für rituelle Zwecke
Konzentration von Energie und Gedanken
Amulette gegen Entwicklungsstörungen
Talismane für Fruchtbarkeit, organisches Gelingen und zur Absicherung von Ruhepausen
Heilrune
Zuständigkeit für Erkrankungen und Beschwerden der männlichen Genitalien. Anwendung bei Schwangerschaftsproblemen und zur Prophylaxe. Förderung der Fruchtbarkeit. Behebung von Entwicklungsstörungen. Anwendung bei Autismus, Heilung von Lähmung.
Orakelbedeutung (nach B.King)
Männliche Fruchtbarkeit und Erwartungen auf der physischen Ebene, darunter auch Angelegenheiten der Gesundheit, der Familie und des Nachwuchses.
Numerische Bedeutung
Verbindung, Ausdehnung
Althochdeutsch: dag, dagaz
Altenglisch: dæg
Gotisch: dags, daaz
Dæg byth drihtnes sond
deore mannum
mære metodes leoht
myrgth and tohiht
eadgum and earmum
eallum brice
Dæg, das glänzende Licht des Schöpfers,
Wird vom Herrn gesandt und von den Menschen geliebt,
Es ist eine Quelle der Hoffnung und des Glücks
Für Reich und Arm, und steht allen zu Diensten.
dagaR Runenstellung dagaR Handstellung
Runengesang
d d d d d d d d
daaagaaaazzzz
daaagssss - daaaaaazzz
Dagaz und Othala sind in manchen Futharkreihen in der Reihenfolge vertauscht. Dagaz bedeutet Tag, wobei "Tag" auch die dazugehörige Nacht meint. Der keltogermanische Tag begann bei Sonnenuntergang. Die Form der Rune verdeutlicht die Polaritäten, ebenso wie die heilige Doppelaxt der Megalithkulturen und der Indoeuropäer. Die Form kann auch als Schmetterling interpretiert werden, und weist auf Transformation hin.
Magische Wirkungen
Mystische Inspiration
Unsichtbarkeitszauber
Zugang zum überpersönlichen
Abbau von Engstirnigkeit
Amulette zur Vermeidung zwielichtiger Zustände der Verkennung oder falsche Gesellschaft
Talismane zur Durchsetzungskraftsteigerung, zur Steigerung des eigenen Beharrungsvermögens bei der Verfolgung wichtiger Lebensziele.
Heilrune
Zuständigkeit für Angstzustände, Geistesstörungen und Niedergeschlagenheit. Anwendung zur Festigung der Gesundheit und zur Verwurzelung im überpersönlichen.
Orakelbedeutung (nach B.King)
Sicherheit und Gewißheit. Die Klarheit des Tageslichtes im Gegensatz zur Ungewißheit der Nacht. Zeit, ein Unternehmen zu planen oder zu beginnen.
Numerische Bedeutung v
Akausalität, diskordische Zahl
Althochdeutsch: othil, othila
Altenglisch: ethel
Gotisch: othal, ural
Ethel byth oferleof
æghwylcum men
gif he mot ær rihtes
and gerysena on
brucan on bolde
bleadum oftast
Ethel ist jedem sehr lieb,
Wenn er in seinem Haus genießen kann,
Was auch immer recht und gut ist
In beständigem Wohlstand.
Runengesang
oooooooooooooo
oooþaaaallllaaaa
Othala deutet auf vererbtes und natürliche Ahnen hin. Damit sind sehr ferne Zeiträume angesprochen. Es werden Völkerwanderungen, alte Inselkulturen oder das frühe Paläolithikum darin gesehen.
Magische Wirkungen
Aufrechterhaltung der Ordnung in der Gemeinschaft
Erwerbung von Reichtum und Wohlstand
Förderung von Erbschaftsangelegenheiten
Sicherung des Besitzes, Hilfe bei Immobilienangelegenheiten v
Kontaktschaltung zum Wissen der Ahnen
Amulette gegen Verlust des kollektiven Besitzes und gegen materielle Gefährdung
Talismane für kollektiven Wohlstand und für den Zugang zu altem Wissen.
Heilrune
Zuständigkeit für Erbkrankheiten und erblich bedingte Behinderungen. Gebrauch zur allgemeinen Erdung und Stabilisierung der Vitalkräfte.
Orakelbedeutung (nach B. King)
Erbschaft. Dein Heim, einschließlich körperlicher Vaterschaft. Spirituelles Erbe, Erfahrung und fundamentale Werte.
Numerische Bedeutung
24 Stunden des Tages
Runenherstellung
Traditionell werden Runen entweder auf Holz, Stein oder Knochen geritzt oder geschrieben,
die Runenfarbe ist dabei entweder rot oder blau. Rot, weil Runen zu alten Zeiten aus Blut geschrieben wurden,
blau für die geistige Ebene. Natürlich spricht nichts dagegen, wenn jemand zu einer anderen Farbe einen besseren Bezug hat
und daher die Runen in dieser schreibt.
Für Runen auf Stein benötigt ihr 25 Flache Steine in ungefähr der gleichen Größe, nehmt sie in die Hand und erfühlt ob sie die richtigen sind,
fühlen sie sich nicht richtig an, legt sie wieder an ihren Platz zurück. Habt ihr die Steine, müssen sie zunächst gereinigt und werden.
Als nächster Schritt werden die Steine mit einem klaren Lack grundiert, trocknen lassen und die gewählte Rune auf den Stein schreiben,
Später noch einmal mit klarem Lack überpinseln.
Natürlich können die Runen auch in den Stein geritzt werden und dann später mit Farbe ausgefüllt.
Genauso verfährt man mit Holzscheibchen.
Für Runenstäbe benötigst du äste, dabei bevorzuge ich persönlich schon heruntergefallene äste, wer dennoch lieber
welche vom Baum schneidet,
denkt bitte daran, dieses in einer Zeit zu tun, wo wenig Saft in den ästen steckt
und das man sich bei dem Baum bedankt und entschuldigt.
Die äste werden dann entrindet und wen nötig geschliffen.
Mit einem Messer werden die Runen hineingeritzt und die Rinne mit Rot oder Blau gefärbt.
Warum aber nun 25 anstelle der 24 Steine ? Nun ganz einfach, es wird wenn man mit Steinen oder Holzscheibchen arbeitet
eine fünfundzwanzigste Rune hinzugefügt,
die Schicksals- oder Odinsrune, dieses ist nichts weiter als ein leerer Stein/Holzscheibe.
Bedeutung der Schicksalsrune: Sie verheißt eine positive überraschung oder eine Lebensveränderung,
sie ist dem germanischen Gott Odin/Wodan/Wotan gewidmet.
Wer diese Rune zieht sollte sich auf etwas unerwartetes einrichten.
In den Zeiten, als das Runenwissen noch lebendig war, gab es den Nidstang als äußerst starken Fluch gegen den Feind. Eine Stange, die etwa drei Meter hoch war und mit einem Pferdeschädel bestückt war, wurde gegen die Himmelsrichtung aufgerichtet, in die sich der Feind befand. Auf dem Stab waren üble Beschimpfungen und Verfluchungen in runischer Schrift eingeritzt und mit Blut geweiht.
Die Nidstangen werden heute wieder aufgestellt, um unsere Symbole und Bräuche vor Neonazis und anderen Extremisten zu schützen, die sich diese ungefragt ausleihen oder ausbeuten und pervertieren. Wir können dabei nicht ruhig sein und so tun als würde es nicht passieren. In einer Zeit in der man durch das Tragen der heiligen Symbole bestraft und diskriminiert wird, ist es an der Zeit STOP! zu sagen.
Wir können es nicht zu lassen, daß diese Narren unser Erbe stehlen und es vergewaltigen! Dieser "Nid", dieser Fluch ist hier zu lesen und ist einer in einer Kette von Nidstangen hauptsächlich in Skandinavien, aber nun auch in Deutschland und wendet sich gegen jeden der die alten Symbole mißbraucht oder vergewaltigt.
Der Fluch richtet sich nicht nur in die einfach erkennbare Masse der Neonazis, sondern auch an die intellektuellen Köpfe in Anzug und mit ihrem Geschäftsgebaren. Gerade in unserer Zeit beginnt das Nazitum sich wieder auszubreiten, oft im versteckten und leider auch in der heidnischen Szene Deutschlands.
Es folgt der Fluch der Busla
Hör Buslas Fluch!
Er ist bald gesungen,
daß die weite Welt
ihn wohl vernimmt,
niemand nützlich,
der ihn vernimmt,
doch heilloser ihm,
dem ich heut ihn sage!
Weichet, Wichte,
Gewaltiges Komme,
wanket, Klippen,
Welt erbebe,
Wetter brich an,
Gewaltiges komme
...
Böses wünsch ich
in die Brust dir an,
daß giftige Nattern
nagen dein Herz,
daß deine Ohren
für immer ertauben
und deine Augen
sich auswärts drehn ...
Segelst du,
versage das Tauwerk,
sollen reißen
die Ruderangeln,
sei zerfetzt das Tuch,
fliege das Segel,
sollen brechen
die Brassen alle ...
Reitest du,
reiße dein Zügel,
strauchle dein Pferd,
stürze dein Roß,
soll jede Gasse
grades Weges
in der Trolle Hand
dich hinführen ...
Im Bett sei dir
wie in brennendem Stroh,
auf dem Hochsitze
wie in hohen Wellen;
doch Schlimmeres noch
geschehe dir dann:
willst du bei Mädchen
Manneslust haben,
komm nie zum Ziel!
Soll ich erzählen noch mehr?
Zwerge, Thursen
und Zauberinnen,
Bergtrolle, Wichte
sollen brennen dein Haus;
Riesen sollen dich hassen,
Rosse sollen dich schänden,
Stroh soll dich stechen,
Sturm soll dich verwirren,
Weh soll dir werden,
tust meinen Willen du nicht!
Sechs kommen hier:
Sag ihre Namen,
entziffre alle!
Ich zeige sie dir.
Rätst du sie nicht,
wie ich´s richtig heiße.
so fahr hin zur Hel,
von Hunden zerfleischt,
deine Seele aber
sinke zur Hölle!
Lokasenna die Zankreden Lokis
Lokasenna die Zankreden Lokis
Lokasenna („Lokis Zankreden“) oder Oegisdrecka („Oegirs Trinkgelage“)
ist eine Edda-Erzählung, die den Auslöser für die endgültige Feindschaft zwischen den Asen und Loki beschreibt. Die Götter und Göttinnen saßen bei einem Festmahl bei dem Meerriesen ägir. Seine Halle ist eine Friedenshalle, hier darf sich niemand an einem anderen vergreifen. Bei seinen Zankreden übertrat Loki dieses Gebot. In einer Rede verspottet Loki die Götter. Die Götter versuchen Loki zu beruhigen, doch erst als Thor droht Loki mit seinem Hammer zu erschlagen, ergreift Loki die Flucht.
1. Bragi wird als "Bankzierde" bezeichnet und dass er nur tapfer sei wenn er sitzt, sonst nur feige und schwach sei.
2. Idun wird als Hure beschimpft.
3. Gefjons Liebe sei käuflich. Wer sie beschenke, der werde von ihr geliebt.
4. Loki sieht in Odin den Schuldigen, dass er das Kriegsgeschick den Falschen gab, den Feigen.
5. Frigg wird vorgeworfen, dass sie mit Vili und Vé gleichzeitig verkehrt habe.
6. Freya wird beschuldigt mit allen Anwesenden gebuhlt zu haben, sogar mit ihrem Bruder.
7. Njörd sei nicht mehr als eine Geisel des Wanenkrieges.
8. Tyr sei minderwertig, weil er nur eine Hand hat.
9. Freyr wird als Tor dargestellt. Wegen seiner Liebe habe er sein Schwert verschenkt.
10. Heimdall wird als elender Wächter Asgards dargestellt. Fast rund um die Uhr muss er da stehen und wachen.
11. Skadi wird an den Tod ihres Vaters erinnert.
12. Sif wird Untreue gegen Thor vorgeworfen.
13. Thor greife zu schnell zu seinem Hammer. Des Weiteren erntet Thor Spott, denn sein Herr, der Schlachtengott (Tyr/Odin) wird von einem Wolf besiegt werden.
Lokasenna - Die Zankreden Lokis
Zwei Bauernsagas schildern, wie ein isländischer Gode zungenfertig seine Standesgenossen der Reihe nach durchhechelt, mehr oder weniger ehrabscheiderisch, mehr oder weniger unflätig. Derlei mag sich öfter begeben haben; die Schmährede, auch in Prosa, brachte es zu einer gewissen Kunst und Schätzung. Und nun verfiel ein guter Dichter darauf, einen solchen Hergang unter den Göttern anzuzetteln: ein Götterschwank es hier ankam, sprühende Laune und Blick für Menschenart. Der Lästerer selbst.
Loki, dieser nordischen Meister Pfriem, hatte schon die Gewissheit und Tücke des Alben, zu den Göttern stand er auf halb freundschaftlichem Fuß, ihm ließ sich auch zutrauen, dass er verbotene Liebesgunst erobert hatte. Aber so wie er in "Lokis Zankreden" dasteht, ist er unsres Dichters Kind. Auch für die übrigen sechzehn Köpfe brauchte es neben guter Mythenkenntnisse eigene Erfindung. Doch sollte der Hörer an die Wahrheit der Schelten glauben: "Sie müssen es auf sich sitzen lassen!" Bei den Göttinnen versagt freilich die Abwechslung; man erfreue sich an dem Reichtum der übergänge, dem kecken Einhaken der Antworten.
Mit dem Auftreten des polternden Thor gewinnt der Dichter eine prächtige Steigerung, zugleich einen runden Abschluss. Das Lästermaul muss vor die Tür - aber wie es noch dem Donnerer den Meister zeigt, darin frohlockt die Künstlersachlichkeit dieses Poeten: der Hörer mag nun, wie er will, Partei ergreifen.
Götter und Göttinnen saßen beim Trunke in der Halle des Meerriesen ägir; das war eine Friedensstätte,wo man sich an niemand vergreifen durfte. Nur Thor und Loki fehlten. da kam Loki gegangen und traf vor der Tür den Koch des Riesen. Er redete ihn an:
Sag mir, Eldir,
eh du einen Schritt
setzest vorwärts den Fuß:
was führen hier innen
für älgespräche
die Söhne der Sieggötter?
Eldir:
Von ihren Schwertern
und von Schlachtmut reden
die Söhne der Sieggötter;
die Asen und Alben,
die hier innen sind,
sprechen alle arg von dir.
Loki:
Eintreten will ich
in ägirs Halle,
das Saalfest zu sehn;
Hohn und Haß
bring ich den hohen Göttern
und mische Bosheit ins Bier.
Eldir:
Wisse, wenn du eintrittst
in ägirs Halle,
das Saalfest zu sehn,
spritzt Gift und Geifer
auf die Götter Loki,
an ihm wischt man´s ab.
Loki:
Wisse, Eldir,
willst im Wortstreite
du dich messen mit mir,
arm werd ich nicht
an Antworten sein,
wenn du schnell nicht schweigst.
Darauf trat Loki in die Halle ein und sprach:
Durstig komm ich
zu dieser Halle
gar weiten Weg,
die Asen zu bitten,
ob mir einer des Mets
trefflichen Trank gebe.
Was verstummt ihr so,
stolze Götter?
Geruht zu reden doch!
Sitz und Stätte
gönnt im Saale mir
oder weiset mich weg!
Bragi:
Sitz und Stätte
werden im Saale nie
die Asen dir einräumen;
denn die Asen wissen,
wen sie von allen Wesen
zum Gelage laden sollen.
Loki:
Gedenke, Odin,
daß wir in alten Tagen
beide das Blut mischten!
Bier genießen,
wolltest du nimmermehr,
wär´s nicht und beiden gebracht.
Odin:
Steh auf, Widar!
Heiß des Wolfs vater
sich setzen im Saal!
Nie möge Loki
mit Lästerung begrüßen
die Asen im ägirssaal.
Da stand Widar auf und schenkte Loki Bier ein; aber ehe dieser trank, entbot er den Asen den Gruß:
Heil euch, Asen!
Heil euch, Asinnen,
allen gnädigen Göttern -
außer dem einen Asen,
der dort innen sitzt,
Bragi, auf der Bank!
Bragi:
Ring und Roß
aus meinen Reichtümern,
ein Schwert dazu schenk ich dir;
mit Unbill lohne
den Asen nimmer!
Reize die Rater nicht!
Loki:
Entbehren, Bragi,
wirst du beides stets,
Ringe wie Roß;
von den Asen und Alben,
die hier innen sind,
bist du der feigste im Gefecht
und der scheueste vorm Schuß.
Bragi:
Wissen, wär ich draußen,
statt daß drinnen ich
hier sitze im Saal,
dein Haupt hielte
in der Hand ich bald;
das wär deiner Lüge Lohn.
Loki:
Auf dem Sitz bist du tapfer,
doch die Tat wirst du meiden,
Bragi, du Bankzierde!
Komm zum Kampf,
wenn so kühn du bist!
Der Zaglose zaudert nicht.
ich bitte dich, Bragi,
damit die Bande nicht reißen
zwischen wahren und Wunschsöhnen,
daß du Loki nicht
mit Lästerung begrüßest
in der Halle hier.
Loki:
Schweig doch, Idun!
Scheinst du doch der Frauen
manntollste mir,
seit des Bruders Töter
du mit beiden Armen,
den schneeweißen, umschlangst.
Idun:
Mit Lästerworten
begrüß ich Loki nicht
in der Halle hier:
ich besänftige Bragim
den bierseligen,
da ich Hader verhüten will.
Gefjon:
Warum müßt ihr Asen
hier innen euch beide
mit Scheltworten schmähn?
Das ist Lokis Art,
daß er ein Lästerer ist
und die Himmlischen haßt.
L oki:
Schweig doch, Gefjon!
Den Göttern erzähl ich´s,
wer dich zur Liebe verlockt:
Schmuck schenkte
dir der schöne Knabe;
mit den Schenkeln umschlangst du ihn.
Odin:
Wirr bist du, Loki,
und wahnbetört,
da du Gefjons Groll erweckst:
denn der Welt Schicksal,
mein ich, weiß sie alles
ebenso wie ich.
Loki:
Schweig doch, Odin!
Gar schlecht verteilst du
zwischen Kriegern das Kampfeslos:
gabst du doch oft,
dem du nicht geben solltest,
dem Feigeren Erfolg.
Odin:
Wisse, wenn ich gab,
dem ich nicht geben sollte,
dem Feigeren Erfolg,
acht Winter
warst unter der Erde du
als Melkerin und Magd,
da hast du Buben geboren,
das dünkt mich des Argen Art.
Loki:
Doch von dir erzählt man,
daß du gezaubert hast
und zu Samsey Seidwerk triebst:
in Zauberers Gestalt
zogst du durchs Volk;
das dünkt mich des Argen Art.
Frigg:
Euer einstig Schicksal
ließest den anderen ihr
besser verborgen sein,
was vor Urzeiten
ihr zwei Asen triebt -
nicht soll man Altes aufrühren.
Loki:
Schweig doch, Frigg!
Du bist des Fjörgynn Tochter
und warst lüstern nach Liebe stets:
We und Wili
hast du, Widrirs Gattin,
beide an die Brust gedrückt.
Frigg:
Wisse, säße mir ein Sohn
im Saale ägirs
auf der Bank, ein Baldergleicher,
nicht kämst du hinaus
von den Kindern der Asen,
man böte dir Keckem Kampf.
Loki:
Du willst es, Frigg,
daß ich weiter noch
Hohnreden halten soll:
mein Werk war´s,
daß du nach Walhall reiten
den Sohn nicht mehr siehst.
Freyja:
Von Sinnen bist du, Loki,
da du selbst erzählst
deine schlimmen Schandtaten:
kund ist Frigg
das künftige all,
wenn sie´s auch selbst nicht sagt.
Loki:
Schweig doch, Freyja!
Zuviel von dir weiß ich,
kein Fehl ist dir fremd:
mit den Asen und Alben
hast du allen gebuhlt,
die im Saal hier sind.
Freyja:
Bös ist deine Zunge;
Zuviel von dir weiß ich,
kein Fehl ist dir fremd:
mit den Asen und Alben
hast du allen gebuhlt,
die im Saal hier sind.
Loki:
Schweig doch, Freyja!
Eine Frevlerin bist du
und mit Argem angefüllt:
da beim Bruder dich ertappten
die trauten Gebieter,
da entwich dir wohl ein Wind.
Njörd:
Wenig macht´s,
ob ein Weib einem Mann,
Buhlen oder beides wählt;
doch schmählich ist´s,
daß der Schamlose herkam,
der Bastarde gebar.
Loki:
Schweig doch, Njörd!
Geschickt warst du ostwärts
als Geisel fürs Götterreich;
in den Mund machten
dir die Mädchen Hymirs
und nahmen zum Nachttopf dich.
Njörd:
Der Gewinn ward mir,
da man weit mich sandte
als Geisel fürs Götterreich:
da zeugte ich den Sohn,
ihm zürnt keiner,
er ist der himmlischen Hort.
Loki:
Hör aus, Njörd!
Den übermut laß!
Heute verhehl ich´s nicht:
mit deiner Schwester
zeugtest du diesen Sohn,
wie es zu erwarten war.
Tyr:
Freyr ist der hehrste
aller Heldenreiter
in der Rater Reich;
keine Magd kränkt er
noch eines Mannes Weib
und befreit Gefesselte.
Loki:
Schweig doch, Tyr!
Gar schlecht konntest du
eines Bundes Bürde sein:
deiner Hand, der rechten,
muß ich hier gedenken,
die dem Fenrir verfiel.
Tyr:
Die Hand misse ich,
du den herrlichen Wolf,
böse dünkt beides mich;
nicht gut hat´s der Wolf,
da der Götterdämmrung
Fenrir in Fesseln harrt.
Loki:
Schweig doch, Tyr!
Es geschah deinem Weib,
daß sie einen Buben mir gebar;
nicht Elle noch Pfennig
ward für den Unglimpf dir,
armer Wicht, gewährt.
Freyr:
Gefesselt liegt Fenrir
an der Flußmündung,
bis die Götter vergehn;
nicht anders wirst du,
wenn du nicht endlich schweigst,
gebunden, Bosheitschmied.
Loki:
Gymirs Tochter
hast du mit Gold gekauft
und verschenkt dein Schwert;
doch wenn Muspills Söhne
über den Myrkwid reiten,
hast du, Wicht, keine Wehr.
Byggwir:
Wisse, wär ich edel
wie Yngwi-Freyr
und so herrlich mein Hof,
zu Brei zermalmt ich
die Bosheitskrähe
und zerbräche all ihr Gebein.
Loki:
Wer ist das kleine,
das ich da krabbeln seh
und das schnappgierig schnappt?
Immer wirst du Freyr
in den Ohren liegen,
krächzen bei der Kornmühle.
Byggwir:
Byggwir heiß ich,
doch hurtig bin ich
bei Asen und Irdischen;
drum ehrt man mich hier,
wo Odins Söhne
alle äl trinken.
Loki:
Schweig doch, Byggwir!
Gar schlecht verteilest du
unter Männern das Mahl;
im Stroh unter der Bank
verstecktest du dich,
zogen Krieger zum Kampf.
Heimdall:
Trunken bist du, Loki,
du verlorst den Verstand:
warum läßt du´s nicht, Loki?
Trunkes Unmaß
betört einen jeden,
daß er seine Worte nicht weiß.
Loki:
Schweig doch, Heimdall!
Dir ward ein häßlich Geschick
in der Urzeit auferlegt,
da mit nassem Buckel
du nächtlich stehn
und Walhall bewachen mußt.
Skadi:
Lustig bist du, Loki;
doch nicht lange sollst du
schlagen mit dem Schweif:
bald fesseln mit den Därmen
deines frostkalten Sohnes
auf den Grat die Götter dich.
Loki:
Wisse, fesseln mit den Därmen
meines frostkalten Sohnes
auf den Grat die Götter mich:
das erste und letzte
war ich beim Lebensraub
als wir Thjazi töteten.
Skadi:
Wisse, wenn der erste und letzte
du beim Lebensraub warst,
als ihr Thjazi tötetet:
von meinem Haus und Hof
wird heilloser Anschlag
dich verfolgen hinfort.
Loki:
Lieblicher sprachst du
zu der Laufey Sohn,
als du in dein Bett mich entbotst:
nicht darf ich´s verschweigen,
wenn unsre Schandtaten wir
sollen nennen genau.
Da trat Sif heran, reichte Loki in einem Kristallkelch Met und sprach:
Heil dir nun, Loki!
Nimm hin den Eiskelch,
mit Firnmet gefüllt!
Eine laß
unter deinen Asensöhnen
mit Schmähreden verschont!
Loki:
Als einzige wärest du,
wärest du´s eben,
andern unzugänglich;
einen kenn ich,
den ich zu kennen glaube,
mit dem du auch Thor betrogst.
Beyla:
Es zittern die Berge,
nun zog, mein ich, aus
vom Hofe Hlorridi;
den bringt er zur Ruh,
der ruchlos schmäht
die Asen und Irdischen.
Loki:
Schweig doch, Beyla!
Du bist Byggwirs Weib
und von Falschheit erfüllt;
kein eklerer Auswurf
kam zu den Asensöhnen,
ganz voll Mist bist du, Magd!
Da kam Thor herein und sprach:
Schweig, arger Wicht!
Dir soll mein Wuchthammer,
Mjöllnir, den Mund schließen!
Das Haupt hau ich
dir vom Halse ab,
verloren ist dein Leben dann.
Loki:
Der Sohn der Jörd
ist in den Saal gekommen:
warum tobst du so, Thor?
Dann wagst du nichts,
sollst du den Wolf bestehn;
und er verschlingt den Schlachtengott.
Thor:
Schweig, arger Wicht!
Dir soll mein Wuchthammer,
Mjöllnir, den Mund schließen!
Nach oben werf ich dich
und nach dem Ostlande;
nie wieder gewahrt man dich.
Loki:
Deine Ostfahrten
ließest den andern du
besser verborgen sein,
seit du, Held, hocktest
in des Handschuhs Däumling
und dich nicht trautest, Thor zu sein.
Thor:
Schweig, arger Wicht!
Dir soll mein Wuchthammer,
Mjöllnir, den Mund schließen!
Meine Hand trifft dich
mit Hrungnirs Töter,
daß dein Gebein zerbricht.
Loki:
Zu leben denk ich
lange Zeit,
hebst du den Hammer auch;
rauh schienen
dir die Riemen Skrymirs,
nicht kamst du zur Kost.
Thor:
Schweig, arger Wicht!
Dir soll mein Wuchthammer,
Mjöllnir, den Mund schließen!
Hrungnirs Töter
wird dich zur Hel senden
hinter des Totenreichs Tor.
Loki:
Ich sprach vor den Asen,
sprach vor den Asensöhnen,
was meinem Herzen behagt;
einzig vor dir
will ich abziehen,
denn mich dünkt, du schlägst drein.
äl brautest du, ägir;
nicht noch einmal sollst du
geben ein Gastgelage:
all dein Eigen,
das hier innen ist,
erfasse die Feuersbrunst
und verbrenne den Buckel dir!
Futhark ist eine Runenreihe. Die weit verbreitetste ist "das alte Futhark". Jede Rune in diesem "Alphabet" hat einen Namen und eine entsprechende (magische/heilende) Wirkung. Runen werden meist noch einer Gottheit zugeordnet. Das Wort Futhark setzt sich wie das Alphabet (Alpha & Beta)aus seinen Anfangsbuchstaben zusammen. Hier sind es statt der ersten beiden Buchstaben die ersten sechs Runen: FEHU, URUZ, THURISAZ, ANSUZ, RAIDHO und KENAZ.
Aus der Geschichte ist bekannt, das es mehrere Futharks (Runenreihen) gegeben hat. Die wohl bekannteste und am weit verbreiteste ist "das alte Futhark". Hier findest Du die Runennamen zu den einzelnen Runen, wie sie Aussehen, wie sie gedeutet werden, Zuordnungen zu der jeweiligen Rune, welche Magie sie besitzen und für was sie angewendet werden.
Die 24 Runen des Futhark sind in drei Einheiten unterteilt:
Die ersten acht bilden das Aett des Freyr,
die folgenden das Aett des Odin
und die übrigen acht das Aett des Tyr.
Gott der Runenweisheit ist Odin (germ. Wuotan).
Er erwarb das Wissen um die Runen als Ergebnis seines neunnächtigen Opfers, als er an Yggdrasill hing.
Jede Rune trägt einen Namen und hat eine magische Bedeutung.
So bedeutet die dreifache Ritzung der F-Rune (Fe-Rune; fé: „Besitz, Reichtum”) den Wunsch nach Reichtum.
Die Geschichte der Runen
Vermutlich gehen die Runen auf Muster südeuropäisch-nordalpiner Alphabete zurück. Als Entstehungszeit werden die Jahrhunderte v. u. Z. angenommen.
Bis zum 5. Jahrhundert hat sich eine weitgehend einheitliche Runenschrift entwickelt, die aus 24 Runen besteht und als älteres Futhark (benannt nach den ersten 6 Lauten) bekannt ist. Im Volk überlebte es bis ins späte Mittelalter. Oben sind diese Runen ausführlich beschrieben.
Parallel dazu entwickelte sich etwa ab dem 8. Jahrhundert eine Runenschrift, die nur aus 16 Runen bestand und die wir das Jüngere Futhark nennen. Warum es zu einer Verkürzung kam, konnte bis heute nicht begründet werden. Manche Runenforscher vermuten, daß es sich hierbei um einen Verstümmelungsversuch gehandelt haben könnte, der im Zuge der Christianisierung die alten Quellen entstellen wollte.
Hier sind die Runen des Jüngeren Futhark:
Durch friesischen und englischen Einfluss kommt es zu einer Erweiterung auf 28 Schriftzeichen, das Angelsächsische Futhork. In Skandinavien hingegen wurde es auf 16 Zeichen vereinfacht, die Skandinavische Runenschrift. Diese zwei überdauerten die Christianisierung und war bis ins 10. Jahrhundert gebräuchlich.
Das Armanen-Futhark mit seinen 18 Runen ist eine künstliche Erfindung des Guido von List. Da der um 1920 lebende List sich unbedingt das Runenlied Odins mit seinen 18 Strophen erklären wollte, schuf er ein entfremdetes Futhark und begründete darauf seine esoterischen Anschauungen.
Runen - heute
Für die magische Arbeit ist es nicht von grossem Interesse, woher die Runen kommen - sie sind da und das laut der nordischen Göttergeschichte bereits vor Anbruch der Menschenwelt. Von grosser Bedeutung jedoch ist die Feststellung, dass es sich bei den Runen um Zeichen handelt, die aus einer magisch-bildlichen Tradition heraus entstanden und nicht aus einer sprachlichen.
In den Runen ist eine starke Kraft, die auf der Gefühlsebene wirkt enthalten, welche auch bei Menschen, die keinerlei Ahnung von Runen haben, ihre Wirkung zeigt. Selbst die Kirche hat sich der Runenkraft bedient, indem sie aus Wunjo und Gebo eine Binderune schuf - heute bekannt als Zeichen des PAX CHRISTI.
Die Runen als Sinnbilder ermöglichen einen grossen Raum für Deutungen und fördern damit die Phantasie der Betrachter, öffnen den Zugang zur anderen Welt. Runen lassen sich nicht festlegen. Alle Auslegungen stimmen auf ihre Art und Weise - zumindest für den Menschen, der sie er- und gefunden hat.
Runen-Kunst
Die ältesten bekannten Runendenkmäler stammen aus der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts (Spange von Himlingøe bei Kopenhagen, Speerspitze von Øvre Stabu). Etwa aus dem Jahr 200 stammt das Goldene Horn von Gallehus. Seit dem Ausgang des vierten Jahrhunderts begann man in Skandinavien damit, Runen auch in Stein zu hauen. Deutsche Runeninschriften finden sich vom fünften bis siebten Jahrhunderts nur auf losen Gegenständen.
Zwischen 900 und 1025 erreichte die Runenkunst in Dänemark, später in Schweden einen Höhepunkt. Bekannt sind mehr als 2000 Denkmäler. In diese sind die Runen meist in ein kunstvolles Schlangenornament eingehauen.
Die Völuspá (isl.), anord. Völuspá - „Weissagung der Seherin“ (völva = Seherin + spá = Prophezeiung),
ist das erste der 16 Götterlieder des „Königsbuchs“ Codex Regius mit 63 Strophen (siehe auch: Edda).
Eine leicht abweichende Version mit 57 Strophen findet sich in der Hauksbók.
Die Völuspá gilt als das bedeutendste Gedicht des nordischen Mittelalters. Die normalisierte Form (Abgleich zwischen Codex Regius und Hauksbók) besteht aus 66 Strophen. Diese Strophen bestehen aus Stabreimversen (Fornyrðislag).
Entstehungszeit und -ort sind in der Forschung nach wie vor umstritten. Während im 19. Jahrhundert meist eine sehr frühe Datierung vorgenommen wurde, schlossen sich im 20. Jahrhundert die meisten Forscher der Meinung Sigurður Nordals an, die Völuspá sei um das Jahr 1000 herum entstanden. Nordal argumentierte, das Gedicht beschäftige sich mit dem Weltende und damals habe die gesamte Christenheit mit der Apokalypse im Jahr 1000 oder 1033 (1000 Jahre nach Christi Geburt bzw. Tod) gerechnet. Diese Angst ist aber lediglich ein romantischer Mythos, in den Quellen fehlt jeder sichere Beleg für sie. Damit ist offen, wann eine erste Fassung des Gedichtes entstand. Viele Motive aber dürften wesentlich älter sein als die Völuspá selbst; in einigen Fällen wird sogar indogermanischer Hintergrund vermutet. Viele Motive wurden auch auf christlichen Einfluss zurückgeführt, was aber in allen Fällen umstritten ist.
Die Worte sind einer Seherin in den Mund gelegt, welche von der Entstehung und dem Ende der Welt berichten (siehe auch: Germanische Schöpfungsgeschichte), bis zum Weltuntergang (die Ragnarök) und der damit verbundenen Neuentstehung, wobei der Schwerpunkt auf dem Zukünftigen, dem Weltende liegt. Der/die unbekannte Dichter/in der Völuspá greift hier auf alte nordische Mythen zurück, die allgemein als bekannt vorausgesetzt werden, sodass vieles nur kurz angerissen wird.
Die Völuspá unterscheidet sich von den meisten Götterliedern der Edda, weil es sich hierbei nicht um eine bloße Aufzählung verschiedener religiöser Elemente handelt, sondern um einen einigermaßen zusammenhängenden Ablauf von Handlungen von Anfang bis Ende.
Die Basis der heutigen Versionen ist die reorganisierte Form des norwegischen Philologen Sophus Bugge (1833–1907). Bei der Interpretation von Bugge begann das Lied mit einer Vorstellung der Völva.
Die Seherin erzählt hier zunächst von der Schöpfung, vom Anfang der Zeit in der mythischen Leere Ginnungagap, von dem Entstehen der Welt und davon, wie es den Göttern gelang, Ordnung in das Universum zu bringen.
Nach einem kleinen Abstecher, bei dem die Seherin von der Schöpfung der Zwerge berichtet, berichtet sie weiter, wie die ersten Menschen geschaffen wurden, und von den Nornen, dem personifizierten Schicksal, die sich an einer der Wurzeln des Weltbaumes, der Esche Yggdrasil befinden.
Danach folgt eine Beschreibung des ersten Krieges in der Welt, bei dem sich die beiden Götterfamilien, die Asen und Vanen, wegen des Mordes an der mystischen Gullveig in die Haare gerieten.
Der zweite Teil der Völuspá wird mit der Ermordung des heiteren und gutherzigen Baldrs eingeleitet. Diese Untat ist die Einleitung einer Reihe gewaltsamer Handlungen, die in der Schicksalsschlacht, dem Ragnarök gipfeln, bei der Götter und Riesen einander töten. Ragnarök ist der Weltuntergang,bei dem die Erde ins Meer versinkt und die Welt zur vollständigen Finsternis des Chaos zurückkehrt. In dieser Zeit ist die Welt in einen Mantel aus Schnee und Eis gewickelt, Brüder kämpfen gegen Brüder und Fenrir befreit sich von seiner Fessel Gleipnir, um die Sonne und gar Odin zu verschlingen.
Die Völuspa ist als Rede einer Seherin gestaltet, die der Thinggemeinde die Geschichte des Göttergeschlechts enthüllt, von der Entstehung der Welt in der Urzeit bis zum Untergang Ragnarök.
-
Gehör heisch ich
heilger Sippen,
hoher und niedrer
Heimdallsöhne:
du willst, Walvater,
daß wohl ich künde,
was alter Mären
der Menschen ich weiß.
-
Weiß von Riesen,
weiland gebornen,
die einstmals mich auferzogen;
weiß neun Heime,
neun Weltreiche,
des hehren Weltbaums
Wurzeltiefen.
-
Urzeit war es,
da Ymir hauste:
nicht war Sand noch See
noch Salzwogen,
nicht Erde unten,
noch oben Himmel,
Gähnung grundlos,
doch Gras nirgend.
-
Bis Burs Söhne
den Boden hoben,
sie, die Midgard,
den mächtgen, schufen:
von Süden schien Sonne
aufs Saalgestein;
grüne Gräser
im Grund wuchsen.
-
Von Süden die Sonne,
des Monds Gesell,
schlang die Rechte
um den Rand des Himmels:
die Sonne kannte
ihre Säle nicht;
die Sterne kannten
ihre Stätte nicht;
der Mond kannte
seine Macht noch nicht.
-
Zum Richtstuhl gingen
Die Rater alle,
heilge Götter
und hielten Rat:
für Nacht und Neumond
wählten sie Namen
benannten Morgen
und Mittag auch,
Zwielicht und Abend,
die Zeit zu essen.
-
Die Asen eilten
zum Idafeld,
die Heiligtümer
hoch erbauten;
sie setzten Herde,
hämmerten Erz;
sie schlugen Zangen,
schufen Gerät.
-
Sie pflogen heiter
im Hof des Brettspiels
nichts aus Golde
den Göttern fehlte -,
bis drei gewaltge
Weiber kamen,
Töchter der Riesen,
aus Thursenheim.
-
Zum Richtstuhl gingen
die Rater alle,
heilge Götter,
und hielten Rat,
wer der Zwerge Schar
schaffen sollte
aus Brimirs Blut
und Blains Knochen.
-
Motsognir ward
der mächtigste da
aller Zwerge,
der zweite Durin;
die machten manche
menschenähnlich,
wie Durin es hieß,
die Höhlenzwerge.
-
Nuyi und Nidi,
Nordri und Sudri,
Austri und Vestri,
Althjofur, Dvalin,
Bivor, Bavör,
Bömbur, Nori,
Án und Ánar,
Ái, Mjödvitnir.
-
Veigur und Gandalfur,
Vindalfur, Thrain,
Thejkkur und Thorinn,
Thrár, Vitur und Litur,
Nár und Nyradur;
nun sind diese Zwerge,
Regin und Rasvidur,
richtig aufgezählt.
-
Fili, Kili,
Fundin, Náli,
Hefti, Vili,
Hannar, Sviur,
Frár, Hornbori,
Fraegur und Loni,
Aurvangur, Jari,
Eikinskjaldi.
-
Zeit ist's, die Zwerge
von Dvalins Zunft
den Leuten zu leiten
bis Lofar hinauf,
die aus Gestein
und Klüften strebten
von Aurvangs Tiefen
zum Erdenfeld.
-
Da war Draupnir
und Dolgsthrasir,
Hár, Hauspori,
Hlevangur, Glói,
Skirvir, Virvir,
Skafidur, Ái.
-
Alfur und Yngvi,
Eikinskjaldi,
Fjalar und Frosti,
Finnur und Ginnar,
So lange Menschen
leben auf Erden,
wird zu Lofar hinauf
ihr Geschlecht geleitet.
-
Kamen drei Asen
aus dieser Schar,
stark und gnädig,
zum Strand hinaus:
sie fanden an Land,
ledig der Kraft,
Ask und Embla,
ohne Schicksal.
-
Nicht hatten sie Seele,
nicht hatten sie Sinn,
nicht Lebenswärme
noch lichte Farbe;
Seele gab Odin,
Sinn gab Hönir,
Leben gab Lodur
und lichte Farbe.
-
Eine Esche weiß ich,
sie heißt Yggdrasil,
die hohe, benetzt
mit hellem Naß:
von dort kommt der Tau,
der in Täler fällt;
immergrün steht sie
am Urdbrunnen.
-
Von dort kommen Frauen,
vielwissende,
drei, aus dem Born,
der unterm Baume liegt:
Urd heißt man eine,
die andre Werdani-
sie schnitten ins Scheit-,
Skuld die dritte;
Lose lenkten sie,
Leben koren sie
Menschenkindern,
Männergeschick.
-
Da kam zuerst
Krieg in die Welt,
als Götter Gullweig
mit Geren stießen
und in Heervaters
Halle brannten,
dreimal brannten
die dreimal geborne,
oft, unselten,
doch ist sie am Leben.
-
Man hieß sie Heid,
wo ins Haus sie kam,
das weise Weib;
sie wußte Künste:
sie behexte Kluge;
sie behexte Toren;
immer ehrten sie
arge Frauen.
-
Zum Richtstuhl gingen
die Rater alle,
heilge Götter,
und hielten Rat,
ob Zins die Asen
zahlen sollten
oder alle Götter
Opfer haben.
-
Den Ger warf Odin
ins Gegnerheer:
der erste Krieg
kam in die Welt;
es brach der Bordwall
der Burg der Asen,
es stampften Wanen
streitkühn die Flur.
-
Zum Richtstuhl gingen
die Rater alle,
heilge Götter
und hielten Rat,
wer ganz die Luft
mit Gift erfüllt,
Ods Braut verraten
Riesensöhnen.
-
Nur Thor schlug zu,
zorngeschwollen:
selten sitzt er,
wenn er solches hört;
da wankten Vertrag,
Wort und Treuschwur,
alle Eide,
die sie ausgetauscht.
-
Ich weiß Heimdalls
Horn verborgen
unterm heilgen
Himmelsbaume;
Flut seh ich fallen
im feuchten Sturz
aus Walvaters Pfand-
wißt ihr noch mehr?
-
Saß einsam draußen,
als der Alte kam,
der furchtbare Ase,
und ins Auge mir sah:
Was fragst du mich?
Was forschst du bei mir?
Ich weiß, Odin,
wo dein Auge du bargst:
in Mimirs Quell,
dem märchenreichen;
Met trinkt Mimir
allmorgendlich
aus Walvaters Pfand-
wißt ihr noch mehr?
-
Halsschmuck und Ringe
gab Heervater,
für Zukunftwissen
und Zauberkunde:
weit sah ich, weit
die Welten alle.
-
Walküren sah sie
von weither kommen,
bereit zu reiten
zum Rat der Götter.
Skuld hielt den Schild,
und Skögul war die andre,
Gunn, Hildur, Göndul
und Geirskögul.
Hier nun habt ihr
Herians Mädchen,
die als Walküren
die Welt durchreiten.
-
Ich sah Balder,
dem blutenden Gott,
Odins Sohne,
Unheil bestimmt:
ob der Ebne
stand aufgewachsen
der Zweig der Mistel,
zart und schön.
-
Ihm ward der Zweig,
der zart erschien,
zum herben Harmpfeil:
Hödur schoß ihn.
Baldurs Bruder war
kaum geboren,
als einnächtig Odins
Erbe zum Kampf ging.
-
Die Hände nicht wusch er,
das Haar nicht kämmte er,
eh er zum Bühle trug
Baldurs Töter.
und Frigg weinte
in den Fensälen
um Walhalls Weh -
wißt ihr noch mehr?
-
Da war gedreht
aus den Därmen Valis
und fest geflochten
die tötende Fessel.
-
Geknebelt sah ich
im Quellenwald
den Leib Lokis,
den listenreichen.
Da sitzt Sigyn,
ihr Gesell bringt ihr
wenig Wonne -
wißt ihr noch mehr?
-
Durch Gifttäler
gleitet von Osten
mit Schneiden und Schwertern
der Schreckenstrom.
-
Im Norden stand
auf dem Nachtfelde
für Sindris Sippe
ein Saal aus Gold;
ein andrer hob sich
auf heißem Grund,
der Biersaal des Riesen,
der Brimir heißt.
-
Einen Saal sah ich,
der Sonne fern,
am Totenstrand,
das Tor nach Norden:
tropfendes Gift
träuft durch das Dach;
die Wände sind
aus Wurmleibern.
-
Dort sah ich waten
durch Sumpfströme
Meineidige
und Mordtäter;
dort sog Nidhögg
entseelte Leiber,
der Wolf riß Leichen -
wißt ihr noch mehr?
-
Eine Alte östlich
im Erzwald saß;
die Brut Fenrirs
gebar sie dort.
Von ihnen allen
wird einer dann
des Tageslichts Töter,
trollgestaltet.
-
Er füllt sich mit Fleisch
gefallner Männer,
rötet mit Blut
der Rater Sitz.
Schwarz wird die Sonne
die Sommer drauf;
Wetter wüten -
wißt ihr noch mehr?
-
Dort saß auf dem Hügel
und schlug die Harfe
der Riesin Hüter,
der heitre Eggdir;
es krähte bei ihm
im Kiefernbusch
der feuerrote Hahn,
der Fjalar heißt.
-
Doch Güldenkamm
bei den Göttern kräht:
er weckt die Helden
bei Heervater;
unter der Erde
ein anderer kräht,
in Hels Halle,
ein braunroter Hahn.
-
Gellend heult Garm
vor Gnipahellir:
es reißt die Fessel,
es rennt der Wolf.
Vieles weiß ich,
Fernes schau ich:
der Rater Schicksal,
der Schlachtgötter Sturz.
-
Brüder kämpfen
und bringen sich Tod,
Brudersöhne
brechen die Sippe;
arg ist die Welt,
Ehbruch furchtbar,
Schwertzeit, Beilzeit,
Schilde bersten,
Windzeit, Wolfzeit
bis die Welt vergeht-
nicht einer will
des andern schonen.
-
Es gärt bei den Riesen;
des Gjallarhorns,
des alten, Klang
kündet das Ende.
Hell bläst Heimdall,
das Horn ragt auf;
Odin murmelt
mit Mimirs Haupt.
-
Yggdrasils Stamm
steht erzitternd,
es rauscht der Baumgreis;
der Riese kommt los.
Alles erbebt
in der Unterwelt,
bis der Bruder Surts
den Baum verschlingt.
-
Was gibt's bei den Asen?
Was gibt's bei den Alben?
Riesenheim rast;
beim Rat sind die Götter.
Vor Steintoren
stöhnen Zwerge,
die Weisen der Felswand-
wißt ihr noch mehr?
-
Gräßlich heult Garm
in der Gnipahöhle,
die Fessel bricht
und Freki rennt.
Viel weiß die Weise,
sieht weit voraus,
der Welt Untergang,
der Asen Fall.
-
Hrym fährt von Osten,
er hebt den Schild;
im Riesenzorn
rast die Schlange.
Sie schlägt die Wellen;
es schreit der Aar,
Leichen reißt er;
los kommt Nagelfar.
-
Der Kiel fährt von Osten,
es kommen Muspells
Leute zum Land;
Loki steuert.
Mit dem Wolfe zieht
die wilde Schar;
Byleipts Bruder
bringen sie mit.
-
Surt zieht von Süden
mit sengender Glut;
von der Götter Schwert
gleißt die Sonne.
Riesinnen fallen,
Felsen brechen;
zur Hel ziehn Männer,
der Himmel birst.
-
Dann naht neue
Not der Göttin,
wenn wider den Wolf
Walvater zieht
und gegen Surt
der sonnige Freyr:
fallen muß da
Friggs Geliebter.
-
Gräßlich heult Garm
in der Gnipahöhle,
die Fessel bricht
und Freki rennt.
-
Der starke Sohn
Siegvaters kommt,
Widar, zum Kampf
mit dem Waltiere:
es stößt seine Hand
den Stahl ins Herz
dem Riesensohn;
so rächt er Odin.
-
Der Lande Gürtel
gähnt zum Himmel:
Gluten sprüht er,
und Gift speit er.
Es muß nun Odins
mannhafter Sohn
den Würger von Vidars
Verwandten treffen.
57.
Der hehre Sproß
der Hlodyn naht.
Wider den Wurm
wendet sich Odins Sohn.
Mutig trifft ihn
Midgards Schützer.
Alle Wesen müssen
die Walstatt räumen.
Neun Fuß weit fährt
Fjörgyns Sohn
Weg von der Natter,
die nichts erschreckte.
-
Die Sonne verlischt,
das Land sinkt ins Meer;
vom Himmel stürzen
die heitern Sterne.
Lohe umtost
den Lebensnährer;
hohe Hitze
steigt himmelan.
-
Gräßlich heult Garm
in der Gnipahöhle,
die Fessel bricht
und Freki rennt.
-
Seh aufsteigen
zum andern Male
Land aus Fluten,
frisch ergrünend:
Fälle schäumen;
es schwebt der Aar,
der auf dem Felsen
Fische weidet.
-
Auf dem Idafeld
die Asen sich finden
und reden dort
vom riesigen Wurm
und denken da
der großen Dinge
und alter Runen
des Raterfürsten.
- Wieder werden
die wundersamen
goldnen Tafeln
im Gras sich finden,
die vor Urtagen
ihr eigen waren.
- Unbesät werden
äcker tragen;
Böses wird besser:
Balder kehrt heim;
Hödur und Balder
hausen im Sieghof,
froh, die Walgötter-
wißt ihr noch mehr?
- Den Loszweig heben
wird Hönir dann;
es birgt beider
Brüder Söhne
das weite Windheim-
wißt ihr noch mehr?
- Einen Sall seh ich
sonnenglänzend,
mit Gold gedeckt,
zu Gimle stehn:
wohnen werden
dort wackre Scharen,
der Freuden walten
in fernste Zeit.
- Der düstre Drache
tief drunten fliegt,
die schillernde Schlange,
aus Schluchtendunkel.
Er fliegt übers Feld;
im Fittich trägt
Nidhögg die Toten:
nun versinkt er.
as mystische Land Nymath liegt in einer Welt jenseits der unsrigen und nur das Runenamulett kann den Weg dorthin weisen. Nymath wird im Süden vom Schwarzen Ozean und im Norden vom mächtigen Pandarasgebirge begrenzt.
Auf der anderen Seite des Gebirges schließen sich eine große Wüste - die ehemalige Heimat der Fath - und das Land Andaurien an, aus dem die anderen Völker der vereinigten Stämme von Nymath einst kamen. Die lange Küste, fruchtbare Ebenen und das Gebirge prägen das Leben der Völker durch Ackerbau, Viehzucht, Fischfang, Erzbergbau und Handel.
ie Fath waren einst ein Wüstenvolk. Das lebensspendende Element Wasser gilt ihnen als heilig.
Als die Fath nach der Flucht aus Andaurien zum ersten Mal das Meer erblickten, verharrten sie voller Ehrfurcht. Schließlich wurde aus dem Wüstenvolk der Stamm der Fischer.
er Stamm der Reiter. Um die Nähe zu den Pferden und das freie Leben mit ihnen zu wahren, besiedelten die stolzen Katauren die fruchtbaren Ebenen Nymaths als Bauern oder Handwerker.
Dort leben sie oft auf abgeschiedenen Höfen in kleinen Familiengruppen zusammen. Lanze und Speer sind ihre Hauptwaffen.
er Stamm der Könige und Schwerter. über viele Generationen hinweg stellte dieser Stamm die Könige Andauriens aus seinen Reihen.
Das Wichtigste für einen Onur sind seine Ehre, seine Familie – und sein Schwert. Zu seinem Wort zu stehen wiegt einem Onur schwerer, als sein eigenes Leben zu schützen.
er Stamm der Falkner. Einige der ehrgeizigen Raiden verfügen über die Gabe, eine geistige Verbindung mit einem Falken einzugehen. Diese seltene Begabung wird vom Vater auf den Sohn vererbt.
Nach dem Vorbild der Falkner werden auch die Kinder der Raiden erzogen: belohnen, statt zu strafen. Die bevorzugte Waffe der Raiden ist der Bogen.
er Stamm der Jägerinnen. In den Sümpfen von Nymath leben die Wunand in Clans zusammen, wobei die Clan-älteste das Sagen hat. Den wenigen Männern sind Kampf und Waffengang verboten.
Sie kümmern sich um den Haushalt und die schönen Künste. Die Waffen der Wunandkriegerinnen sind Bogen, Speer und Feuerpeitsche sowie ein ritueller Dolch in Form einer Flamme.
as Volk der dunkelhäutigen Ureinwohner Nymaths. Die Uzoma sind ein menschenähnliches Volk, das die Menschen vom Wuchs her jedoch überragt.Sie gewährten diesen in Nymath einst Zuflucht und wurden später von ihnen bekämpft. Nachdem die Elben sie hinter den Nebel verbannten, fielen sie dem Glauben an den dunklen Gott anheim.
in anmutiges, langlebiges und hellhäutiges Volk mit spitzen Ohren und sehr hellen Haaren. Ein Teil der Elben strandete bei einem Unwetter vor der Küste Nymaths.
Getrennt von der restlichen Flotte, wartet das magiebegabte Volk auf die Rückkehr eines wandernden Sternes, der ihm den Weg in eine ferne Heimat weisen soll.
ber das friedliche, "kleine Volk" - wie die Uzoma es nennen - ist nur sehr wenig bekannt, da es zurückgezogen in einem fruchtbaren Tal des Pandarasgebirges lebt.
Kleiner vom Wuchs als die Menschen, mit mandelförmigen, kupferfarbenen Augen, ist ihnen die Begabung zu eigen, mit Tieren reden zu können. Sie kümmern sich um die vom Aussterben bedrohten Mahoui-Vögel. Bei den Uzoma und in Nymath ranken sich viele geheimnisvolle Legenden um dieses Volk.
- Geheimnisvolle, magische, mystische und mächtige Zeichen?
- Oder primitive Schriftzeichen eines noch unterentwickelten Volkes?
- Oder geklaute und angepasste Buchstaben aus einer schon bestehende Schrift höher entwickelter Völker?
- Runen wirst du finden und Ratstäbe,
- sehr starke Stäbe,
- sehr mächtige Stäbe.
- Erzredner ersann sie, Götter schufen sie,
- sie ritzte der hehrste der Herrscher.
(aus Odins Runenlied)
Es gibt auch unzählige Theorien über die Herkunft der Runen von Ableitungen aus dem lateinischen bis zu etruskischen Schriftzeichen.
Runen sind, was immer man über ihre Herkunft auch glauben mag, keine Schrift zur übermittlung von Anweisungen, Erklärungen, Informationen aller Art so von einem zum anderen Menschen oder Gruppe. Runen sind mystisch, weil an Mystik gebunden. Sie dienen Angelegenheiten die unmissverständlich dem mystischen zu zuordnen sind.
Runen kennen nicht Gut und Böse, sie kennen nicht Recht und Unrecht. Sie unterscheiden nicht in Leben und Tod. Runen geben keine Vorhersagen wie (bis Ende des Jahres wirst du den Mann kennenlernen den du heiratest und mit den du 4 Kinder haben wirst ) oder (du wirst in den nächsten drei Jahren vom Bus überfahren).
Runen sind Werkzeuge, sie zeigen Tendenzen, Chancen, Möglichkeiten. Doch obwohl ich, aufgrund meines Glaubens den Runen große Macht zuordne, glaube ich doch nicht das Runen das Schicksal beeinflussen. Sondern nur verzögern oder beschleunigen können. Aber der, der sie zu deuten vermag und ihre Magie kennt, sie zu aktivieren vermag der kann der betroffenen Person Hinweise geben die betreffende Angelegenheit besser über die Bühne zu bekommen oder zu unterlassen. Das ändert zwar den Aspekt eventuell bestimmte Folgen aber niemals das Schicksal.
Aber Runen ist das Thema nicht das Schicksal.
Runen sind keine Tarotkarten mit denen die achso wichtigen menschlichen Problemchen gelöst werden. Die Runen zu befragen ob mir mein neuer Arbeitsplatz denn gefallen wird, oder ob mein Partner noch jemanden hat neben mir und seinem Ehepartner oder ob die Selbständigkeit mit der Imbissbude mich denn reich macht.
Runen sind, meiner überzeugung aus eigenem Erleben, mächtige Zeichen und Werkzeuge der Magie und der Weisheit sie schaffen Verbindungen zu der Welt der Götter an die ich glaube. Sie können Wegzeichen und auch Wegbereiter sein Warner, Mahner und Unterstützer. Aber niemals wirklich niemals billige Jahrmarktsattraktionen zur Unterhaltung oder Beruhigung spießbürgerlicher Bedürfnisse dafür gibt’s ja den Esokram.
Nachtrag:
Wie ich schon erwähnte sind Runen für viele Asatru nicht Ableitungen aus fremden Schriftformen und Alphabeten übernommen sondern von den Göttern er.- gefundener "Schatz" der, möglicherweise durch Kwasir zu den Menschen kam.
Ich glaube tatsächlich das es in etwa so geschehen ist. Zum einen weil es Sinn macht zum Zweiten ich mir nur so die macht der Runen zu erklären weis.
Ein Mensch der sich mit Magie beschäftigt mag die Macht der Runen bis zu einem gewissen Grade sich nutzbar machen. Aber wäre er nicht ein Gott wenn er diese Macht gänzlich ausschöpfen könnte? Diese These setzt allerdings voraus das sich auch Magie bestimmten Gesetzen unterwirft. Das aber ist ein anderes Thema.
Sich auf den Weg der Magie zu bewegen ist kein Spaziergang, kein Abenteuererlebnis für gelangweilte Hausfrauen oder irgendwelche selbst ernannte Spiritualmagier was immer das auch sein mag. Magie ist kein Spielzeug. Der Spruch: "Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um." Ist hier nicht unangebracht.
Magie unkontrolliert und ohne die Grundlage der Macht des Glaubens kann durchaus erheblichen Schaden anrichten. Weniger gegen den Bezogenen als gegen den sich selbst überschätzenden Magier.
Die Magie, speziell die Runenmagie sollte ausschliesslich nur angewandt werden auf der Grundlage eines komplexen und festen Glaubens und natürlich einer guten Ausbildung.
Esoterisches Halbwissen zusammen gewürfelt aus verschiedenen Religionen und diversen philosophischen Weltanschauungen. Als Grundlage der Runenanwendung ist eine denkbar unmögliche Kombination. Das kann böse Folgen haben.
Eines sollte aber immer im Kopf behalten werden.
Ich muß nicht magisch aktiv sein, mich nicht mit Magie beschäftigen um meinen Glauben zu leben, Erfahrungen im Glauben zu machen oder diesen zu festigen. Magie sollte nur von denen betrieben werden die bereit sind diesen Weg zu gehen und das ist sicher nicht ein einfacher.
Jede Rune ist ein Zeichen, welches den Menschen harmonisch mit der ihm umgebenden Welt - sowohl der magischen, als auch der realen - verbindet. Sie ist die Kraftform, die ihm ermöglicht, hohe und höchste geistige Energien in körperliche Energien - die sich körperlich auswirken - umzusetzen.
Jede Rune ist eine "Lebensschrift". Runen wurden seit Menschengedenken geritzt, gezeichnet, gestellt, gegangen, getanzt - sie sind der Abdruck Gottes im Menschen.
Sie stellen eine Verehrung dar - die der Mensch gegenüber der Göttlichkeit und dem Kosmos empfindet - sie sind ein praktisch Gottesdienst !
In den Runenzeichen stecken gewaltige Kräfte und Möglichkeiten - diese Zeichen weisen den Menschen den Weg in die Heimat des Göttlichen und schenken ihnen das geistige Erlebnis einer Vereinigung mit der Göttlichkeit - die Rune und die ihr innewohnende Kraft verbindet somit den Menschen mit der Göttlichkeit - und hier entdeckt man, daß jeder Mensch ein Teil Gottes ist.
Die Runen sind der sicherste Weg zur Selbsterkenntnis - denn sie halten keine Lüge aus und führen so zu einer gesunden körperlichen, geistigen und seelischen Einstellung.
Die Runenlehre führt uns zurück zu einem spirituellen Weg, den schon unsere Vorfahren gegangen sind - dieser Weg, im Verständnis des Zutrauens, daß wir unserem Gewissen und der Selbstverständlichkeit des Menschen folgen sollten und nicht der Stimme der uns umgebenden, allgegenwärtigen, sich gross gebärdenden Schulwissenschaft, die sich letztendlich auf Technik gründet und daher a priori amoralisch (ohne Zugriff auf irgendeine Form der Moral) ist.
Die Runen führen uns zurück zum Urwissen - dies ist nicht der Weg der Materie - zum Wissen unserer "Ahnen" - die mehr wußten über die Zusammenhänge in der Natur und zwischen der Natur und Göttlichkeit als wir uns träumen lassen - wir, die ja bis dato den Weg der Materie gegangen sind.
In diesem alten, uraltem Wissen über die Runen, das in uns ist - ist nichts künstlich - alles ist natürlich und vollkommen und in uns und um uns geschaffen - es ist alles ursprünglich Gewachsenes.
Runen waren zunächst nichts anderes als die Buchstaben eines Alphabetes (Futhark), das die Priester der altnordischen, germanischen und angelsächsischen Völker vor etwa 1500 Jahren für ihre heiligen Zwecke benutzten. Daher rühren auch die Kräfte, die man den Runen zuspricht.
Runen sind mit dem römischen, griechischen oder hebräischen Alphabeten vergleichbar. Aber sie sind viel mehr als nur ein Alphabet.
Rune bedeutet geheim oder verborgen und ist verwandt mit dem mitteldeutschen Wort „raunen“ und mit dem irischen „run“, was soviel wie ein Geheimnis bedeutet.
Runen sind untrennbar mit der Mythologie der Menschen verbunden, von denen Sie geschaffen wurden und vermitteln ein komplexes Bild derer Gesellschaft.Die altnordische Mythologie umfasst sowohl Schöpfungs- als auch Weltuntergangsmythen. Sie verbindet die Familien verschiedener Götter, sowie deren Zuständigkeiten im Verlauf der Geschichte.
Die bekanntesten altnordischen Götter und Göttinnen sind:
Odin, auch als Wotan oder Allvater bekannt, wird oft mit zwei Raben (Hugin, was Gedanke bedeutet, und Munin, was Erinnerung bedeutet), seinen Boten, dargestellt.
Als Oberster unter den Göttern war Odin berühmt für seine Weisheit, aber auch für seine Unberechenbarkeit. Odins Sohn Thor war der Gott des Wetters und insbesondere des Donners. In vielen Darstellungen schwingt er einen Hammer mit dem er die Feinde seiner Schutzbefohlenen zu erschlagen pflegte. Tyr war der eigentliche Kriegsgott.
Einige seiner Eigenschaften wurden später von Odin übernommen. Frey war ein Fruchtbarkeitsgott und der Gott des Sommers. Freya, die Göttin der Sexualität und der Schönheit war Freys Schwester und wird oft mit Frigga verwechselt. Frigga war Freys Frau und schenkte Odin einen Sohn, der Balder genannt wurde. Balder, der als der schönste der Götter betrachtet wurde, war ein Experte für Kräutermedizin und Runen – trug letztere sogar auf der Zunge.
Runen werden in der Magie z.B. bei der Herstellung von Amuletten und Talismanen, zum Orakeln, für divinatorische Zwecke und in Ritualen eingesetzt.
Selektion der Runen nach Verpflichtungen, die den Schutz des Anwenders darstellen. Ohne diese Verpflichtungen gibt es keinen Zugang zur Kraft - die grossen 3 (M U T - mit Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit, zur Treue und zur Glaubwürdigkeit) dienen nämlich der Kraft und schützen den Anwender - ohne dies 3 ist der Zugriff auf Runenkräfte nicht möglich (Gleichnis: Steckdose und Saurüssel - sie schauen ähnlich aus - aber aus der einen kommt Energie,aus der anderen Grunzen). Ausnahme: Arbeiten mit ausschliesslich Dienenden - wie z.B. beim Heilen.
Für die Erlangung der Kraft ist das Einhalten der großen 3 für mindestens 9 Tage erforderlich - erstrebenswert ist es, sich immer an die großen 3 zu halten (man kann dann immer über die Kraft verfügen - aber der Mensch ist bekanntlich schwach!)
In diesem Zusammenhang sei auf einen schweren Denkfehler hingewiesen:
"Wenn ich mich 9 Tage an die grossen 3 halte, dann kann ich mit der Runenkraft jemand gewaltig schaden"
- ich habe ja Zugang zur Kraft - dies ist zweifelsohne richtig
- ich kann die Kraft gezielt Verwenden - auch dies stimmt
- ich bin geschützt durch die großen 3 - mir kann kein Schaden zugefügt werden - und das ist beim -- Missbrauch ein gewaltiger Irrtum - warum?
Die Kraft hat - wie oben erwähnt - normalerweise ihr Lager in den grossen 3 - daher ist sie wirksam und ihre Richtung ist vom Anwender vorgegeben.
Allerdings wird der Schutz durch die 3 während eines missbräuchlichen Rituals (Schaden zufügen entgegen von Wahrhaftigkeit, Treue und Glaubwürdigkeit - gegen jedes Recht) sofort aufgehoben, da sie während eines missbräuchlichen Rituals für den Anwender nicht mehr zutreffen!!!
Damit fehlt der Kraft das Lager in den grossen 3 - das Lager ist nun der Anwender selber und damit richtet sich die missbrauchte Kraft nicht nur gegen das Ziel, sondern verstärkt gegen den Anwender!
Warum?
Das Opfer ist ja schon auf Grund seiner Unwissenheit wahrhafter als der Anwender und daher zumindest z.T. durch MAN geschützt - sie macht das "Opfer" ungleich mächtiger als den Täter - es kommt zum Rückschlag der Kraft auf den Anwender - der bedingt durch den Missbrauch schutzlos dasteht!
Nochmals - es gibt keine Rune für Gnade !
5. Ratschläge, die man beachten sollte
Runen sind eine Entität (Inhalt) der Schöpfung
Daher gelten sie nicht nur für gewisse Volksgruppen, sondern für das ganze belebte und unbelebte Universum.
Mache nie den Fehler, eine esoterische Arbeit unbegrenzt durchzuführen
Dabei werden Mechanismen in Gang gesetzt, die eine totale Eigengesetzlichkeit und Eigendynamik entwickeln und somit nicht mehr kontrollierbar werden. Nimm Dir bei jedem esoterischen Ritual vor, wie lange und in welchen geographischen Bereich es wirken soll, setze bewusst auch Bedingungen - ähnlich wie bei einem Vertrag. So hast Du nämlich die absolute Kontrolle, solange Du Dich selbst an diese Bedingungen hältst!
Auch mit solchen Aussagen - wie "es gibt keine Rune für Gnade, sie kennen kein Mitleid und keine Barmherzigkeit"
Damit muß man sehr differenziert umgehen. Ich kann mich noch ganz konkret an einen Fall aus meiner jüngsten Vergangenheit erinnern, wo die SIG deswegen fast einen Freund von mir umgebracht hat (oder noch umbringen kann) und an eine andere Situation, wo ich unbewusst einem anderen Menschen sehr weh getan habe, obwohl ich die beste Absicht hatte - und schuld war in beiden Fällen ein zu starres Festhalten an diesem Grundsatz!
- Zulassen und Loslassen
es gibt nicht den totalen Schutz - weil sonst wird er zum Panzer, der die Seele erdrückt. Emotional muß man, wenn man dazu bereit ist, des öfteren sich öffnen und Dinge zulassen - den sonst ist die Lebensfreude beim Teufel! Noch wichtiger ist das Loslassen - sich nicht an irgendetwas klammern, bei dem man ein schlechtes Gefühl hat, wo man verletzt wird (besser fallen lassen wie eine heisse Kartoffel! - bevor man sich verbrennt).
- Zusammenfassung der Ethik - und das ist mir das wichtigste
Als Lebensprinzip niemand etwas wegnehmen und niemand weh tun - leben unter MAN, UR, TYR (die Wahrhaftigkeit suchen - bevor man lügt, da´schweigt man lieber, denn die Zunge ist ein böser Muskel [soll ich Dich anlügen oder lieber den Mund halten - als Antwort auf eine Frage, die man nicht beantworten kann oder will], dafür steht MAN. Zu dem stehen, was man sagt und tut - die Worttreue oder Treue im weiteren Sinn (=UR). Und dadurch steht man unter der TYR - man wird glaubwürdig.
- Körper und Haltungsbeherrschung
- Gedankenkontrolle durch Gesang
- Gefühlskontrolle
- Bewusstwerdung der Rune selbst
- Beherrschung des Willens
Runengymnastikübungen
Runengymnastik kann prinzipiell zu jeder Tageszeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Es hat sich aber gezeigt, dass es dennoch Unterschiede in der Auswirkung gibt, die von der Tageszeit, vom Ort oder der eigenen Vorbereitung abhängig sind:
- In der Früh ist sie intensiver als am Abend
- In der Natur kraftvoller als in geschlossenen Räumen
- Nackt sind die Empfindungen stärker als bekleidet
- In welche Richtungen die übungen durchgeführt werden haben einen weiteren wesentlichen Punkt in der -&-nbsp;Wirkung und Intensivität:
- Mit dem Kopf nach Norden= im Magnetfeld der Erde
- Mit dem Kopf nach Osten oder Westen= Induktionshaltung (anregende Haltung)
- Schräge Positionen (NW oder SO)= Mischwirkungen
In der Natur und bei den Tieren können unterschiedlichste Reaktionen bemerkt werden. Es macht auch einen Unterschied, ob einleitende Rituale (Bannungen oder Weihungen) vorher und nachher durchgeführt werden.
Phänomene beim Runenstellen oder der Runengymnastik sind:
- Zuckungen, Krämpfe und Energieschübe zeigen, dass sich Kanäle öffnen und der Körper das freie Fließen der Energien wieder erlangt. Diese Erscheinungen sind begrüßenswert!!
- Kribbeln zeigt das Fließen der Energien an!!
- Zittern und Schütteln sind eventuell Zeichen einer Trance
- Schaukeln tritt auf, wenn sich der Körper auf die Energieform einstimmt. Folgen Sie der Richtung und gehen Sie die Rune in der jeweiligen Richtung weiter
- Warmer Schweiß ist ein Anzeichen für Reinigungsprozesse und Aufheizung
- Kalter Schweiß zeigt Kreislaufprobleme an- sofort aufhören!
- Gähnen und Aufstoßen sind Mechanismen ruhendes und stagnierendes QI (Energie) zu entfernen
- Starke Darmbewegungen und Blähungen sind ebenfalls Zeichen sich lösender Blockaden
Nach Beendigung der Runengymnastik oder jeder einzelnen Rune massiere die Energie zuerst in die Ohrläppchen, dann im ganzen Gesicht und schließlich in den Körper ein. Konzentriere die überschüssige Energie im Dantien oder Hara-in Ihrer Mitte!
tief einatmend, die Arme seitlich (oder vorne, je nach dem beabsichtigten Asana) hoch; halten nach Einnahme der jeweiligen Runenstellung den Atem einen Augenblick an und intonieren dann auf einer Ausatmung Laut oder Wort der betreffenden Rune; atmen abermals voll ein und kehren - Arme vorne oder seitlich senkend - zur Ausgangsstellung zurück.
Seitliches Hochführen der Arme empfiehlt sich unter anderem bei Is, Man, Eh, Not; Armheben nach vorne bei Is, Man, Fa, Ka, Laf.
summen oder sprechen der in Frage kommenden Laute, - erneut einatmen und in Runenhaltung die Lautübung wiederholen, - abermalige Einatmung und beim Abwärtsgleiten der Arme zum dritten Male die runischen Worte oder Laute.
Aus der Grundstellung Arme hochführen,
intonieren des entsprechenden Lautes,
kurzes Verharren im Runenasana
und weitersingend, Arme wieder sinken lassen.
Bei Is oder Man regelrechtes Armkreisen, ohne mit dem Ton auszusetzen.
a) Rechter Arm im Zuge der Einatmung vorne hoch, über den Kopf erhoben kurz anhalten, ausatmend herabführen und zugleich
den linken Arm hochheben,
Atem einen Augenblick halten,
gleichzeitig sodann linker Arm ab, rechter hoch,
und so fort im rhythmischen Wechsel.
b) Das Auf und Ab der Arme innerhalb einer Atemstauung vollziehen.
c) Das wechselseitige Auf und Ab mit dem I- oder Is-Laut verbinden.
d) Arme im seitlichen Außenbogen heben und senken, unter Berücksichtigung des oben Gesagten.
a) Aus der Sie-Lage beide Arme vorne senkrecht hochheben und beiderseits des Kopfes hinab zum Boden; wieder zurück zur Ausgangsstellung und so fort; verbunden mit I- und Is-Laut.
b) Im Außenbogen. Die Arme beschreiben dicht am Boden von den Beinen bis zum Kopf einen weiten Seitenbogen. Sonst wie bei a),
c) Rechten und linken Arm im Wechsel auf- und abwärtsführen; vorne hoch (wie bei a) und seitlich flach (wie bei b).
- a) Rechten Arm und rechtes Bein langsam, seitlich - O oder Os singend - zur Os-Haltung hochheben und wieder ab.
- b) Dasselbe, Arm und Bein jedoch vorne hoch.
- c) übung a) und b) links üben.
- d) übung a) und b) miteinander verbinden: Nach Einnahme der Haltung a) Arm und Bein im Viertelkreis langsam zur Haltung b) führen; Arm und Bein ab,
wieder hoch zu a), übergang zu b) und so fort.
- e) Die übung mit b) beginnen und in umgekehrter Folge, wie vorstehend beschrieben.
- f) übung d) und e) im Wechsel rechts und links.
Im Liegen:
- a) Fuß und Arm seitlich, ohne den Boden zu verlassen in Os-Lage übergehen.
- b) Fuß und Arm vomBoden hochheben bis zur Os-Haltung. Rechts und links üben.
Immer unter Beachtung des Lautmäßigen, wie wir es im Abschnitt „Runenlaut – Runenwort“ besprochen haben.
Beide Arme vorne hochführen und Halten des I-Lauts (iiiiiiii), bei Einnahme der Is-Runen-Allschaltung übergehen zu S (ssssss), tief einatmen und Arme zur Man-Haltung erweitern, unter Beibehaltung derselben: mmmmmaaaannn (auch mit Widdermaske und Invertebration üben), abermals einatmen, dann Arme langsam senken zum Tyr-Asana und gleichzeitig mantrisch „Tyr“ sprechen; erneutes Einatmen und Arme ab zur Is-Grundstellung mit Is-Laut,
solange der Luftvorrat reicht.
- Is-Ur
- Is-Grundstellung - Einatmend, I oder Is denkend, übergehen zur Allschaltung - I oder Is sprechen,
- singen oder summen - einatmen - dann mit ausladenden Armen ab zur Ur-Stellung - ausatmen auf U oder Ur - einatmend wieder zurück zur Allschaltung.
- Variante:
- Auch im Zehenstand erproben.
- Beim Hochführen der Arme anheben, beim Abwärtsgleiten zurück zur Ausgangsstellung.
- Wechsel der Laute:
- Arme bis zur halben Rumpfbeuge im I- oder Is-Laut senken, von hier ab übergehen zu U oder Ur.
- Beim Zurückgehen zur Allschaltung vorerst U oder Ur bis zu halber Höhe, dann übergleiten zu I oder Is,
Vorstehende Runenkombinationen auf einer Ausatmung.
Arme und Runenwort, bzw. -Laut gehen in rascher Folge fließend von einem Asana rhythmisch in das andere über.
- Noch einige Beispiele mögen zu weiteren runengyrnnastischen Kombinationen anregen:
- Is - Os - Rit - Bar - Thorn - Is
- Is - Ka - Laf - Ur - Is
- Is - Ka - Fa - Laf - Is
- Is - Fa - Laf - Is
- Is - Fa - Laf - Ur - Is
- Is - Gibor - Is
- Rit - Is - Tyr - Is
- Runenalphabet
- Ferner lassen sich Runenworte in Laute aufgliedern und damit mantrisch wie gymnastisch auswerten.
- Nehmen wir die Runenworte der ersten Rune des Futhorks,
- Fa:
- FA - FE - FI - FO - FU
Die Deutung der Runen
Die Deutung der Runen
FEHU
Fehu, die erste Rune des älteren Futhark, steht für die kosmische Energie der Bewegung und der Schöpfung.
Sie vereinigt in sich die Prinzipien von Erschaffung und Zerstörung und damit auch die dynamische Kraft der Fruchtbarkeit und des Werdens, die aus dem harmonischen Zusammenwirken dieser beiden Pole entspringt.
In 1hrer weltlicheren Bedeutung steht Fehu für Viehbesitz und bewegliches Eigentum, in einem etwas weiteren Sinn für Geld und Macht. In Fehu kommen aber auch Gewinn bringende Eigenschaften wie Tatendrang und Ehrgeiz sowie die damit verbundene Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber zum Ausdruck.
Deutung
In aufrechter Stellung
bestätigt Fehu die Richtigkeit unserer Ziele und Vorhaben, unabhängig davon, ob sie auf materiellen Wohlstand, oder eher auf geistiges Vermögen, Willenskraft und Disziplin ausgerichtet sind.
Fehu verheißt erfolg und die überwindung anscheinend hoffnungsloser Situationen , Hindernisse und Probleme, wenn wir uns mit einem gesunden Maß an Hartnäckigkeit der Realisierung unsere Pläne widmen.
Steht Fehu auf dem Kopf
warnt sie uns vor Rück- und Fehlschlägen, vor Enttäuschung and vergeblichen Bemühungen. Nicht selten gehen diese Misserfolge mit finanziellen Verlusten einher.
In ihrer Umkehrung ermahnt uns die Fehu-Rune dazu, unsere Einstellung zum Materiellen, aber auch zur Macht zu überprüfen:
Der unbedachte Umgang mit dem, was wir bereits besitzen - egal, ob er sich in Geiz oder Verschwendungssucht äußert-, schadet dem Gleichgewicht und der gesunden Entwicklung unseres Selbst ebenso sehr wie das egoistische und maß1ose Streben nach Vermehrung unseres Besitzes.
Die umgekehrte Fehu-Rune deutet immer darauf hin, dass wir uns in einer eher zweifelhaften Situation befinden, in der zumindest Vorsicht, unter Umständen sogar ein gewisses Maß an Misstrauen geboten ist.
Meist sind diese Situationen mit den Schattenseiten des Besitzes verknüpft.
URUZ
Die Rune Uruz versinnbildlicht die formgebende Urkraft des Kosmos und ist damit eng mit Fehu verknüpft und dem ihr zu Grunde liegenden Prinzip.
Die Energie, die Uruz verkörpert, ist roh, unbezähmbar and grenzenlos vital. Sie wirkt in allen Lebewesen als die Fähigkeit, sich den äußeren Umständen and Gegebenheiten bestmöglich anzupassen, ein mitunter überlebenswichtiges Talent angesichts einer auch in unserer Gegenwart nicht ganz ungefährlichen Umwelt.
Ein gesundes Maß an Realismus und die klare und unverfälschte Wahrnehmung der Welt sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, die "bodenständige" Energie von Uruz für sich nutzbar zu machen.
In ihrer unmittelbaren Symbolbedeutung steht die Uruz-Rune für den gewaltigen Auerochsen, der bis etwa ins 16. Jahrhundert in den Wäldern und Sümpfen Nordeuropas beheimatet war. Dieses riesige, kraftvolle Wildrind mit seinen mächtigen Hörnern galt als nahezu unbezwingbar, das Erlegen eines ausgewachsenen Auerochsen verschaffte einem jungen Germanen großes Ansehen in seinem Stamm.
Deutung
In aufrechter Stellung
Liegt die Rune richtig herum, prophezeit sie die durch Ausdauer and Tatkraft letztendlich erfolgreiche Bewältigung aller bevorstehenden Herausforderungen.
Außerdem steht sie für eine robuste Gesundheit. Uns stehen einschneidende Veränderungen bevor. Wir könnten gezwungen sein etwas zu opfern, um etwas Neues, Besseres zu erhalten.
Die neuen Errungenschaften, die wir dank Uruz dynamischer Energie machen, werden von dauerhaftem Bestand sein. Obwohl wir uns in einer Phase unseres Lebens befinden, die eine Vielzahl zum Teil durchaus schwerwiegender Entscheidungen mit sich bringt, strotzen wir vor Vitalitat, Mut und Selbstvertrauen.
Auch in unserem gesundheitlichen Befinden macht sich die von der Uruz-Rune ausgehende Urkraft bemerkbar. Seelische und körperliche Abwehrkräfte erstarken zusehends und der energetische Aufschwung, den wir erleben, hilft uns auch, eventuelle gesundheitliche Schwächen zu überwinden
Steht Uruz auf dem Kopf
signalisiert uns die Rune, dass in ungezügelter Urgewalt nicht nur ein großes schöpferisches Potential wohnt, sondern auch unabsehbare Gefahren, sofern diese Kraft nicht durch ein waches Bewusstsein in sinnvolle Bahnen gelenkt wird.
So weist die Rune in der umgekehrten Stellung auf übertriebene Sturheit and Unnachgiebigkeit hin, aber auch auf emotionale überreaktionen, zum Beispiel besondere Gefühllosigkeit and Kälte, oder auf das Gegenteil, überzogene Sentimentalität. Die lebensbejahende and vitale Energie von Uruz äußert sich in der Umkehrung als Zügellosigkeit und Genusssucht sowie als blinder Materialismus.
Diese Negativenergie beeinträchtigt auch unser körperliches Befinden:
Abgeschlagenheit und ein geschwächtes Immunsystem, unter Umständen sogar Krankheit sind zu befürchten. Unser Durchsetzungsvermögen sowie unser Wille dazu, Dinge zu Ende zu bringen, lassen zu wünschen übrig.
Trägheit und Stagnation und in ihrer Folge verpasste Gelegenheiten and Enttäuschungen sind an der Tagesordnung.
Auch unsere allgemeine Toleranzschwelle ist niedrig, Auseinandersetzungen und Streitsituationen können deshalb leicht außer Kontrolle geraten und in Gewalt ausarten. Bei umgekehrter Uruz- Rune, ist also Vorsicht geboten!
THURISAZ
Thurisaz ist eine der besonders mächtigen Runen des älteren Futhark.
Sie verkörpert die transformatorischen Kräfte des Feuers sowie Blitz and Donner und steht in enger Beziehung zu dem mächtigen germanischen Donnergott Thor, an dessen gewaltigen Hammer ihre Form erinnert.
Ahnlich dem Feuer, das in sich positive and zerstörerische Kräfte vereint, repräsentiert auch die Thurisaz-Rune eine zweischneidige Energie, die sich in nur einem kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit vollständig umkehren kann.
So begegnet uns Thurisaz als ungestüme Urgewalt, die alles gnadenlos vernichtet, das die kosmische Ordnung zu stören droht.
In einer etwas weiter gefassten Bedeutung symbolisiert die Rune den Dorn, der uns bei Unachtsamkeit seine Existenz äußerst schmerzhaft ins Gedächtnis rufen kann. Nicht zuletzt ist Thurisaz' deshalb auch eine Rune, die einen Bewusstwerdungsprozess verkörpert. Durch den Stich des Dorns macht sie uns zwar unsanft, aber durchaus wirkungsvoll auf verdrängte oder noch nicht bemerkte Aspekte unserer Situation aufmerksam.
Deutung
In aufrechter Stellung
ausgelegt verheißt uns Thurisaz eine positive Wendung in unserer momentanen Situation.
Gleichzeitig werden negative Gegenkräfte abgeschirmt. Das heißt jedoch nicht, dass wir uns selbstzufrieden zurücklehnen können und unserem Schicksal einfach seinen Lauf lassen dürfen. Denn Thurisaz steht auch für die aktive Verteidigung der eigenen Werte und Besitztümer. Nicht passives Aussitzen, sondern die bewusste und tatkräftige Auseinandersetzung mit den Einflüssen, die die mikrokosmische Ordnung unseres Selbst und unserer unmittelbaren Umgebung zu stören suchen, wird uns abverlangt.
Außerdem fordert Thurisaz uns auf, eine längst überfällige Entscheidung nicht weiter auf die lange Bank zu schieben, sondern endlich zu handeln.
Die Kraft, die von dieser Rune ausgeht, ermöglicht es uns, Pläne zu verwirklichen, die wir bislang aus Mangel an Courage oder Selbstvertrauen unberücksichtigt gelassen haben.
Steht Thurisaz auf dem Kopf
weist sie uns darauf hin, dass unsere natürliche schöpferische Energie durch innere Hemmnisse, zum Beispiel verborgene ängste, übertriebene Unnachgiebigkeit oder aber persönliche Eitelkeit blockiert wird.
Gleichzeitig sollten wir uns davor hüten, vorschnell und unüberlegt zu handeln, denn die Energie von Thurisaz ist impulsiv bis hin zur Explosivität, besonders wenn die Rune auf dem Kopf steht.
Um ein allzu böses Erwachen zu vermeiden, sollten wir dringend versuchen, alle Möglichkeiten unseres Tuns sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen sorgfältig zu überdenken. Wenn irgend möglich, sollten wir uns dem Rat und der Hilfe anderer nicht verschließen. Thor, der Gott dieser Rune, ist ein ungestümer Riese, der, einmal in Wut geraten, seinen zerstörerischen Launen freien Lauf lässt. In der negatives Position dieser Rune schlummert also ein enormes Aggressionspotenzial. Unkontrollierte Wutausbrüche, Bösartigkeit oder Größenwahn bis hin zum bewussten Machtmissbrauch könnten daraus im schlimmsten Fall entstehen. ANSUZ
Ansuz ist die Rune der geistigen Inspiration, einer Kraft, die den Menschen der germanischen Mythologie zufolge unmittelbar von den Göttern verliehen wurde.
Odin selbst hauchte den beiden ersten Menschen des nordischen Mythos, Akr und Embla, Leben ein, nachdem er sie aus zwei Baumstämmen geschnitzt hatte. Durch den Atem des Göttervaters wurden ihnen gleichzeitig Verstand, schöpferische Inspiration, höhere Weisheit und magische Fähigkeiten zuteil.
Die Ansuz- Rune steht also für all die Gaben und Talente in uns, die unmittelbar mit unserem Geist in Verbindung stehen.
Nüchternrationale Intelligenz und kreativ-schöpferische Inspiration sind dabei nicht zu trennen. Sie entspringen der gleichen Quelle und sind zwei Manifestationen der gleichen göttlichen Energie.
Deutung
In aufrechter Stellung
steht die Ansuz- Rune für Klugheit, Intellekt, Ehrlichkeit, ein ausgeprägtes Sprachgefühl, eine hohe Ausdrucksfähigkeit sowie künstlerische Inspiration.
Der sprachliche Aspekt von Ansuz kann darauf hinweisen, dass ein mit Einfühlungsvermögen geführtes, ehrliches Gespräch in einer schwierigen Situation Klärung bringen wird.
Die Kraft der Rune verleiht uns ein hohes Maß an geistiger Energie, die wir auf keinen Fall ungenutzt lassen sollten. Möglicherweise gelingt es uns, dank der erhöhten Sensibilität, die uns im Moment erfüllt, innere Blockaden und Selbstzweifel, aber auch hemmende Lebenslügen und Hirngespinste aus dem Weg zu räumen.
Nicht selten kann der positive Einfluss von Ansuz auch von außen auf uns einwirken, zum Beispiel in Form hilfreicher Ratschläge und wohl durchdachter Lösungsvorschläge, die wir von guten Freunden oder Familienmitgliedern erhalten.
In jedem Fall rät uns Ansuz, ehrlich zu uns selbst zu sein und auf das harmonische Zusammenspiel von Intellekt und Inspiration, von Geist und Seele zu vertrauen. Wenn uns das gelingt, werden wir die richtige Entscheidung treffen.
Steht Ansuz auf dem Kopf
herrscht um uns herum eine Atmosphäre von Unaufrichtigkeit und Falschheit.
Dieses ungute Klima kann sowohl von uns selbst ausgehen - vielleicht betrügen wir uns selbst oder andere im Augenblick, ohne es zu merken oder sogar im vollen Bewusstsein, um unumgänglichen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen - als auch von der Unehrlichkeit anderer uns gegenüber.
Unter solch negativen Bedingungen kann unsere Ausdrucksfähigkeit und Redebegabung schnell zur leeren Phrasendrescherei werden, aus der Bereitschaft zum konstruktiven Gespräch wird dann unversehens die ungute Neigung zu bloßem Gerede.
Wenn Ansuz verkehrt herum ausgelegt wird, warnt uns die Rune auch davor, unsere intellektuelle Stärke, unsere momentane geistige überlegenheit zur Manipulation anderer zu missbrauchen. Insgesamt weist die umgekehrte Ansuz- Rune auf ein Ungleichgewicht und damit auf Blockaden im seelisch-geistigen Bereich hin. Diese Störungen können unter Umständen bis zur Depression auf der einen, bis zur völligen Kopfsteuerung auf der anderen Seite reichen.
RAIDHO
In ihrem direkten Wortsinn bedeutet Raidho Wagen oder Rad.
Das macht bereits deutlich, dass ein wesentlicher Aspekt dieser Rune die Bewegung ist. Raidho bezieht sich weniger auf den linearen Fortschritt von einem Ausgangspunkt hin zu einem Ziel, als vielmehr auf den Ablauf zyklisch wiederkehrender Prozesse wie den täglichen Sonnenlauf, das Auf and Ab der Gezeiten oder die regelmäßig wiederkehrenden Jahreszeiten.
In allen natürlichen Kreisbewegungen verdeutlicht uns Raidho, dass Entwicklung, Wachstum und Evolution nur aus ständigem Wandel hervorgehen können. Der Raidho- Rune werden darüber hinaus alle rhythmischen Vorgänge zugeordnet, auch Musik, Tanz und Dichtung. Ein weiterer wichtiger Einflussbereich Raidhos ist der von Recht und Ordnung, ohne die keine Form des Zusammenlebens, von der Familie bis hin zum Staat, funktionieren kann. Raidho steht aber auch für unseren Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen unseres Schicksals.
Deutung
In aufrechter Stellung
Die Raidho- Rune ermahnt uns zum verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt. Sie signalisiert uns, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung. Egal, ob wir ein neues Projekt in Angriff nehmen oder eine lange in der Schwebe gehaltene Situation endlich zum Abschluss bringen, die Gelegenheit ist günstig.
Begegnet uns Raidho im Zusammenhang mit einer Entscheidung, die getroffen werden muss, rät sie uns auf unsere innere Stimme zu vertrauen.
Die Rune hilft uns die Dinge klar zu erkennen, unser Schicksal bewusst zu kontrollieren und im richtigen Moment die Initiative zu ergreifen. Der Bewegungsaspekt Raidhos kann auf eine Reise hindeuten. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine wirkliche Reise handeln, die Rune kann sich ebenso gut auf eine Entdeckungsfahrt ins eigene Selbst beziehen. Doch gleichgültig, wohin die Reise geht, sie wird unseren hoffnungsvollsten Erwartungen gerecht werden.
Steht Raidho auf dem Kopf
deutet sie darauf hin, dass wir uns mit der Verwirklichung allzu großer Pläne und anspruchsvoller Projekte lieber noch ein wenig gedulden sollten, denn der jetzige Zeitpunkt ist alles andere als günstig.
Die Umkehrung von Raidho zeigt uns, dass unser natürliches Gespür fur die höhere Ordnung gestört ist. Dieser Umstand macht sich vor allem durch eine wenig ausgeprägte oder gar fehlgeleitete Intuition bemerkbar, wir sollten uns im Moment vor so genannten " Bauchentscheidungen" in Acht nehmen. Die Dissonanz zwischen uns and den Gesetzen und Zusammenhängen des Kosmos kann uns auch zu Intoleranz and Egoismus verleiten.
Wenn wir die Warnungen, die die umgekehrte Raidho-Rune an uns richtet, nicht ernst nehmen, laufen wir Gefahr, von unserem richtigen Weg abzukommen und uns in Unordnung und Chaos zu verlieren. Insgesamt wäre es ratsam, zu hinterfragen, welche Bereiche unseres Lebens zur Zeit nicht ganz reibungslos laufen.
KENAZ
Kenaz symbolisiert die Fackel und das Licht, das von ihr ausgeht.
Sie steht für das kontrollierte, nutzbringende Feuer, das dem Menschen als transformierende und regenerierende Kraft - zum Beispiel auch als heilende Wärmequelle bei Krankheit - dienlich ist. Aus dieser Grundbedeutung ergibt sich ein weiterer wesentlicher Aspekt der Kenaz- Rune:
Sie versinnbildlicht den Willen und die Begabung, etwas zu erschaffen und gilt daher auch als die Rune des Künstlers und des Handwerkers. Sie steht aber auch für besondere Sachkenntnis, das heißt Wissen, das unsere praktischen Fähigkeiten sinnvoll ergänzt. Darüber hinaus verweist Kenaz auf das Feuer, das im Inneren des Menschen brennt, sie ist die Rune menschlicher Leidenschaft, Lust und sexueller Liebe im positivsten Sinn. Kenaz bedeutet das sprichwörtliche Licht, das uns aus dem Dunkel führt und unseren Weg beleuchtet.
Deutung
In aufrechter Stellung
ist Kenaz ist eine starke und wohlwollende Rune. Sie kündigt eine Phase der Vitalität und des Erfolgs an. Was auch immer wir im Moment vorhaben, wird uns gelingen, auch wenn es zunächst schwierig oder gar unmöglich erscheint. In unserem Inneren brennt ein kraftvolles Feuer, das uns dazu befähigt, alle Hindernisse zu überwinden.
Kreative Menschen können sich auf eine schöpferische Hochphase freuen, aber auch der Normalbürger profitiert von der ungebremsten Schaffenskraft, die Kenaz mit sich bring. Sollten wir mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, prophezeit uns die Kenaz- Rune baldige Besserung oder sogar vollständige Genesung. Auch unser Sexualleben erhält unter dem Einfluss von Kenaz neue Impulse.
Die Feuerrune erfüllt uns mit einer ausgeprägten erotischen Ausstrahlung, glühender Leidenschaft, kaum zu bändigender Lust und unendlicher Zärtlichkeit. Dennoch sollten wir darauf achten, unseren Partner mit der ungeheuren sexuellen Energie, die derzeit in uns wirkt, nicht zu überfordern.
Sollten in der Umgebung von Kenaz noch andere Fruchtbarkeitsrunen wie Berkano oder Ingwaz auftreten, könnte das auf eine bevorstehende Geburt hinweisen.
Steht Kenaz auf dem Kopf
zeigt Kenaz uns eine Störung im Fluss unserer Lebensenergien an.
Verzögerungen, Misserfolge und zerstörte Illusionen können die Folge sein.
Wir müssen uns auf eine Phase massiver Frustration und Unzufriedenheit gefasst machen. In uns schwelt ein Feuer, dessen negative Ausstrahlung auch unsere Gesundheit beeinträchtigen kann.
Typisch für den Einfluss der umgedrehten Kenaz- Rune sind vor allem psychosomatische Erkrankungen wie Magenbeschwerden oder Schlafstörungen. Wenn irgend möglich, sollten wir uns die Zeit nehmen, in unser Innerstes hineinzuhorchen und nach möglichen Ursachen der Energieblockade zu forschen.
Häufig ist das Erkennen des Problems, das uns - im wahrsten Sinne des Wortes - auf der Seele brennt, schon ein Teil der Lösung.
Die Umkehrung des schöpferischen Aspekts von Kenaz birgt ein nicht zu unterschätzendes zerstörerisches Potenzial in sich, das sich häufig in Ausbrüchen von Jähzorn und Wut gegen andere, aber auch gegen uns selbst entlädt.
Entspannungstechniken wie autogenes Training können hier von Nutzen sein.
GEBO
Wörtlich bedeutet Gebo, die siebte Rune des älteren Futhark, Geschenk.
Dabei verkörpert sie den Schenkenden ebenso wie das Schenken als Handlung, das Geschenk and den Beschenkten.
In der Erweiterung dieser Bedeutungen steht sie auch für Großzügigkeit und Gastfreundschaft. In jeder Hinsicht unterstreicht Gebo den hohen Wert, den freiwilliges Geben und Teilen im menschlichen Zusammenleben wie innerhalb der kosmischen Ordnung hat.
Gebo repräsentiert aber auch das Mysterium der psychischen und körperlichen Vereinigung zweier Menschen. Aus dieser Verschmelzung der Einzelkräfte kann eine neue schöpferische Energie entstehen, die weit über die Summe der beiden einzelnen Teile hinausgeht.
Etwas allgemeiner gefasst steht Gebo also für die positive und sinnstiftende Zusammenführung zweier gegensätzlicher Pole zu einem höheren Ganzen.
Jenseits der sexuellen Bedeutungsebene versinnbildlicht Gebo das Sicherheit und Harmonie gewährende Gefühl der Liebe und Zuneigung, wie sie zwischen engen Freunden oder Familienmitgliedern herrscht.
Die Rune macht uns deutlich, welche Kraft in der Verschmelzung und dem gleichzeitigen Erhalt unterschiedlicher, zum Teil sogar gegenpoliger Elemente ruht. Erst aus diesem fruchtbaren Wechselspiel kann nämlich das Leben seine Dynamik entwickeln.
Deutung
Gebo ist eine der neun nicht umkehrbaren Runen des älteren Futhark, das heißt, ihre Wirkung ist fast uneingeschränkt positiv.
Ziehen wir die Gebo- Rune, sehen wir einer höchst erfolgreichen und harmonischen Zeit entgegen. Solange wir unserer natürlichen Großzügigkeit und Freigebigkeit keine künstlichen Schranken setzen, wird uns alles gelingen, was wir anfassen. Unsere Bereitschaft zu geben und zu teilen wird reichlich belohnt werden. Dank eines sorgsam ausgewählten und von ganzem Herzen gegebenen Geschenks kann eine etwas verfahrene Situation geklärt werden, die Spannungen zwischen uns and einem anderen Menschen werden sich in Wohlgefallen und Harmonie auflösen.
Gebo weist aber auch auf das harmonische Zusammenspiel mit einer oder mehreren Personen hin. Dies kann sich sowohl auf die berufliche Zusammenarbeit wie auf den privaten Bereich beziehen.
Die Rune befähigt uns dazu, auf andere zuzugehen und das gemeinsame Potenzial bestmöglich nutzbar zu machen.
Da Gebo die geistige Ebene genauso stark beeinflusst wie die körperlich-sexuelle, können wir uns in unserer Partnerschaft auf eine Hochphase des gegenseitigen Vertrauens und Verständnisses freuen. Die Gegensätzlichkeiten, die uns sonst oft mit unserem Partner zu entzweien drohen, können durch Gebo zu einer energetisch-sinnlichen Verbindung zusammengeführt werden.
WUNJO
Wunjo ist die Rune der Freude, der Gemeinschaft und des Vergnügens.
Im Allgemeinen ist diese Rune die Vorbotin guter Nachrichten, Sie verheißt künftiges Glück und zwischenmenschliche Harmonie.
Wunjo verkörpert die tief verwurzelte seelische Verbindung zwischen geistesverwandten Menschen, aber natürlich auch zwischen den Mitgliedern einer Familie. Deshalb steht die Rune für Freundschaft, Kameradschaft oder geschwisterliche Liebe. In jeder Gesellschaftsform, angefangen bei den Stämmen der Germanen bis hin zu den Beziehungen, Familien oder Hausgemeinschaften der Gegenwart ist das harmonische, Kräfte vereinende Zusammenleben Voraussetzung und Quelle höchsten Glücks und wahrer Zufriedenheit.
Wunjo versinnbildlicht aber auch die Freude, die wir empfinden, wenn unsere Wünsche in Erfüllung gehen.
Deutung
In aufrechter Stellung
Wunjo ist eine sehr heitere Rune: In aufrechter Stellung verkündet sie große Freude.
Diese Freude ist sowohl im stillen Glück der familiären Gemeinschaft zu suchen wie im Gedeihen geschäftlicher Beziehungen und dem damit verbundenen Erfolg auch in finanzieller Hinsicht.
Uns steht eine Zeit des Vergnügens und der Fröhlichkeit ins Haus.
Trotzdem sollten wir uns nicht blind darauf verlassen, dass Wunjo uns dieses Glück ganz ohne unser Zutun beschert. Oft macht uns die Rune darauf aufmerksam, dass wir wertvolle Freunde, deren Loyalität uns Quelle der Kraft und des Selbstvertrauens und damit der Lebensfreude sein kann, vernachlässigt haben.
Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und sich auf seine wahren Wünsche und Bedürfnisse zu besinnen, dann steht unserem Frohsinn nichts mehr im Wege.
Steht Wunjo auf dem Kopf
sollten wir uns auf eine nicht ganz einfache Zeit einstellen.
Enttäuschung, Unglück und Traurigkeit werfen ihre Schatten voraus. Die Menschen in unserem unmittelbaren emotionalen und kreativen Umfeld scheinen auf einer völlig anderen Wellenlange zu sein, ein harmonisches Miteinander im privaten Bereich erscheint genauso unmöglich wie konstruktive Zusammenarbeit im Beruf.
Wichtig ist jetzt vor allen Dingen, die Schuld für diese Unstimmigkeiten nicht bei den anderen zu suchen. Wir selbst sind nicht mit uns im Reinen, wir haben unser inneres Gleichgewicht verloren, deshalb fällt es uns schwer, unserer Umwelt die nötige Toleranz und Offenheit entgegenzubringen. Unser Verhalten ist bestimmt von innerer Unruhe und Unausgeglichenheit.
Probleme erscheinen unüberwindlich, Vertrauensbrüche, Trennungen und Enttäuschungen können die Folge sein. In einer solchen Stimmung sollten wir auf jeden Fall vermeiden, wichtige und in ihren Konsequenzen weit reichende Entscheidungen zu überstürzen.
HAGALAZ
Mit der Hagalaz- Rune beginnt die zweite Aett des älteren Futhark.
Während sich die Runen der ersten Aett mit den Voraussetzungen und Problemen eines gesicherten menschlichen Lebens auseinander setzten, beziehen sich die Symbole von Hagalaz bis Sowilo auf die Bereiche des Kosmos, die sich der menschlichen Kontrolle entziehen, und deren zerstörerische wie fruchtbare Kräfte nur einer höheren Ordnung unterworfen sind.
Hagalaz symbolisiert das Hagelkorn und in erweitertem Sinne das Eis-Ei, aus dem in der nordischen Mythologie die Welt entsteht. In Hagalaz ist die Tiefenstruktur des Multiuniversums enthalten, sie steht sinnbildlich für die kosmische Harmonie.
Dennoch ist die mächtige Hagalaz- Rune nicht nur positiv besetzt. Wie ihr Bezug zu destruktiven Naturerscheinungen wie dem Hagel bereits verdeutlicht,steht sie für die Gegensätzlichkeiten des Kosmos, so vermittelt sie die wesentliche Erkenntnis, dass nichts auf der Welt nur von einer Seite her betrachtet werden kann, dass Hell und Dunkel oftmals unmittelbar nebeneinander liegen und dass das eine das andere erst bedingt. Als symmetrischer, das heißt in beiden möglichen Stellungen gleichbedeutender Rune haftet Hagalaz häufig ein eher negativer Beigeschmack an, nicht zuletzt, weil ihre Energien, die positiven wie die zerstörerischen, meist ungerichtet walten und launisch wirken.
Diese Interpretation ist aber deshalb etwas oberflächlich, weil auch aus einem negativen oder schmerzhaften Ereignis ein günstiges Resultat hervorgehen kann.
Deutung
Hagalaz ist die Rune der unkontrollierbaren Ereignisse.
Sie ist ein Zeichen für unvorhersehbare, plötzliche und nicht selten fundamentale Veränderungen, die durch Schicksalsschläge ebenso hervorgerufen werden können wie durch unverhoffte Glücksfälle.
Die Hagalaz- Rune weist immer auf ein Gleichgewicht der Kräfte hin; Gut und Böse, Freude und Schmerz, Erfolg und Misserfolg stehen in ihrem Einflussbereich stets dicht beieinander.
Im Wirken Hagalaz liegen bei aller scheinbaren Destruktivität immer auch neue Möglichkeiten. In jedem Verlust und Schlusspunkt liegt bereits die Saat zu einem neuen Anfang.
Wenn uns Hagalaz also durch eine unerwartete Kapriole aus unserer Alltagsträgheit gerissen hat, sollten wir das vor allem auch als Chance betrachten. Wie schmerzhaft die jüngste Erfahrung auch gewesen sein mag, wir sollten uns nicht in Selbstmitleid ergehen, sondern versuchen zu ergründen, zu welcher positiven Entwicklung uns die Geschehnisse führen können.
NAUDHIZ
Wie Hagalaz ist auch Naudhiz eine Rune, die gegensätzliche Aspekte in sich vereint.
Einerseits steht sie für Elend und Not, andererseits aber auch für den Widerstand gegen dieses Elend, das bewusste Sich-zur-Wehr-Setzen und die damit verbundene Mobilisierung von positiver Energie.
Aus der Dunkelheit und Kälte einer Notsituation entsteht unwillkürlich das Bedürfnis nach Licht und Wärme, das danach strebt, sich durchzusetzen. Darüber hinaus lässt das gemeinsame Durchleiden von Notzeiten die betroffenen Menschen wieder stärker zusammenrücken. Leid schärft den Blick für das Wesentliche und lässt alles Nebensächliche und Eitle in den Hintergrund treten.
Und genau hier liegt das positive Potenzial von Naudhiz: Wenn es uns gelingt, an unserem Leid nicht zu zerbrechen, sondern die individuellen Schwierigkeiten zu akzeptieren als notwendigen Teil unserer seelischen Entwicklung, werden wir mit einem erweiterten Bewusstsein und neuer Lebenskraft aus dem Tief auftauchen.
Deutung
In aufrechter Stellung
In Naudhiz schwingt auch in aufrechter Position immer eine Warnung mit.
Die Rune verheißt uns bevorstehendes Leid, wenigstens jedoch massive Schwierigkeiten.
Trotzdem will uns Naudhiz nicht dazu bringen, aufzugeben oder zu verzagen. Im Gegenteil fordert sie uns dazu auf, bewusst mit unseren Krisen umzugehen.
Sie sind die Herausforderungen, an denen wir wachsen. Nach Zeiten der Entbehrung können wir die Schätze, die uns das Leben zu bieten hat, erst wieder richtig würdigen.
So wirkt die Notsituation als konstruktive Macht, aus der heraus wir ungeahnte Kräfte mobilisieren. Naudhiz versetzt uns letztendlich in die Lage, Einschränkungen und Zwänge, die unser Leben bestimmen, zu überwinden, uns aus den Abgründen unseres Selbst aus eigener Kraft emporzuschwingen und schließlich zu neuen Höhenflügen anzusetzen.
Steht Naudhiz auf dem Kopf
deutet das darauf hin, dass uns eine Phase der Einschränkungen und des Mangels bevorsteht.
Hierbei kann es sich ebenso gut um materielle Engpässe, zum Beispiel um Geldnot, handeln wie um emotionale Krisen, zum Beispiel um Antriebslosigkeit, Selbstzweifel, Trübsinnigkeit, Ideenarmut und ähnliches. Je nach Ausprägung kann die Krise sogar existenzielle Ausmaße annehmen, Krankheit, Streit, Trennung oder sogar Tod können unser Umfeld dann erschüttern.
Wir sollten diese Prüfungen als eine Art Opfer betrachten, durch das wir eine bewusst oder unbewusst herbeigeführte Störung der kosmischen Ordnung bereinigen können.
So ungerecht wir uns im Moment vom Schicksal behandelt fühlen mögen, auch hier gilt wieder: In jeder Krise liegt die Möglichkeit zur Neuorientierung und zu einem neuen, besseren und bewussteren Leben. Es wäre also sicherlich falsch zu resignieren. ISA
Isa bedeutet Eis.
Dementsprechend repräsentiert die Isa- Rune vornehmlich Aspekte der Starre und des Stillstands.
Unter ihrem Einfluss halten die Prozesse des stetigen Wandels für einen Moment inne, um neue Kräfte zu sammeln und sich nach langer Aktivität eine Weile zu regenerieren, ähnlich wie die Natur nach Frühling, Sommer und Herbst im Eis des Winters neue Energien in sich heranwachsen lässt.
Die Kräfte Isas begegnen uns überall: in der allgemeinen Schwerkraft ebenso wie in unserer ganz persönlicher Trägheit, die oft den dynamischen und produktiven Ablauf unseres Alltags lähmt.
Doch liegt in dieser Ruhe und Passivität auch für uns eine tiefe, regenerierende Kraft verborgen, die es möglich macht, zu verschnaufen, unsere Aufmerksamkeit von der Hektik äußerer Ereignisse abzuziehen und auf unser Innerstes zu lenken sowie unsere Aktivität nach der Auflösung der Starre neu auszurichten.
Deutung
Als nicht umkehrbare Rune versinnbildlicht auch Isa ein Prinzip, das negative wie positive Aspekte in sich vereint.
Die Kälte Isas lässt uns zwar einerseits erstarren und hindert uns daran, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, andererseits gewährt uns die totale "Bewegungslosigkeit und Handlungsunfähigkeit" auch eine wichtige Zeit der Ruhe.
Diese Phase der Innenschau kann uns wesentliche Erkenntnisse vermitteln. Durch kritische und konzentrierte Selbstanalyse sind wir in der Lage, Hindernisse und Probleme und noch nicht durchdachte Möglichkeiten zu ergründen. Wir sollten dem verlangsamenden Einfluss, den Isa auf uns ausübt, also nicht mit Frustration begegnen oder uns gar in Isolation und Passivität zurückziehen. Vielmehr ist es wichtig, das Entspannungspotenzial, das der Mangel an Aktivität mit sich bringt, zu unseren Gunsten zu nutzen.
Wird Isa im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen gezogen, kann sie auf eine empfindliche Störung des Energieflusses zwischen beiden Partnern, eine Art " emotionale Unterkühlung", hinweisen.
Wir sollten in dieser Situation gründlich hinterfragen, ob unsere Vorstellungen und Wünsche noch mit denen des Partners übereinstimmen, und wenn nicht, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.
Aber auch Alleinstehenden signalisiert die Isa- Rune, wie wichtig es ist, den eigenen Wert richtig einzuschätzen und die seelische Ausgeglichenheit zunächst einmal aus sich selbst heraus zu ziehen.
JERA
Die Jera- Rune ist eine der zentralen Runen im älteren Futhark.
Sie versinnbildlicht das zyklische Prinzip von Entstehen - Vergehen - neuem Entstehen. Im Gegensatz zu Raidho, die den täglichen Weg der Sonne nachvollzieht, symbolisiert Jera den zwölfteiligen Jahreslauf der Sonne.
Jera steht auch für eine reiche Ernte, die Belohnung für ein arbeitsames, ehrenhaftes und den Naturgesetzen gehorchendes Verhalten im vorangegangenen Jahr. In der wohlverdienten Ernte manifestiert sich auch die Wirkung Jeras als Rune der Fruchtbarkeit.
Als nicht umkehrbare Rune vereinigt sie gegensätzliche Aspekte in sich.
Zum einen verbindet sie natürlich weibliches und männliches Prinzip, ohne deren Verknüpfung nichts Neues entstehen konnte, sie weist aber in ihrer Betonung des Zyklischen auch darauf hin, dass alles Entstehen immer Vorbote des Vergehens ist.
Deutung
Im Großen und Ganzen ist Jera eine sehr positive Rune des Gelingens.
Sie zeigt, dass es Zeit ist, die Dinge in die Hand zu nehmen. Wenn unser Handeln im Einklang mit den Gesetzen des Kosmos und der Natur steht, wird die wohlverdiente Ernte unserer Bemühungen, nicht lange auf sich warten lassen.
Eine wichtige Rolle bei der Jera- Rune spielt auch das Prinzip von Ursache und Wirkung: Unser Verhalten in der Vergangenheit wirkt sich unmittelbar- im Positiven wie im Negativen - auf die Ereignisse in der Gegenwart aus, unser heutiges Handeln wird in der Zukunft Früchte tragen oder auch nicht.
Dennoch darf Jera nicht gedankenlos als Startsignal zu blindem( Aktionismus betrachtet werden. Die Rune fordert uns auf, auf die allgegenwärtigen Schwingungen und Zeichen der Natur zu hören und uns auf ihren Rhythmus einzulassen.
Wenn wir unsere Pläne und Projekte zum falschen Zeitpunkt in Angriff nehmen, wird das Resultat sicher nicht unseren Vorstellungen und Hoffnungen entsprechen. Zeitweiliger Misserfolg sollte uns jedoch nicht entmutigen, im Gegenteil: Der zyklische Aspekt Jeras verheißt uns mit jedem Rückschlag eine neue Chance.
Sobald die Zeit reif dafür ist wird uns und unserem Vorhaben Erfolg beschieden sein. In der Natur lässt sich nichts erzwingen, nur mit der nötigen Geduld und Ausdauer wird Jera uns die verdiente Belohnung nicht vorenthalten.
EIHWAZ
In ihrer direkten Wortbedeutung heißt Eihwaz Eibe.
Damit steht die dreizehnte Rune des älteren Futhark in unmittelbarer Verbindung mit dem mythischen Weltenbaum der Germanen, Yggdrasil, der in alten schriftlichen überlieferungen als Eibe beschrieben wird.
Eihwaz wird auch als " Achse der Götter" bezeichnet. Sie stellt die vertikale Verbindung zwischen Himmel (Asgard), Erde (Midgard) und Unterwelt (Hel) des germanischen Multiuniversums dar. Als Bindeglied zwischen dem Reich der Götter und damit der Vorstellung vom ewigen Leben und dem Totenreich versinnbildlicht die Eihwaz- Rune aber auch den Gegensatz zwischen Leben und Tod.
Verstärkt wird dieses Bild durch den zwiespältigen Charakter des Eibenbaumes:
Einerseits gehört die Eibe zu den immergrünen Koniferen, traditionell ein Symbol ewigen Lebens, andererseits produziert sie ein giftiges Sekret, das das zentrale Nervensystem des Menschen beeinträchtigt.
Wie bei den anderen nicht umkehrbaren Runen steht auch bei der Eihwaz- Rune das gleichberechtigte Nebeneinander scheinbarer gegensätzlicher und unvereinbarer Aspekte im Vordergrund. Obwohl Eihwaz traditionell als Todesrune betrachtet wird, steht sie; vor allem auch für die Lebensspendenden Kräfte des Kosmos.
Deutung
Trotz ihrer direkten Verbindung zum Tod ist Eihwaz im Allgemeinen ein positives Zeichen. Sie verspricht uns einen Zuwachs unserer vitalen Kräfte, aber auch die Möglichkeit, höhere Erkenntnis zu gewinnen.
Diese Gaben haben jedoch ihren Preis. Das mentale Wachstum und die natürliche Stärke, die von der Eihwaz- Rune ausgehen, entspringen der bewussten Wahrnehmung schwieriger Situationen und Krisen.
In den seltensten Fällen handelt es sich hierbei um einen Todesfall oder um das eigene Erleben einer lebensbedrohlichen Situation. Vielmehr können Grenzerfahrungen unserem Bewusstsein zum Sprung in eine höhere Ebene, in ein neues Leben verhelfen. Die Schwierigkeiten, mit denen wir beim übergang in dieses neue Leben zu kämpfen haben, dienen der Prüfung unserer Ausdauer und unserer inneren Stärke.
Wenn wir uns auf die reinigende und bewusstseinserweiternde Wirkung der uns gestellten Prüfungen einlassen, wird schließlich auch die vitale Seite von Eihwaz durchbrechen und uns einen Neuanfang ermöglichen. PERTHRO
Die direkte Bedeutung Perthros, Los- oder Würfelbecher,
stellt die Rune bereits in unmittelbaren Zusammenhang zu jenem Prinzip, das wir Schicksal nennen.
In der germanischen Mythologie wird diese Macht von drei alten Schwestern verkörpert, den so genannten Nornen. Tagaus, tagein sitzen die drei an ihren Spinnrädern im Wurzelwerk des Weltenbaumes Yggdrasil und spinnen die Lebensfäden von Menschen und Göttern, das Geschick der Welt läuft also buchstäblich durch ihre Finger.
Die Namen der drei Schwestern, Urdhr, "das Gewordene", Verdhandi, "das Werdende" und Skuld, "was zu werden bestimmt ist", verdeutlichen den wichtigen zeitlichen Aspekt des germanischen Schicksalskonzepts und damit der Schicksalsrune Perthro.
Nicht nur die zeitliche Abfolge des Geschehens, die untrennbare Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, spielt eine große Rolle im Wirken der Perthro- Rune, sondern auch das Verhältnis von Ursache and Wirkung, von Kausalität.
Deutung
In aufrechter Stellung
Als Schicksalsrune verspricht uns Perthro in aufrechter Stellung Glück, das sich fast ohne unser Zutun als schicksalhafte Fügung präsentiert.
Höhere Mächte haben das Ruder übernommen, wir sollten bereit sein, uns für ein Weilchen mit der Strömung treiben zu lassen. Das Schicksal meint es gut mit uns, wenn wir es nur gewähren lassen.
Dies ist nicht der Zeitpunkt, irgendetwas zu erzwingen oder den Fortgang der Ereignisse voranzutreiben. Mit Perthros Hilfe wird es uns gelingen, intuitiv den richtigen Weg einzuschlagen.
Die Phase relativer Passivität sollten wir bewusst dazu nutzen, unser Innerstes auszuloten und nach den tieferen Ursachen unserer momentanen Befindlichkeit zu forschen.
Die Perthro- Rune versetzt uns nämlich auch in die Lage, unsere Situation einmal aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten.
Dieser Perspektivenwechsel kann in -schwierigen Situationen mehr als hilfreich sein.
Steht Perthro auf dem Kopf
mahnt sie uns, im Moment nicht allzu viel dem Zufall bzw. dem Schicksal zu überlassen.
Auf dem Kopf stehend zeigt sich die Schicksalsrune von ihrer launenhaften Seite und demonstriert uns eindringlich, wohin es führen kann, wenn wir uns gänzlich ziel- und willenlos ihrem Diktat unterwerfen: Lange gehegte Pläne werden zunichte gemacht, Projekte scheitern, Sicherheiten "lösen sich auf",wir werden zum Spielball unberechenbarer Kräfte. äußerste Vorsicht ist vor allem in finanziellen Angelegenheiten geboten.
Von größeren Investitionen, Aktienspekulation oder gar Glücksspiel sollten wir zurzeit auf jeden Fall Abstand nehmen.
Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen sollten wir augenblicklich keine wirkliche Stabilität erwarten. Unzuverlässigkeit, Sprunghaftigkeit, Unehrlichkeit und Launenhaftigkeit bestimmen hier das Klima. Doch keine Angst: Die positive Grundausrichtung Perthros wird schon bald wieder die Oberhand gewinnen, aus unserem Missschick kann dann im Handumdrehen wieder Glück und Erfolg wachsen. ALGIZ
Algiz oder Elhaz ist in ihrer vielschichtigen symbolischen Bedeutung die vielleicht verweiskräftigste Rune von allen.
Das urgermanische Wort algiz bedeutet in erster Linie Schutz.
Als Schutzzeichen steht diese Rune in engem Zusammenhang mit den mächtigen Walküren jenen sagenhaften weiblichen Wesen, die in der nordischen Mythologie den tapferen Kriegern Schutz und Kraft spendeten und zwischen Odin und den von ihm auserwählten Helden vermittelten.
Der zweite Name der fünfzehnten Rune, Elhaz, heißt so viel wie Elch.
Die hier verwendete älteste Form des Runenzeichens erinnert auch grafisch stark an die Respekt gebietenden Geweihschaufeln dieses riesigen Tieres. Gleichzeitig tritt in ihr aber auch das Bild des Baumes mit seinen Asten und Wurzeln deutlich hervor.
Die Kombination beider Aspekte verweist auf die vier kosmischen Hirsche, die in der nordischen Sage an den Nadeln des Weltenbaumes Yggdrasil nagen. In ihrer symbolischen Verknüpfung mit dem Weltenbaum zeigt sich Algiz als Rune des Kontakts zwischen den Menschen und den Göttern.
Sie versinnbildlicht die Energie, durch die das menschliche Bewusstsein mit den Göttern verbunden ist. Als Bewusstseins- und Bewusstwerdungsrune erinnert uns Algiz daran, dass wir Kraft unserer inneren Stimme in ständigem Zwiegespräch mit den höheren Ebenen des Kosmos stehen.
Deutung
In ihrer älteren, symmetrisch gespiegelten Variante gehört Algiz zu den neun nicht umkehrbaren Runen des älteren Futhark.
Der in Allgemeinen eher zwiespältigen Wirkung dieser besonderen Runenzeichen zum Trotz haben wir allen Grund zum Optimismus, wenn uns Algiz begegnet.
Die Rune schützt uns vor negativen Einflüssen und schirmt uns gegen äußere Widerstände ab. Dadurch wird es uns fast spielend gelingen, unsere Pläne und Projekte in die Tat umzusetzen und zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
Zusätzlich fordert die Algiz- Rune uns deutlich auf, unsere Instinkte, unser überbewusstes Gespür dafür, das Richtige zu tun und die der Situation angemessene Entscheidung zu treffen, endlich zum Zuge kommen zu lassen. In der Hektik des Alltags haben wir es möglicherweise schon fast verlernt, den unmittelbaren Draht zu höheren Einsichten und überindividuellen Wahrheiten überhaupt zu bemerken, ganz zu schweigen davon, dieser inneren Stimme auch noch zu vertrauen.
Algiz ermahnt uns dazu, den Schritt auf diese höhere Bewusstseinsebene zu wagen und uns daran zu erinnern, dass auch wir ein Teil des großen Ganzen sind, dessen unermessliches Wissen auch uns zugänglich ist. Gleichzeitig warnt uns die Algiz- Rune eindringlich davor, unser gesteigertes geistiges und seelisches Potenzial zu missbrauchen, um uns selbst zu bereichern oder anderen grundlos zu schaden.
Bevor wir handeln, sollten wir unsere Situation unbedingt noch einmal gründlich hinterfragen und die gesteckten Ziele sorgfältig auf ihre Sinnhaftigkeit und vor allem Rechtmäßigkeit überprüfen.
Die beschützende, lebensbejahende Kraft von Algiz wirkt sich günstig auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Die positiven Schwingungen, die uns durchfliegen, übertragen sich auf unsere unmittelbare Umgebung. In der Partnerschaft stehen Geborgenheit und Harmonie im Vordergrund. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass uns die bewusstseinserweiternde Energie der Algiz- Rune dazu befähigt, uns unserem Partner gegenüber zu öffnen, aber auch ihre /seine Bedürfnisse klarer zu erfassen. SOWILO
Die letzte Rune der zweiten Aett, Sowilo, steht für die Sonne als Licht und Wärme spendenden Himmelskörper,
aber vor allem auch als Quelle spiritueller Energie. In der germanischen Mythologie wird die Sonne als weibliches Prinzip betrachtet, sie spendet Leben und Kraft.
Nicht selten begegnet uns die Sowilo- Rune auch in doppelter, gekreuzter Form. Dann symbolisiert sie das in vielen Kulturkreise beheimatete Sonnenrad.
(Ihre Verkehrung ins Groteske erlebt diese ursprünglich mit positiver Bedeutung behaftete Rune, als sie während des Dritten Reiches als Hakenkreuz zum Symbol des Nationalsozialismus wurde.)
Die Idee des Rades als Träger der spirituellen Energie im Menschen ist weit verbreitet. In der indischer Tradition beispielsweise spricht man in diesem Zusammenhang vor Chakra.
In den energetischen Wirbeln in uns schlummert ein gewaltiges Potenzial, das es zu offenbaren und zu nutzen gilt. Die Sonnenrune Sowilo verkörpert diese Kraft, die es uns ermöglicht unsere Ziele mit Entschlossenheit und Willensstärke zu verfolgen und schließlich zu erreichen.
Deutung
Sowilo ist eine ungewöhnlich kraftvolle Rune.
Wie die wärmende Strahlen der Sonne nach langen Monaten des Winters verströmt auch Sowilo Tatendrang, Willenskraft, Motivation und Zielstrebigkeit.
Was auch immer wir jetzt anfassen, es wird mit Erfolg gekrönt werden. Ziele, die uns bis vor kurzem noch unerreichbar schienen, sind dank der gewaltigen Energie, die die Sonnenrune an uns abgibt plötzlich zum Greifen nah.
Der erhellende Einfluss, den Sowilo auf unser gesamtes geistig- spirituelles System ausübt, wirkt sich natürlich auch auf unsere Stimmungslage aus.
Das altbekannte "sonnige Gemüt" beseelt uns, unsere gute Laune und Warmherzigkeit, gepaart mit kaum zu bremsender Unternehmungslust und Spontaneität, macht uns zu einem gern gesehenen Gast und beliebten Gesellschafter.
>
Dies wiederum steigert unser Selbstbewusstsein und unsere Sicherheit. Im Moment scheinen wir kaum etwas falsch machen zu können, wir sollten diese Phase auf der Sonnenseite des Lebens auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen.
Doch auch die Lichtrune Sowilo hat, wie alle nicht umkehrbaren Runen, eine Schattenseite.
In der ungeheuren Energie der Sonne liegt natürlich auch die Gefahr der unkontrollierbaren Naturgewalt. Bei aller Lebensfreude sollten wir also immer genauestens darauf achten, uns nicht die Finger zu verbrennen oder gar von Sowilos Kraft wie von einem Blitz aus heiterem Himmel niedergestreckt zu werden.
Hüten wir uns davor, in Vergnügungssucht, Größenwahn, Egoismus und überzogene Selbstgefälligkeit zu verfallen. TIWAZ
Tiwaz, die Rune des germanischen Kriegsgottes Tyr, eröffnet die dritte und letzte Aett des älteren Futhark.
Die Gruppe der letzten acht Runen wirkt verstärkt in Bereichen, die mit dem spirituellen und seelischen Wachstum des Menschen zusammenhängen.
In der nordischen Mythologie ist Tyr nicht nur der Gott des Krieges und der Zweikämpfe, sondern vor allen Dingen auch derjenige unter den Göttern, der für Recht und Gesetz verantwortlich ist. Darüber hinaus verkörpert er auch den Aspekt der Transformation in eine höhere Seinsebene durch ein persönliches Opfer:
Die germanische Sage berichtet, dass Tyr dem todbringenden Fenriswolf seine Hand zum Fraß anbot und so den Göttern ermöglichte, das blutrünstige Tier an die Kette zu legen.
Vor allem steht Tiwaz aber für die Gerechtigkeit und die Kraft der göttlichen Ordnung, wie sie im Kosmos und in der Menschheit wirkt.
Die Aufrechterhaltung dieser Ordnung kann Selbstaufopferung oder aber Kampfbereitschaft erfordern.
Deutung
In aufrechter Stellung
erscheint uns Tiwaz als zum Himmel weisender Pfeil.
Das entspricht genau ihrer Bedeutung. In dieser Lage verheißt uns Tiwaz einen Einblick in die höhere kosmische Ordnung und damit die Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung.
Wenn wir unseren Geist öffnen und die Zeichen richtig deuten, haben wir die Chance, uns selbst und unsere Umwelt besser zu verstehen und dadurch als gereifte, weisere und gerechtere Menschen aus der momentanen Situation hervorzugehen.
Die Tiwaz- Rune bestätigt unsere Ziele als gerechtfertigt, wir sollten sie in jedem Falle weiterverfolgen, auch wenn uns die Realisierung unserer Wünsche Opfer abverlangt. Der kriegerische Aspekt der Rune verleiht uns Tatkraft und den nötigen Mut, um alle Herausforderungen zu meistern, die sich uns in den Weg stellen.
Im zwischenmenschlichen Bereich bescheinigt uns Tiwaz Einfühlungsvermögen, Gerechtigkeitssinn, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit: Eigenschaften, die uns zum wertvollen Freund und Ratgeber qualifizieren.
Bei aller altruistischen Opferbereitschaft sollten wir aber vermeiden uns selbst zu vernachlässigen und unser seelisches Gleichgewicht zu gefährden.
Steht Tiwaz auf dem Kopf
bedeutet das, dass unser Sinn für Ordnung, Gerechtigkeit und der Situation angemessene Maßnahmen blockiert ist.
Grund hierfür können die ganz alltäglichen Stress- und Frustrationssituationen sein, die uns das Gefühl vermitteln, ungerecht behandelt zu werden.
Der Knoten in unserer Verbindung zu höheren Einsichten kann aber auch in schwer wiegenderen Krisen etwa der schmerzhaften Erfahrung von Untreue oder Vertrauensmissbrauch - seine Ursache haben, die uns als wehrloses Opfer der Umstande erscheinen lassen.
Wichtig ist jetzt vor allem, sich aktiv aus der passiven Opferrolle zu befreien.
Die kosmische Ordnung ist nicht aus den Fugen geraten, wir haben nur vorübergehend den Kontakt zu ihr verloren. Es liegt an uns und unserer Einstellung, uns wieder empfänglich zu machen für ihre Schwingungen. BERKANO
Im eigentlichen Wortsinn bedeutet Berkano Birke.
Dieser biegsame und widerstandsfähige Baum ist von alters her ein Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens.
So eröffnet sich uns in der Berkano- Rune auch das urweibliche Prinzip der großen Mutter. Sie steht vor allem für das Wunder der Geburt, den Ursprung allen Lebens. Als Verkörperung des Mütterlichen ist Berkano auch eine Rune des Schutzes und der Geborgenheit.
Im zyklischen Ablauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt jedoch ist sie auch die gnadenlose Vollstreckerin, denn der Tod ist die Voraussetzung für jeden Neubeginn.
Deutung
In aufrechter Stellung
signalisiert die Fruchtbarkeitsrune Berkano immer, dass wir uns auf der Schwelle zu einem neuen Anfang befinden. Die Geburt eines Kindes kann in diesem Zusammenhang zwar eine Rolle spielen, muss aber nicht. Vielmehr weist uns Berkano sanft darauf hin, dass: eine Phase unseres Lebens ihren natürlichen Schlusspunkt erreicht hat und wir uns nun auf etwas Neues einlassen sollten.
Dabei brauchen wir uns nicht vor allzu drastischen oder radikalen Veränderungen zu fürchten. Der mütterliche Aspekt Berkanos wird dafür sorgen, dass wir alle notwendigen Entwicklungen schadlos überstehen.
Wenn wir es also wagen, uns auf die viel versprechenden Angebote einzulassen, die Berkano uns anbietet, wird unser Mut durch eine ganz neue Lebensqualität belohnt werden. Das gilt für den privaten Bereich ebenso wie für unsere Karriere. Wir können also mit Optimismus in die Zukunft sehen.
Steht Berkano auf dem Kopf
verweist sie auf Sterilität und Stagnation.
Unser natürlicher Drang nach Erneuerung und Weiterentwicklung wird von Trägheit und Passivität überlagert, häufig gepaart mit einer lähmenden Angst vor Veränderung. Wir stehen uns buchstäblich selbst im Weg aus Angst, den notwendigen Umbrüchen nicht gewachsen zu sein.
Wenn wir uns unseren Problemen nicht stellen und uns bewusst und aus eigenem Antrieb wieder in den stetigen Fluss des Lebens und der Erneuerung stürzen, laufen wir Gefahr in Verbitterung und Einsamkeit zu erstarren. Berkano ist nur allzu bereit uns mit ihrer mütterlichen Fürsorge zu empfangen,wenn wir uns nur endlich selbst wachrütteln und das Leben nicht länger aussperren.
Sicherlich, Veränderung bedeutet immer auch Risiko. Doch gerade dieses Risiko ist es, das das Leben lebenswert macht.
EHWAZ
Ehwaz steht für das Pferd, eines der heiligen Tiere der nordischen Mythologie und Religion.
Es galt als Quelle und Medium göttlicher Weisheit und wurde in germanischen Weissagungsritualen sogar um Rat gefragt.
Im Rahmen der Aett der Transformationsrunen kommt Ehwaz eine besonders wichtige Rolle zu, ist doch das Pferd in der Lage, seinen Reiter von einer Welt in die andere zu tragen. So wurden den Toten häufig Pferdeskulpturen mit ins Grab gelegt, um ihnen den beschwerlichen Weg in die Unterwelt zu erleichtern.
Die enge Beziehung zwischen Pferd und Reiter illustriert auch die erweiterte Bedeutung von Ehwaz als Rune der Loyalität.
In der Verbindung zweier Wesen, die auf der Basis eines gegenseitigen absolutes Vertrauens auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, liegt ein enormes Kraftpotenzial, das in der Ehwaz- Rune zum Tragen kommt.
Deutung
In aufrechter Stellung
können wir im zwischenmenschlichen Bereich auf eine rosige Zukunft hoffen.
Die Verbindung zu einem anderen Menschen - egal, ob auf partnerschaftlicher oder freundschaftlicher Ebene - entwickelt sich zu einem wahren Quell der Lebensenergie und Sicherheit. Das Vertrauen, das wir in diesen Menschen setzen, wird nicht enttäuscht werden, solange wir uns seiner Loyalität würdig erweisen. Dies sollte uns unter dem Einfluss Ehwaz jedoch nicht schwer fallen, denn Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz bestimmen zur Zeit unser Selbst.
Unter diesen Voraussetzungen steht uns eine Phase der konstruktiven Zusammenarbeit, der Harmonie und der Freude ins Haus.
Steht Ehwaz auf dem Kopf
weist uns die Rune auf einen massiven Loyalitäts- und Vertrauensbruch hin.
Eine für uns außergewöhnlich wichtige Beziehung zu einem anderen Menschen könnte daran zerbrechen.
Krisenhafte Veränderungen oder schwierig zu lösende Konflikte könnten uns aber auch vor Augen führen, dass vermeintliche Freunde in Wahrheit ganz andere Interessen verfolgen. Trotzdem sollte uns Ehwaz, wenn sie auf dem Kopf steht, nicht dazu verleiten, den Menschen in unserem Umfeld von vornherein mit Misstrauen zu begegnen.
Enttäuschungen sind zwar schmerzhaft, tragen aber immer auch zu unserem geistig-seelischen Wachstum bei.
Durch Distanziertheit und Menschenfeindlichkeit können wir uns zwar scheinbar vor verletzten Gefühlen schützen, versagen uns aber auch die Freude, die innige Freundschaft und gewachsene Partnerschaft zu bieten haben. MANNAZ
Mannaz steht für den göttlichen Anteil in jedem Einzelnen von um und in der Menschheit im Allgemeinen.
Sie repräsentiert den vollkommenen Menschen als androgynes, das heißt gleichermaßen männliches wie weibliches Wesen und verdeutlicht damit die verschiedenen Seiten im Charakter des Menschen.
Im übertragenen Sinne ist Mannaz die Rune der menschliche Intelligenz, Erinnerung und Vernunft. Als Sinnbild für die Verbindung zwischen Göttern und Menschen und damit zwischen Himmel und Erde, zwischen spiritueller und materieller Welt, ruft uns die Mannaz -Rune ins Gedächtnis, dass wir Teil eines größere Ganzen sind.
Unser Tun zieht weitere Kreise, als wir auf den erste Blick erkennen können, wir tragen Verantwortung weit über die Grenzen unseres eigenen Selbst hinaus.
Deutung
In aufrechter Stellung
sagt uns die Rune Mannaz, die auch als Spiegelrune bezeichnet wird, denn ein ihrer Wirkungsweisen ist, uns unser wahres Gesicht vor Augen zu führen, daß wir uns vor unserem Anblick nicht zu fürchten brauchen.
Wir sind mit uns selbst im Reinen, Geist, Körper und Seele befinden sich in harmonischem Gleichgewicht zueinander.
Auch unser Verhalten anderen Menschen gegenüber ist von Mannaz geprägt. Offenheit, Toleranz und das Bewusstsein, mit dem Rest der Menschheit in enger spiritueller Verwandtschaft zu stehen ermöglichen es uns, alle Menschen als gleichwertig zu respektieren.
Steht Mannaz auf dem Kopf
unterstreicht sie unsere derzeitige Isolation.
In unserer momentanen Situation sind wir auf uns allein gestellt, sei es auf eigenen Wunsch oder gezwungenermaßen.
Diese "Eigenbrötelei" jedoch kann uns gefährlich werden. Wenn es uns nicht gelingt, unseren Blick über den Tellerrand hinauszulenken, wird unsere Perspektive uns u nmöglich notwendige Einsichten für wichtige Entscheidungen vermitteln können.
Die größeren Zusammenhänge werden uns so verborgen bleiben. Wir sollten unter allen Umständen versuchen, unsere Verbindung zu den Menschen um uns herum und zu den höheren Kräften wieder herzustellen.
Eine Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass wir zunächst in kritischer Selbstanalyse ergründen, warum wir uns aus der Gemeinschaft zurückgezogen haben. Nicht selten wird unser Bruch mit der Welt durch zerstörerische Selbstüberschätzung, überzogenen Ehrgeiz oder Missgunst verursacht.
Sobald wir das erkannt haben, steht uns der Rückweg wieder offen.
LAGUZ
Laguz ist das germanische Wort für Gewässer bzw. Wasser.
Die Laguz- Rune versinnbildlicht das Wasser als geheime Quelle allen organischen Lebens.
Das kosmische Urgewässer der germanischen Mythologie nämlich birgt in sich bereits das gesamte, wenn auch noch nicht ausgeformte Potenzial allen Lebens.
Aus seiner Rolle als lebensbegründendes und lebensspendendes Element wurde auch die Bedeutung des Wassers für Initiationsrituale abgeleitet.
Der Brauch, neugeborene Kinder mit Wasser zu besprengen, um sie symbolisch im Leben willkommen zu heißen, wie wir ihn bis heute im christlichen Sakrament der Taufe pflegen, geht zum Beispiel schon auf heidnische Rituale aus vorchristlicher Zeit zurück.
Dennoch ist das Wasser ein nicht nur positiv besetztes Element. Leben stiftend und fruchtbar einerseits, kann es sich andererseits zur zerstörerischen and todbringenden Urgewalt auswachsen, es ist gleichermaßen in der Lage, Leben zu schenken wie Leben zu nehmen.
Diese Gegensätze finden auch in der Laguz- Rune ihren Ausdruck. Das unergründliche, dunkle und tiefe Gewässer, für das Laguz steht, verkörpert darüber hinaus jene Tiefendimension unserer Persönlichkeit, die, weit unter der Oberflache gelegen, vielfach sogar uns selbst verborgen bleibt. Unser Unbewusstes ist hier ebenso angesiedelt wie unser unkontrollierbares Triebleben.
Laguz ist eine mysteriöse Rune. Wandelbar and unergründlich wie das Wasser, steht sie für all die unklaren, verschwommenen, irrationalen Bereiche unseres Selbst:
Gefühle, Träume, Sehnsüchte, Leidenschaften, Stimmungen.
Deutung
In aufrechter Stellung
sollten wir uns auf einen Strom schöpferischer Energie gefasst machen, die wir nur noch, einem ungebändigten Fluss vergleichbar, in die richtigen Kanäle leiten müssen, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, da Laguz eine äußerst kreative Rune ist.
Auch unser Gefühlsleben schlägt Kapriolen. Wir schwanken vor überschwänglicher Begeisterung zu melancholischer Verträumtheit, von sanfter Romantik zu polterndem übermut.
Laguz lässt uns die ganze farbenfrohe Palette unseres emotionalen Haushalts durchleben. Diesen Ausflug in die unkontrollierbaren, durch und durch lebensbejahenden Schichten unseres Selbst sollten wir so lang wie möglich auskosten. Dabei sollten wir allerdings vermeiden, andere Menschen mit unseren plötzlichen Stimmungsumschwungen allzu sehr vor den Kopf zu stoßen.
Steht Laguz auf dem Kopf
ist der natürliche Fluss unserer Lebensenergien gestört.
Dies kann sich auf verschiedene Arten auswirken.
Durch äußere Einflüsse - so zum Beispiel traumatische Erlebnisse, die wir nicht richtig verarbeiten, oder schmerzhafte Erfahrungen, die wir verdrängen, statt uns mit ihnen auseinander zu setzen - kann sich der verborgene Gefühlsfluss in unserem Inneren zum reißenden Strom entwickeln, dessen zerstörerischer Kraft wir wehrlos ausgeliefert sind.
Wir sollten uns darum dem Rat und der Hilfe Außenstehender nicht verschließen. Unsere Angst vor den Abgründen des eigenen Selbst kann uns emotional so blockieren, dass wir auch im positiven Sinne kaum noch in der Lage sind loszulassen.
In diesem Fall sollten wir aktiv versuchen unseren ängsten auf den Grund zu gehen. Dann werden wir auch unsere unbekannten Seiten wieder staunend genießen können. INGWAZ
Die zweiundzwanzigste Rune des älteren Futhark, Ingwaz, steht wohl in direktem Zusammenhang mit dem germanisch-dänischen Erdgott Ing.
Ingwaz verkörpert den maskulinen Aspekt der Fruchtbarkeit, die Rune gilt als Symbol gesunder Sexualität und Vitalitat.
Als Rune der irdischen Kraft ergänzt Ingwaz die Wirkung von Laguz, der Wasserrune.
Wie in den Wachstumszyklen der Natur muss such die Kraft Ingwaz' zunächst verschiedene Phasen der Ruhe und der langsamen Entwicklung durchlaufen, bevor sich das vollständige Energiepotenzial dieser Rune entfalten kann. Nach diesem Prozess der Reifung jedoch kann sie all ihre Macht wirken lassen.
Als achte der neun nicht umkehrbaren Runen des älteren Futhark vereinigt auch Ingwaz widersprüchliche Aspekte in sich.
In ihrer Entwicklung von Passivität zu Aktivität, von Ruhe zu Wachstum verkörpert die Ingwaz- Rune natürlich auch den Gegensatz zwischen Tod und Leben. Wie das Samenkorn zunächst für eine lange Zeit wie tot in der Erde ruht, um dann, durch die vitalvisierenden Kräfte der Natur angeregt, zum Leben zu erwachen, überwindet auch Ingwaz die todesähnliche Phase völliger Unbeweglichkeit und Isolation, um neue Lebenskraft zu schenken. Dieses Motiv von Tod und Wiederauferstehung zu neuem Leben begegnet uns in der Mythologie verschiedenster Frühkulturen ebenso wie in der christlichen Tradition.
Deutung
Wie bereits angedeutet, ist Ingwaz eine Rune mit großem Kraftpotenzial.
Um diese Energie entfalten zu können, bedarf es jedoch zunächst der Ruhe und Besinnung.
Jetzt heißt es, sich zurückzuziehen und geduldig den richtigen Zeitpunkt zum Handeln abzuwarten. Eine positive Entwicklung, ein viel versprechender Neuanfang steht uns bevor. Um dort hinzugelangen, müssen wir eine Phase des Alleinseins in Kauf nehmen. Möglicherweise müssen wir auch von etwas oder jemandem Abschied nehmen, uns von Menschen und Dingen, die wir lieben, wenigstens vorübergehend lösen, um uns für eine Weile ganz und gar auf uns selbst besinnen zu können.
Es ist sicherlich nicht einfach, sich in diesem Ausmaß nur auf sich selbst zurückfallen zu lassen. Doch mitunter sind solche Phasen der äußeren Unbeweglichkeit unerlässlich zur Konzentration unserer Energien.
Dabei müssen wir natürlich um jeden Preis vermeiden, in einen dauerhaften Zustand der Starre und der selbst gewählten Isolation zu verfallen. Vielmehr sollten wir die " Verschnaufpause", die Ingwaz uns gewährt, sinnvoll nutzen, indem wir unsere momentane Situation überprüfen und nach möglichen Chancen für die Zukunft abklopfen.
DAGAZ
Das urgermanische Wort dagaz bedeutet Tag.
Etwas genauer gefasst steht die Dagaz -Rune für das erste and letzte Licht des Tages, für Morgen- and Abenddämmerung.
Schon hierin zeigt sich deutlich der wiederum Gegensätze vereinigende Charakter dieser letzten nicht umkehrbaren Rune des älteren Futhark:
Für eine kurze Zeit fließen in der Dämmerung Tag und Nacht ineinander, vereinigen ihre Kräfte, um dann, ganz allmählich, einander abzulösen. Deshalb ist Dagaz auch eine Rune des Wandels und des übergangs.
Noch stärker als alle anderen nicht umkehrbaren Runen verkörpert Dagaz Polarität.
In ihr verschmelzen unvereinbare Konzepte zu einem harmonischen Ganzen, das uns im Moment des Zusammenfliegens in übersprachlicher Klarheit die geheime Natur des Kosmos erkennen 1ässt. Nicht von ungefähr entspricht die Dagaz- Rune in ihrer äußeren Form dem Zeichen für Unendlichkeit.
Die Gegensätze, die in Dagaz zu einer sinnvollen Synthese zusammenfliegen, sind allumfassend: Raum und Zeit, Freude und Schmerz, Leben und Tod, Geist und Materie, Körper und Seele, Licht und Dunkelheit.
In der Verbindung all dieser Gegenpole brodelt eine ungeheure Kraft, mit der man niemals fahrlässig umgehen sollte.
Als Rune der paradoxen Verschmelzung von Unvereinbarem wird Dagaz mit dem mächtigen Göttervater Odin in Verbindung gebracht.
Deutung
Dagaz ist eine Rune der Sonne und des Lichts und deshalb insgesamt eher positiv ausgerichtet.
Sie ist eine Rune des übergangs, symbolisiert eine bevorstehende Entwicklung hin zum Besseren, vor allem aber hin zu einem tieferen Verständnis des wahren Wesens der Welt.
Durch dieses Wissen gestärkt können wir darauf hoffen, dass unsere Ziele and Wünsche Wirklichkeit werden. Scheinbar unüberwindliche Hindernisse, Faktoren, die unseren Vorstellungen und Idealen absolut entgegenstanden, lassen sich plötzlich konstruktiv integrieren, sind unseren Projekten eher forder- als hinderlich.
Dennoch sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass Dagaz nicht nur den übergang von Nacht zu Tag markiert, sondern auch umgekehrt als Brücke zwischen Tag und Nacht zu sehen ist. Der Weg, den Dagaz uns weist, kann uns, vorschnell oder unbedacht eingeschlagen, auch ins Dunkle führen.
Die Macht der Dagaz- Rune, Gegensätze zu verschmelzen, führt nämlich nicht zwangsläufig zu größtmöglicher Harmonie in der Synthese, sondern verwischt unter Umständen nur die Konturen von Aspekten, deren wahre Unterscheidbarkeit wichtig für uns wäre.
Statt höhere Erkenntnis zu gewinnen, laufen wir dann Gefahr, in die Orientierungslosigkeit zu gleiten.
OTHALA
Othala ist die Rune des Erbguts.
Urspriinglich steht sie zunächst einmal für den ererbten Besitz, der von Generation zu Generation innerhalb der Sippe weitergegeben wurde, für Grund und Boden und sonstiges angestammtes Eigentum.
In ihrer etwas weiter gefassten Bedeutung symbolisiert Othala auch die äußeren Angelpunkte, in denen wir als Person verwurzelt sind:
Familie, Verwandtschaft und Heimat. Die Othala- Rune steht für Erbgut, aber auch im erweiterten Sinne für spirituelle and biologische Vererbung. Die Eigenschaften und Merkmale, die wir von unseren Vorfahren geerbt haben und die uns so in ständigem Kontakt zu ihnen stehen lassen, finden in dieser Rune ihren Ausdruck.
All diese Attribute lassen Othala zur Rune des bewussten und vernünftigen Umgangs mit den Grundfesten des eigenen Lebens werden. Die tiefe Verwurzelung in der Familie und der Heimat spielt hierbei eine ebenso wichtige Rolle wie die Bewahrung individueller Freiheiten und Rechte innerhalb der Gemeinschaft. Mit Othala, der letzten "echten" Rune des älteren Futhark, schließt sich auch sinngemäß der Kreis der Zeichen. Fehu, die Rune des beweglichen Besitzes und des Viehbestands, knüpft in ihren zentralen Aspekten direkt an den symbolischen Hintergrund Othalas an.
Deutung
In aufrechter Stellung
weist uns Othala auf den unschätzbaren Wert unserer Wurzeln sowie unserer Einbindung in eine soziale Gemeinschaft hin.
Sie bannt negative Energien und zieht gleichzeitig positive fast magisch an.
Liegt die Rune aufrecht, verspricht sie uns Sicherheit und Geborgenheit innerhalb der Familie oder unserer Beziehung. Nicht selten ist diese Aussicht auf Sorgenfreiheit auch mit materiellem Wohlstand oder der Beendigung eines finanziellen Engpasses verbunden. Das Gefühl des sicheren Aufgehobenseins in unserem Umfeld wirkt sich natürlich auch günstig auf unser Selbstbewusstsein aus.
Wir fühlen uns im Reinen mit uns selbst und können nicht zuletzt deshalb die Zusammengehörigkeit der familiären Gemeinschaft wieder angemessen würdigen. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um Unstimmigkeiten und Probleme innerhalb der Familie endlich aus dem Weg zu räumen.
Steht Othala auf dem Kopf
verdeutlicht sie uns unsere selbst verschuldete Isolation.
Aus Gründen, die uns, mit dem nötigen Abstand betrachtet, wahrscheinlich nichtig und unbedeutend erscheinen würden, haben wir uns von unseren Bezugspunkten und damit von uns selbst entfernt.
Die Beziehung zu Mitgliedern unserer Familie oder gar zu unserem Partner hat unübersehbare Risse bekommen, unser unbefriedigtes Bedürfnis nach Geborgenheit und Schutz lässt uns mit Bitterkeit und Zorn auf alles reagieren, das Wärme und Sicherheit verheißt.
Es ist allerhöchste Zeit, die Streitigkeiten (häufig deutet Othala sogar konkret auf Erbstreitigkeiten hin) mit den Menschen, die uns eigentlich am nächsten stehen sollten, zu bereinigen. Solange wir unsere Wurzeln sowie unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit verleugnen, blockieren wir die positiven Energien, die Othala im überfluss verströmt.
WYRD
Die so genannte leere oder Schicksalsrune Wyrd gehört eigentlich nicht zum älteren Futhark, auch wenn sie inhaltlich klar an die Philosophie der Germanen anknüpft.
Wie schon im Zusammenhang mit der Perthro- Rune deutlich wurde, ist die Idee des Schicksals im germanischen Weltbild eng mit dem Prinzip der Kausalität und damit auch der Zeitlichkeit verbunden.
Wyrd ist also kein vorherbestimmtes Los, dem wir nicht entrinnen können, sondern die kosmische Reaktion auf unser Verhalten in der Vergangenheit.
Während der Mensch zum Beispiel in der griechischen Mythologie seinem Schicksal völlig wehr- und willenlos ausgeliefert ist, gesteht der Schicksalsbegriff der Germanen dem Einzelnen durchaus Entscheidungsfreiheit, damit aber auch Verantwortung für sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umwelt zu.
Dieses Konzept weist offensichtlich starke ähnlichkeit mit der buddhistischen Lehre vom Karma auf, die besagt, dass alle Taten des Menschen sein Schicksal im gegenwärtigen und in allen zukünftigen Leben bestimmen. Gutes wird belohnt, Schlechtes fällt früher oder später in irgendeiner Form auf den Missetäter zurück.
Die Runenformeln
Die Runenformeln
Heim, Schutz, Wohlstand und Gemeinschaft.
- Gute Geschäfte
Man kann nun mehrere Runen zusammenstellen, um damit seine Wünsche an die Zukunft auszudrücken. Dazu wähle man die Runen sorgfältig aus und schreibe sie in der sinnvollsten Reihenfolge auf, wobei aber die Wirkung der Runen aufeinander beachtet werden muß. Zum Beispiel hat Isa eine festigende Wirkung auf die vor ihr stehenden Rune. Fehu verstärkt den Effekt der vor ihr stehenden Rune. Schreiben sie nun die Runen auf ein Stück Papier oder ritzen sie sie in ein Stück Holz und tragen sie es einige Tage bei sich.
- Liebesformel:
Oft reicht schon das Schreiben einer Runenformel aus, um sich in einen Gemütszustand zu versetzen, durch den man das gewünschte Ergebnis selbst herbeiführen kann. Wenn eine Runenformel das gewünschte Ergebnis bewirkt hat, sollte sie verbrannt werden, um den Zauber zu bannen.
- Reichtum erzielen:
Runenformeln sind in ihrer Bedeutung den Binderunen recht ähnlich, auch sie vereinen die Eigenschaften mehrerer Runen miteinander.
Durch die verschiedenen Bedeutungen der Runenzeichen ist eine klare Abgrenzung gegeben, die bei Binderunen nicht so stark ausgeprägt ist, da sie unter Umständen verschieden interpretiert werden könnten.
Bei Runenformeln hingegen ist die Wirkung deutlicher festgelegt.
- Fehu Uruz Isa
vereint die Eigenschaften von
- FEHU (Besitz, auch spiritueller Reichtum, der durch Energie und harte Arbeit erreicht wird);
- URUZ (Kraft,Ausdauer, geisige Stärke und Gesundheit) und
- ISA (wirkt festigend, verlängernd, schützend).
- Laguz Ehwaz Kenaz
vereint die Eigenschaften von
- LAGUZ (Wasser, Ursprung des Lebens, Tor zum Unbewußten);
- EHWAZ (Dynamische Harmonie, Pferd und Reiter, Partnerschaft, Symbiose) und
- KENAZ (Licht auf dem Wege, Vertreiben von Ungewißheit).
Fehu Elhaz Ingwaz
vereint die Eigenschaften von
- FEHU (Besitz, auch spiritueller Reichtum, der durch Energie und harte Arbeit erreicht wird);
- ELHAZ (Ausdauer und Lebnskraft, Abwehr, Schutz) und
- INGWAZ (Ruhepause, Sammeln von Kräften für Neues).
- Berkana Fehu Gebo
vereint die Eigenschaften von
- BERKANA (Behutsamer Neuanfang, Geborgenheit, das Weibliche),
- FEHU(Besitz, auch spiritueller Reichtum, der durch Energie und harte Arbeit erreicht wird);
- GEBO( Gabe, Geschenk, gegenseitige Zuneigung)
Die neun Welten der Wikinger
Die neun Welten der Wikinger
Wenn wir von den neun Welten sprechen, dann sehen wir diese vor dem Hintergrund der germanischen Weltanschauung. Unsere Vorfahren gingen in ihrem Verständnis von einem Baum aus, auf dem die neun Welten verteilt waren. Dieser Baum wurde Yggdrasil genannt.
Die Wurzeln und die äste (wie unten so oben) stellten die Verbindungswege zwischen den Welten dar. Ursprünglich ging man bei der botanischen Bestimmung des Weltenbaumes davon aus, es sei eine Esche „Weltenesche“ gewesen. Später kamen Forscher und Botaniker jedoch mehr und mehr darüber ein,dass Yggdrasil wohl eine Eibe war.
Wir finden in der Weltenesche die folgenden drei Gruppen von Welten:
- Die Oberwelt
Diese Welt ist den Göttern, den Lichtwesen und den höheren Naturgeistern vorbehalten. Die Oberwelt wiederum wird in die folgenden Bereiche unterteilt:
1. Asgard:
Sitz der Asengötter
2. Vanaheim:
Sitz der Vanen und somit der Natur
3.Lichtalfheim:
Dies ist der Wohnsitz der Lichtwesen, Lichtalben und Halbgötter
- Die Mittelwelt:
Diese Welt wird zum einen von den Menschen, den Feuerriesen aber auch vom Drachen Nidhögg bewohnt. Die Mittelwelt war auch jene, in der die Schöpfung stattfand. An der Stelle, an der später Midgard entstehen sollte (dem Ginungagap), trafen die Lavaströme Muspilheims auf das Eis von Niflheim. Die Mittelwelt wird in die folgenden drei Bereiche unterteilt.
4. Muspilheim:
Die Welt der Feuerriesen. Wir finden hier den Ursprung.
5. Midgard:
Hier ist der Wohnsitz der Menschen. Hier lebten einst Ymir und Audhumla.
6. Niflheim:
Die Welt des ewigen Eises und zugleich die Wohnstatt des Nidhögg
- Die Unterwelt:
Obwohl wir hier eigentlich vorwiegend die Dunkelheit und den Tod antreffen, ist die Unterwelt durchaus ein Ort der Inspiration und Ruhe. So feindlich die drei Welten zum einen scheinen, so schön und geheimnisvoll sind sie zum anderen.
Die Unterwelt unterteilt sich in die folgenden drei Welten:
7. Svartalfheim:
Hier ist der Wohnsitz der Schwarzalben oder Dunkelzwerge. An diesem Ort wirken die Kräfte des Formgebens.
8. Jötunheim:
Dies ist die unwirtliche Welt der Riesen. Hier wirkt das Chaos, Riesenkraft und ungezügelte Urkraft.
9. Hel:
Es ist das Reich der Toten. Der Ort derjenigen, die den Strohtod und nicht auf dem Schlachtfelde sterben.
Die Neun Welten: Die Dreifache Dreiheit
Die Weltsicht der Schamanen unterteilt das Universum meistens in drei verschiedene Teilbereiche, die durch eine Weltenachse verbunden sind (oder etwas vergleichbaren). In vielen dieser Weltbilder spielt auch eine kosmische Schlange oder ein kosmischer Drache eine gewichtige Rolle. Diese Dreiteilung findet sich auch in der nordischen Mythologie, die uns überliefert ist. Leider sind die Namen nur noch aus dem nordischen Kulturbereich bekannt. Wie sie im Süden genannt wurden, ist nicht mehr bekannt.
Dadurch, das der Schamanismus fast ausgelöscht wurde und ein Vakuum entstanden ist, hat es der heutige, wiederauflebende Schamanismus in Europa denkbar schwer, sich selbst klar zu strukturieren. Einerseits ist es nicht notwendig solche Strukturen zu besitzen, denn sie machen unflexibel und bergen in sich die Gefahr des Dogmatismus und des engstirnigen Fanatismus, der dem Schamanentum nicht gut zu Gesichte steht. Andererseits sorgt dieses Vakuum mit seinem Sog dafür, das es dem Anfänger oder dem Interessierten schwer, wenn nicht unmöglich gemacht wird, sich im "Supermarkt der Spiritualität" zu orientieren, oder wenigstens Verifikation zu erfahren, da von überallher Alternativmodelle und Kosmogonien oder Paradigmen angezogen werden.
Wer anfängt, mit Runen umzugehen, oder sich für runischen Schamanismus oder Runenmagie interessiert, wird früher oder später auch mit der Kosmologie unserer Ahnen konfrontiert werden, und sei es auch nur aus rein akademischen Grunde. An dieser Stelle möchte ich daher einen überblick der Neun Welten geben, und welche schamanischen oder mythologischen Aspekte in ihnen erfahren werden können. Jede dieser Neun Welten kann schamanisch erfahren werden. Das alleine subjektiviert bereits das von mir geschilderte und ich möchte daran erinnern, das diese schamanischen Welten für jeden verschieden wahrgenommen werden.
Die neun Himmel oberhalb Asgards
Im Gylfaginning wird von neun weiteren Himmeln berichtet, die sich oberhalb von Asgard befinden.
Asgard - die erste der drei oberen Welten
Asgard liegt auf einer Insel im Flusse Hvergelmir, der in Niflheim entspringt, unter einer der drei Wurzeln der Yggdrasil und Urstrom von elf grossen Flüssen ist. Die erste Wurzel Yggdrasils liegt in Asgard verankert, unter ihr entspringt die Quelle des Schicksals (dem Urdbrunnen). Die Urdquelle wird von den drei Nornen (Urd, Verdandi und Skuld) bewacht, die zusammen nur ein Auge haben. Asgard wird durch starke Mauern geschützt, die vor den Urkräften schützen und vor den glühenden Flammen des Flusses und ist die Heimat der Aesir. In Asgard ist eine weitere Wurzel der Yggdrasil versenkt. Nur durch ein einziges Tor kann Asgard betreten werden.
In der Mitte Asgards ist der Valaskjaff, der Thingplatz der Götter. Die Festhalle der gefallenen Krieger (der Einherjer), Valhalla und die große Ebene Vigrid, auf der die Einherjer täglich kämpfen und auf der Ragnarök stattfinden wird. Es gibt zwei Regionen, die sich in Asgard und Midgard erstrecken: Gladsheim und Vingolf. Die Wohnorte der Götter und Göttinnen. Die Regenbogenbrücke Bifrost verbindet Midgard mit Asgard. Die Brücke besteht aus Luft und Wasser, an den Rändern wird sie von Feuer geschützt. In Asgard ist sie statisch verankert am Ort Himminbjorg (Wächter des Himmels), Heimdalls Turm. In Midgard verändert Bifrost ihre Position ständig. Es Bedarf der Hilfe einer Valkyre oder großer Stärke des Willens, Bifrost zu beschreiten.
Vanaheim - die zweite der drei oberen Welten
Vanaheim ist die Heimat der Vanir (oder Asynjor), der Fruchtbarkeitsgötter. Vanaheim ist der Ort des Wassers, der Schamanen (der Seidhman und Sidhkona), des Friedens, der Heilung, der Ernte, des Reichtums und des Todes. Vanaheim liegt im Westen.
Alfheim (Ljosalfheim) - die dritte der drei oberen Welten
Die Welt des Lichtes, der Fruchtbarkeit und der Luft. Aus Alfheim fließ die Energie der Götter zu Midgard hinab.
Midgardh - die erste der drei mittleren Welten
Mittelerde liegt genau in der Mitte aller Welten, von dort aus können alle anderen 8 erreicht werden. Ein gigantischer Ozean umfängt Mittelerde, und in diesem Ozean lebt Iormungand, die Weltenschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt (sie ist eine Tochter Lokis).
Jotunheim - die zweite der drei mittleren Welten
Die große Festung der Riesen wird Utgard (Außenwelt) genannt. Sie ist in den Bergen östlich von Midgardh oder auf der anderen Seite des Ozeans, der Mittelerde begrenzt. In Jotunheim leben die Thursen, Etins und Riesen. Sie sind Nachkommen Ymirs und repräsentieren die Kräfte des Urchaos - d.h. zugleich Weisheit und Vernichtung. Die Eisriesen und die Felsriesen versuchen ständig, die Strukturen der Welt zu zerstören. Unter der zweiten Wurzel der Yggdrasil, die in Jotunheim verankert ist, entspringt die Quelle Mimirs, deren Wasser Ursprung tiefer Weisheiten ist. Wotan selbst opferte sein Auge, um von ihm zu trinken. Der Kopf Mimirs bewacht diesen Ort.
Nidavellir - die dritte der drei mittleren Welten
Die finstere Heimat, die im Norden liegt. Dort leben die Schwarzelfen und Schwarz-Zwerge, die in Höhlen und anderen Abgründen hausen. Sie besitzen die Weisheit und Magie der Gestaltung und der Manifestation von Gedanken. Genauso wie die Lichtelfen fertigen sie Schmuck und magische Waffen.
Svartalfheim - die erste der drei unteren Welten
Es ist nicht ganz sicher, wo Svartalfheim genau liegt. Es liegt unterhalb von Nidavellir, und damit eigentlich in Midgard. Die Geheimnisse der tiefen Erde und der ursprüngliche Kälte liegen hier verborgen. Die mystischen Schmiedewerkstätten und Schatzhöhlen finden sich in Svartalfheim.
Niflheim - die zweite der drei unteren Welten
Die Welt der Toten. Ein karger Ort der Kälte. Von Midgard aus ist es ein Neuntagesritt bis zur "heulenden Brücke" Gjallarbru, die über den Grenzfluß Gjoll führt. Modgud bewacht diese Brücke. Es gibt einen Zusammenhang mit Muspellheim, das von dem Feuerriesen Surt bewacht wird. Niflheim und Muspellheim sind Ur-Frost und Ur-Funke, die durch den gähnenden Abgrund voneinander getrennt sind. Die dritte Wurzel Yggdrasils liegt in Niflheim verankert. Unter ihr entspringt der Fluß Hvergelmir. Ginnungagap getrennt sind.
Hel - die dritte der drei unteren Welten
Hinter der heulenden Brücke liegt der Palast der Hel. Man kann Hel und Niflheim als eine Welt betrachten, womit dann Muspellheim die neunte Welt wäre.Dies ist der Ort der Reinigung. Jeder, der stirbt, kommt zuerst nach Hel. Für einen individuellen Zeitraum - je nach Bedarf - verbleibt der Verstorbene in Hel, bevor er weiterwandert oder wieder inkarniert. Sogar die Valkyren müssen die erwählten Helden in Hel vorbeibringen, damit über sie geurteilt wird. Diejenigen, die von ihren Schutzgeistern verlassen worden sind (Diebe, Eidbrüchige und ähnliche Gauner), werden nach Niflheim geschickt um dort ihre Bestrafungen abzuholen. Es gibt noch einen schlimmeren Ort dort: Nastrand, wo die übelsten Verbrecher 'betreut' werden. Nidhogg nagt an den Körpern der Verurteilten. Guten Appetit! Hel ist individuell sehr verschieden in der Wahrnehmung. Die Frau Holle ist die Göttin, die diese Region bewohnt. Schnee fällt, wenn sie ihre Betten ausschüttelt. Um Hel zu erreichen, muß der Fluß Gjoll überquert werden. Eine breite und eisige Brücke (Gjallarbru) ermöglicht die Überquerung.
Yggdrasil - das "schreckliche Pferd", die Welteneibe.
Yggdrasils Wurzeln liegen in Asgard, Jotunheim und Niflheim. Sie ist die Weltenachse, die alle neun Welten miteinander verbindet. An Hvergelmirs Quelle, der dritten Wurzel, nagen Schlangen und Nibbing, Hirsche und Ziegen nagen das Blattwerk ab. Ratatosk, das Eichhörnchen, überbringt andauernde Beleidigungen von Nidhogg an den Adler, der in der Baumkrone lebt.
Die drei Nornen Schicksal (Urd), Sein (Skuld) und Notwendigkeit (Verdandi) kümmmern sich um die Welteneibe. Odin hing neun Tage und Nächte vom Weltenbaum und erhielt die Kenntnis der Runen und seine schamanische Einweihung.