Das Einsteinjahr 2005 in Caputh
Das Einsteinjahr 2005
Unendlich menschlich
Genialer Wissenschafter, einzigartiger Denker, Ingenieur des Universums –
Einstein hat viele Namen bekommen, seit er mit seinen Theorien die Welt
veränderte. Am 18. April 1955, ist das Jahrhundertgenie gestorben.
Innerhalb von nur zwei Monaten legte Einstein seine bahnbrechenden Arbeiten
vor.
"Annus mirabilis 1905" – ein Jahrhundert ist es her, da machte sich ein
scheinbar unbedeutender Mitarbeiter des Berner Patentamtes an, die Physik in
ihren Grundfesten zu erschüttern. In diesem Jahr verfasste Albert Einstein, ein
"technischer Experte dritter Klasse", fünf revolutionäre Arbeiten, die die
Vorstellungen über die Physik des Weltalls, über Zeit, Raum, Energie und
Geschwindigkeit völlig veränderten. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten stand die
Spezielle Relativitätstheorie, die Wissenschaftler und Laien bis heute
fasziniert.
Das sympathische Genie, das zum Popstar wurde.
Einstein hob die Physik und die Vorstellungen über die Zusammenhänge im
Universum auf eine neue Ebene, indem er den drei bekannten Dimensionen des Raums
die Zeit hinzufügte und so die vierte Dimension der Raumzeit schuf. Ein Vorgang,
dem die meisten Menschen noch heute nicht rational folgen können, da hier nicht
nur an den Grenzen des Universums geforscht wird, sondern auch an den Grenzen
der Vorstellungskraft. Für viele sogar jenseits davon. Aber nicht etwa für diese
Arbeit erhielt er 1921 den Nobelpreis für Physik, sondern für seine Beiträge zur
Quantentheorie, besonders für seine Deutung des Photoeffekts.
Doch bei allem Abstrakten und gleichzeitig absolut Logischem sind es nicht die
Formeln, die Einstein zum ersten Popstar der Wissenschaft, zum physikalischen
Dauerbrenner gemacht haben. Nicht der spezielle Physiker Einstein, sondern der
Mensch Albert, wenn man so will, ist es, der die Begeisterung der meisten
Menschen bis heute weckt. Denn das Genie war nicht abgehoben und der Welt
entrückt, obwohl seine Forschungsgegenstände dies vermuten ließen.
Denken auf einer höheren Ebene
Er hat ganz unspektakulär angefangen, schon als Kind im Elektronik-Geschäft
des Vaters gespielt, wollte wissen, warum und wieso etwas funktioniert. Diesen
kindlichen Forschungsdrang hat er sich bis weit ins Erwachsenenalter bewahrt.
Einstein: "Ich habe mich derart langsam entwickelt, dass ich erst anfing, mich
über Raum und Zeit zu wundern, als ich erwachsen war. Naturgemäß bin ich tiefer
in die Problematik eingedrungen als ein gewöhnliches Kind." Er hat eben die
Dinge anders hinterfragt, einen anderen Ansatz gewagt und ist nur so auf eine
höhere Ebene des Denkens vorgedrungen, die sich andere erst wieder erarbeiten
mussten.
Ingenieur des Universums
Sein allgemeines, weltweites Ansehen außerhalb von Forscherkreisen, in denen
seine Theorien bis heute hinterfragt und teilweise neiderfüllt angezweifelt
werden, wird sicherlich auch durch das berühmte Foto hochgehalten, das ihn mit
zerzausten Haaren und rausgestreckter Zunge zeigt. Und dazu einen Forscher
abbildet, der es trotz aller Schwierigkeiten geschafft hat, die Welt zu
verändern. Der schlecht in der Schule war, der sich von Kritikern nicht hat
einschüchtern lassen, der weiter denken wollte, als man bis dato dachte, der
Pazifist und autoritätsskeptischer Weltbürger war. Einstein hat gezeigt, wie es
auch ohne ein konformes, geradliniges Denken und Leben funktionieren kann,
Erfolg zu haben und schier unüberwindliche Grenzen zu überwinden, sogar neu zu
definieren.
Neue Ansätze wagen
Einhundert Jahre ist es nun her, dass Einstein mit seiner Speziellen
Relativitätstheorie Raum und Zeit neu erfand. Grund genug, den Wissenschafter im
Einstein-Jahr 2005 zu feiern und seiner zu gedenken. In vielen Veranstaltungen
werden Einstein und seine Theorien wieder neu aufleben. Es werden Reden über den
großartigen Menschen gehalten und es wird auch weiterhin versucht werden,
Antworten auf die Fragen über das Sein in Raum und Zeit zu erhalten. Das
Einstein-Jahr bietet allen Interessierten jedoch auch die Chance, ungewohnte
Sichtweisen und neue Ansätze auszuprobieren und dabei trotz aller Ambitionen
stets auf dem irdischen Boden und menschlich zu bleiben. Wie Einstein eben.